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Mehr Routine für Kinder im Pandemie-Alltag

Während der Covid-19-Pandemie waren viele Kinder und Jugendliche über Wochen und teils Monate Zuhause. Lockdown und Homeschooling bedingten für viele von ihnen eine erhöhte Bildschirmzeit und Bewegungsmangel. Marco Thiele, Chefarzt für Kinderheilkunde und Jugendmedizin der Helios Klinik Jerichower Land erklärt, welche Folgen die Pandemie für den Nachwuchs hat und wie Familien diesen proaktiv entgegenwirken können.
08. Juli 2021

Über mehrere Wochen und teils Monate waren Kindertagesstätten, Grundschulen und Gymnasien im ersten und zweiten Lockdown geschlossen. Sofern die Kinder keinen Anspruch auf Notbetreuung hatten, waren sie teilweise über lange Zeiträume in ihrer häuslichen Umgebung und oft auch isoliert von ihren Freunden. Gemeinsam mit ihren Eltern standen für Schülerinnen und Schüler Homeschooling und virtueller Unterricht an. Der überwiegende Aufenthalt im eigenen Zuhause und das Lernen am PC oder Tablet hat für Kinder und Jugendliche insbesondere zwei wesentliche Folgen bewirkt: „Bewegungsmangel und erhöhte Bildschirmzeit prägen das Bild, das wir aktuell sehen und das auch weitere gesundheitliche Probleme für einige Kinder mit sich bringt“, schildert Marco Thiele, Chefarzt für Kinderheilkunde und Jugendmedizin der Helios Klinik Jerichower Land.

Gesundheitliche Folgeerscheinungen der Pandemie bei Kindern und Jugendlichen

Wesentliche Folgeerscheinungen dieser Entwicklung seien Übergewicht, Kopfschmerzen, Konzentrationsstörungen bzw. -koordinationsstörungen, Schwindel und Verdauungsstörungen bzw. Verstopfung.
 

Mehr Routine für Kinder im Pandemie-Alltag

Tipps für einen gesunden Alltag

Um solchen Folgeerscheinungen entgegenzuwirken, empfiehlt der Kinder- und Jugendarzt drei wesentliche Bausteine für einen gesunden Kinder-Alltag: eine gesunde Ernährung, ausreichend Bewegung und Routine im Tagesrhythmus. „Es ist wichtig, trotz aller Einschränkungen, eine Struktur und Rhythmus mit den Kindern aufrechtzuerhalten und Bewegung im alltäglichen Leben einzubeziehen. Dazu gehört auch eine gesunde und abwechslungsreiche Ernährung“, rät der Kinder- und Jugendmediziner.

Eltern und Kinder können kleine Alltagswege einfach zu Fuß gehen und auf das Auto verzichten. Die Kinder können zwischendurch einfach Hüpfen, einen „Hampelmann“ machen, eine Runde Fahrrad fahren, Fangen, Verstecken oder mit dem Ball spielen oder auf einer Bordsteinkante balancieren. Das ist für die Motorik und Koordination sehr fördernd. Bereits kleine Bewegungsmaßnahmen, die in den Alltag einbezogen werden, sind schon wirkungsvoll. Weiterhin empfiehlt der Experte zur Ernährung eine gesunde, ausgewogene Mischkost am besten mit saisonalen und regionalen Lebensmitteln. Dazu sollte man ausreichend Trinken – am besten zuckerfreie Getränke, wie ungesüßten Tee, Wasser oder einen verdünnten Saft. Außerdem sei es lohnenswert, Kindern Lebensmittel, die sie nicht so mögen, immer mal wieder zu einem späteren Zeitpunkt anzubieten.

In der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin der Helios Klinik Jerichower Land liegt der Fokus auf den ganz jungen Patientinnen und Patienten sowie auf ihren besonderen Bedürfnissen einer medizinischen Versorgung. Auf der Säuglings- sowie Kinder- und Jugendstation werden Kinder von ganz klein bis ganz groß behandelt. Ein kindgerechter Umgang hat hierbei eine hohe Priorität. Bei der Behandlung sämtlicher Krankheiten und Verletzungen von Kindern wird der Aufenthalt so angenehm wie möglich gemacht.