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Der richtige Schulranzen für einen gesunden Rücken

Um Bücher, Hefte, Pausenbrot und Co. ordentlich zu transportieren, gehört eine Schultasche zum wichtigsten Begleiter auf dem Weg zur Schule. Oft birgt diese jedoch Gefahren für die junge Muskulatur: Viele Schulkinder klagen über Rückenleiden, fast die Hälfte hat eine Haltungsschwäche. Ursache dafür kann ein falscher Ranzen sein. Prof. Dr. med. Stefan Knöller, Chefarzt der Wirbelsäulenchirurgie an der Helios Rosmann Klinik Breisach, weiß, worauf Eltern achten sollten.
06. September 2024

Wirbelsäule entlasten

„Rückenschmerzen und Haltungsschwächen bei Kindern können vorgebeugt werden. Wichtig ist dabei nicht nur der richtige Schulranzen, sondern vor allem auch, dass er richtig getragen wird“, sagt Professor Knöller. Die Knochenstruktur von Kindern ist weicher als die von Erwachsenen. Schwere Lasten führen zu Stauchungen der Wirbelsäule und verursachen Fehlstellungen: „Im schlimmsten Fall drohen Verformungen wie Rundrücken oder Wirbelsäulenverkrümmungen. Anhaltende Rückenschmerzen im Kindesalter sind ein Warnsignal. Die Ursachen sollten deshalb immer von einem Orthopäden abgeklärt werden“, empfiehlt der Wirbelsäulenexperte.

Maximal zehn Prozent des Körpergewichts

Für den täglichen Weg in die Schule sollten die ABC-Schützen nicht mehr Bücher und Schulbedarf mitnehmen, als wirklich nötig: „Kinder sollten nicht mehr als zehn Prozent ihres Körpergewichts auf dem Rücken tragen. Bei einer höheren Belastung können Haltungsschäden auftreten, die zu Rückenschmerzen führen“, betont der Orthopäde. Am besten packen Eltern am Vorabend gemeinsam mit ihren Kindern den Ranzen und sorgen dafür, dass wirklich nur das verstaut wird, was für den Unterricht nötig ist.

Stabilität für den Rücken

Für einen gesunden Kinderrücken ist zudem der richtige Sitz des Ranzens entscheidend: „Der Schwerpunkt sollte möglichst nah am Körper liegen und der Schulranzen über beide Schulterblätter getragen werden, um eine einseitige Belastung zu vermeiden“, erklärt Prof. Dr. Knöller. Die nötige Stabilität für den Rücken bietet etwa ein anatomisch geformter Auflagebereich mit weichen Polsterungen.

Schwungvolles Aufsetzen vermeiden

Auch das Aufsetzen können Eltern mit ihren Kindern üben, um zu vermeiden, dass sie sich dabei verheben: „Besonders ergonomisch ist es, den Schulranzen aus den gebeugten Knien mit geradem Rücken anzuheben und beispielsweise auf einen Tisch zu stellen. Dann kann rückenschonend in die Trageriemen geschlupft werden“, sagt der Chefarzt.

Sieben Tipps für den richtigen Schulranzen:

 

1.            Auf Größe und Gewicht des Ranzens achten

2.            Der Schulranzen sollte eng am Körper anliegen, nicht über die Schultern des Kindes hinausragen und mit seiner Oberkante am Nackenansatz abschließen

3.            Den Schulranzen am besten stets auf dem Rücken auf beiden Schultern tragen

4.            Die Trägerriemen sollten ausreichend breit (mindestens fünf Zentimeter), gut gepolstert und immer symmetrisch eingestellt sein

5.            Bei Schulrucksäcken ist ein zusätzlicher Beckengurt sinnvoll zur Stabilisierung und Krafteinleitung auf das Becken

6.            Schwere Sachen wie etwa Bücher immer in ein Fach möglichst nah am Rücken platzieren

7.            Nur die Schulsachen einpacken, die das Kind an dem Tag wirklich braucht