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Hoden- und Nebenhodentumoren

Alleine durch eine Ultraschalluntersuchung des Hoden kann die Verdachtsdiagnose eines Hodentumors bestätigt werden und die Einweisung in die Klinik zur Operation des Tumors erfolgen. Meistens wird vor der Operation eine Computertomographie (CT) des Bauchraums und der Lunge durchgeführt. Diese Untersuchungen und die sogenannten Tumormarker im Blut (Beta-HCG, AFP, LDH) geben Auskunft darüber, ob der Tumor Absiedlungen (Metastasen) gebildet hat.

 

In Narkose wird der betroffene Hoden über einen Leistenschnitt freigelegt und mit Samenstrang komplett entfernt. In Ausnahmefällen kann der Hoden nach Tumorentfernung erhalten werden. Wünscht der Patient die Implantation einer Hodenprothese, kann sie individuell angepasst werden.

 

Die präoperativen Befunde und die feingewebliche Untersuchung des entfernten Hodens entscheiden über die Einordnung in ein sog. Tumorstadium. In den Leitlinien der jeweiligen Fachgesellschaften gibt es deutsche, europäische und internationale Behandlungsstandards nach dem neuesten wissenschaftlichen Stand für jedes Tumorstadium.


In jedem Einzelfall wird also nach der Zuordnung zu einem Stadium der Erkrankung eine individuelle Behandlung nach den neuesten Standards für Sie erarbeitet. In Zweifelsfall stehen wir auch über das Zweitmeinungsnetzwerk Hodentumoren mit unseren Fachkollegen deutschlandweit in Verbindung, um für jeden Einzelfall die bestmögliche Behandlung zu gewährleistet.

 

Zu den Behandlungsmöglichkeiten zählt die 

 

  • aktive Überwachung (Active Surveillance). Nach der operativen Entfernung des erkrankten Hodens, ist bei einer lokalen Tumorausdehnung keine weitere Behandlung erforderlich und es finden in regelmäßigen Abständen nur Kontrolluntersuchungen (Ultraschall, CTs, Blutuntersuchungen) statt.
  • Strahlenbehandlung. Diese Behandlung ist den sogenannten seminomatösen Hodentumoren vorbehalten und wird nur noch in seltenen, speziellen Fällen durchgeführt.
  • Chemotherapie. Sollten Metastasen nachgewiesen sein, so müssten 3-4 Zyklen der Chemotherapie mit Cisplatin, Etoposid und Bleomycin verabreicht werden. Diese Therapie bieten wir in unserer Klinik an. Je nach Tumorstadium führt die systemische Therapie in bis zu 95% der Fälle zu einer Heilung von dem Tumorleiden.
  • Retroperitoneale Lymphadenektomie (RLA). Die operative Ausräumung von Lymphknoten im hinteren Bauchraum ist in sehr speziellen Fällen zur Diagnostik des Tumorstadiums indiziert, dient vor allem jedoch der Entfernung von sichtbaren Tumorresten zur Kontrolle des Therapieerfolges der Chemotherapie. Aufgrund der Komplexität des Eingriffs soll die retroperitoneale Lymphadenektomie nur durch die erfahrenen Operateure durchgeführt werden.

 

Da durch die Behandlung des Hodentumors die Zeugungsfähigkeit beeinträchtigt werden kann, beraten wir Sie vor den geplanten Maßnahmen, ob es für Sie sinnvoll ist eine sogenannte Kryokonservierung der Samenflüssigkeit durchzuführen.