Bei der Hitze kann man eigentlich kaum an etwas Anderes denken als an kühle Erfrischungen. Wenn es so heiß und schwül ist, werden auch viele Babys quengelig, schlafen schlecht ein, essen weniger. Chefarzt Marco Thiele gibt wichtige Tipps, auf die Eltern unbedingt achten sollten.
Ausreichend Flüssigkeit
Das gilt ja eigentlich für Kinder und Erwachsene gleichermaßen. Gerade kleine Kinder haben noch kein Gefühl dafür, wann sie etwas trinken sollten. „Wenn der Durst kommt, ist es meistens schon sehr akut“, erklärt Marco Thiele. Deshalb sollte ein regelmäßiger Rhythmus gefunden werden. Kleine Babys möchten meist intuitiv öfter an die Brust um gestillt zu werden. „Muttermilch ist normalerweise völlig ausreichend, um Hunger und Durst des Babys zu befriedigen“, sagt der Kinderarzt. Babys, die bereits älter als sechs Monate sind, können ihren Durst auch mit Wasser oder ungesüßten Tees stillen. Sehr erfrischend ist dann auch kühles und saftiges Obst wie Birne, Pfirsich, Melone und Aprikose. Wasser, Tee oder stark verdünnte Saftschorlen (ein Teil Saft zu drei Teilen Wasser) sind für Kleinkinder optimal, um die Verluste wieder aufzufüllen. Auch, wenn es bei der Hitze scheinbar guttut, sollten die Getränke nicht direkt aus dem Kühlschrank kommen. Das kann zu Bauchkrämpfen führen.
Lockere Kleidung
Ganz wichtig ist bei einem Sommerspaziergang die richtige Kleidung. An heißen Sommertagen braucht ein Baby nur leichte und luftige Kleidung. Materialien wie Baumwolle und Leinen sind atmungsaktiv und saugfähig. Kleidchen oder ärmellose, etwas weitere Bodys funktionieren am besten. Söckchen kann man dann je nach Bedarf an und ausziehen. Wichtig auf Spaziergängen ist zudem eine passende Kopfbedeckung. Mützen mit einem Nackenschild bzw. Ohrenklappen sind an heißen Tagen ideal, schützt die empfindliche
Babyhaut bei direkter Sonne.
Öfter duschen oder baden
Baden ist eine willkommene Abkühlung – entweder im Planschbecken, in der Babywanne oder in der Dusche, das erfrischt und macht Spaß. Es gibt auch Badesitze und Planschbecken für die normale Badewanne oder Dusche. Dabei das Kind NIE aus den Augen lassen. Kinder ertrinken leise. Sie bewegen sich nicht, sie strampeln nicht, sondern sinken bewegungslos zu Boden wie ein Stein.
Gut schlafen
Die Wohnung kühl halten ist im Sommer gar nicht so einfach, besonders, wenn man in einer Dachwohnung wohnt. Am besten ist es, möglichst nachts oder morgens alle Räume bei offenem Fenster gut zu lüften. Wenn es heiß wird, die Jalousien oder Vorhänge zuziehen, damit es möglichst lange kühl bleibt und die Fenster tagsüber ab Mittag zulassen, damit keine Hitze hineinkommt. Abends kurz stoßlüften – also alle Fenster weit öffnen, statt sie dauerhaft anzukippen. Zum Schlafen ist den Babys auch oft ein Sommerschlafsack noch zu warm, dann reicht ein dünner Schlafanzug. Am besten fühlt man Babys Temperatur im Nacken, der sollte sich nicht feucht-schwitzig anfühlen.
Babys nie im Auto lassen
Besonders bei Hitze Kinder (und Tiere) nie im Auto lassen – auch nicht für einen kurzen Sprung in den Supermarkt. Im Auto können die Temperaturen schon innerhalb kurzer Zeit auf über 50 Grad ansteigen. In 45 Minuten können es bei dunklem Lack durch den Backofen-Effekt sogar über 80 Grad werden.