Komplexe Verengungen der Kranzgefäße oder ein akuter Infarkt – arbeitet das Herz nicht richtig, kann das lebensbedrohliche Folgen haben. Patienten mit akuten und chronischen Herzerkrankungen können am Helios Klinikum Bonn/Rhein-Sieg ab sofort in zwei neuen und mit modernster Medizintechnik ausgestatteten Herzkatheterlaboren (HKL) in einem Schritt untersucht und therapiert werden.
„Dank der Untersuchungstechnik nach aktuellsten medizinischen Standards und unserem erfahrenen Team können wir einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der schnellen Herzinfarkt-Versorgung in der Region leisten“, ist Chefarzt Prof. Dr. René Andrié überzeugt. Janine Reuter, pflegerische HKL-Leitung, ergänzt: „Die beiden HKLs bilden das Herzstück unserer Abteilung. Denn die moderne Bildgebung eignet sich optimal, um auch komplizierte Befunde wie bei einem Herzinfarkt mit allen Verfahren optimal behandeln zu können.“
Im Herzkatheterlabor erhält der untersuchende Kardiologe über mehrere Monitore in Echtzeit Aufnahmen des Herzens und der Herzkranzgefäße in hochauflösender Qualität. So wird eine gezielte Diagnose und Behandlung möglich. Damit dies reibungslos funktioniert, gehören neben dem eigentlichen Eingriffsraum jeweils Räume für die Vorbereitung und Überwachung der Patienten sowie für die Technik. Die verschiedenen kardiologischen Eingriffe setzen eine optimale Bildqualität und vor allem die Kombination von Röntgenverfahren mit Ultraschallbildern voraus. Die neuen HKLs auf dem Hardtberg vereinen eine noch höhere Bildqualität mit deutlich geringerer Strahlenbelastung für die Patienten und das Personal.
Auch Klinikgeschäftsführerin Rungfa Saligmann freut sich über die Erweiterung des Leistungsspektrums: „Die Herzkatheterlabore sind mit Gesamtkosten in Höhe von rund sechs Millionen Euro eine große Zukunftsinvestition für unsere Klinik. Zudem war es eine anspruchsvolle Aufgabe dies parallel zum Klinikalltag und den besonderen Bedingungen während der Corona-Pandemie umzusetzen. Ich möchte mich bei allen Beteiligten für das große Engagement in diesem so wichtigen Projekt bedanken.“
Die Bonner Abteilung Kardiologie, Rhythmologie und Elektrophysiologie bietet das gesamte Spektrum der invasiven Behandlung von akuten und chronischen koronaren Herzerkrankungen an. Ein wichtiger Schwerpunkt liegt zudem auf der Therapie von Herzrhythmusstörungen, wie Ablationen und Schrittmacherimplantationen, da das Team auf dem Hardtberg als eine der wenigen Kliniken in der Region auf den Bereich der Elektrophysiologie spezialisiert ist. Um kurze Wege zur Zentralen Notaufnahme und zum Labor zu ermöglichen, wurden die neuen HKLs im Bestandsgebäude integriert. Für eine Übergangszeit bis zur baulichen Fertigstellung war zuvor ein mobiler Spezial-Container im Einsatz. Dieser wurde im März 2022 als Schwertransport extra aus England angeliefert und beherbergte ein komplett funktionsfähiges Herzkatheterlabor.
Einen digitalen Einblick in die neuen Eingriffsräume inkl. 365-Grad-Ansicht gibt es in einer interaktiven Broschüre beim Fachbereich.
