Bewegung und Sport sind wichtig für die Gesundheit – aber warum eigentlich?
Ein gesunder Lebensstil hat eine Vielzahl positiver Effekte für die Gesundheit. „Zu einem gesunden Lebensstil unter anderem eine gesunde ausgewogene Ernährung, die Vermeidung von schädlichen Subtanzen, etwa Nikotin, Alkohol oder Drogen sowie eine regelmäßige sportliche Aktivität. Wer sich daran hält, kann einen wichtigen Beitrag dazu leisten, dass er lange gesund bleibt“, erklärt Dr. Kolfenbach und fügt hinzu: „Bewegung, körperliches Training und Sport sorgen dafür, dass der Körper auf eine Erkrankung besser vorbereitet ist und die Erkrankung besser bewältigen kann.“
Gesunder Lebensstil kann Darmkrebs vorbeugen
Darmkrebs entsteht zu 90 Prozent aus sogenannten Darmpolypen beziehungsweise Adenomen. Wissenschaftliche Studien konnten zeigen, warum Darmpolypen entstehen und wie ihnen vorgebeugt werden kann. Dabei zeigte sich, dass insbesondere ein gesunder Lebensstil die Entstehung von Darmpolypen reduzieren und die Entwicklung von Krebs verhindern kann.
Wer sich gesund ernährt, schädliche Substanzen vermeidet und sich regelmäßig körperlich betätigt, kann das Risiko an Darmkrebs zu erkranken senken. In Zahlen: Ein gesunder Lebensstil führt zu einer Risikoreduktion von 10 bis 20 Prozent. Das heißt, dass eine bis zwei von zehn Darmkrebserkrankungen durch positive Änderungen der Lebensgewohnheiten verhindert werden können.
Mit Sport und Bewegung das Darmkrebsrisiko senken
Generell gilt: Jede körperliche Aktivität oder Bewegung ist gut. Die Gründe dafür sind ganz verschieden, aber allesamt positiv für die Gesundheit. Zum einen reduziert sich das Risiko für Darmpolypen. Zum anderen bleibt man fit und kann gleichzeitig Übergewicht vermeiden oder reduzieren.
„Heutzutage wissen wir, dass Übergewicht mit einer Vielzahl von gut- und bösartigen Erkrankungen einhergeht. Das Risiko Darmpolypen und Darmkrebs zu entwickeln, steigt bereits ab einem Body-Mass-Index von mehr als 25“, erklärt Dr. Kolfenbach. Bislang ist unklar, ob diese Risikoerhöhung durch das Übergewicht, den veränderten Hormonspiegel, die erhöhte Kalorienaufnahme oder durch die fehlende körperliche Aktivität bedingt ist.
Sport und körperliche Fitness stellen zudem eine gute Ausgangsbasis für die anstehende Behandlung bei einer Darmkrebserkrankung dar. Je fitter der Patient etwa in eine notwendige Operation hineingeht, desto rascher und problemloser wird er sich von dieser erholen. Auch Komplikationen fallen geringer aus, sodass er schneller wieder aus dem Krankenhaus entlassen wird und nach Hause kann.
Welche Sportarten eignen sich besonders?
„Spezielle Sportarten, um das Risiko einer Darmkrebserkrankung zu senken, gibt es nicht. Entscheidender als die Art des Sportes ist die Regelmäßigkeit mit der der Sport betrieben wird“, so der Mediziner.
Eine gute Basis stellen bereits zwei bis drei Einheiten wöchentlich über eine Dauer von 30 bis 60 Minuten dar, um körperlich fit zu werden und zu bleiben. Für den Anfang reichen auch schon kleinere Trainingseinheiten, die dann langsam gesteigert werden. Das Gute: „Es müssen keine ausgefallenen Sportarten sein. Einfache und überall durchzuführende Aktivitäten wie Laufen, Radfahren oder Schwimmen genügen“, sagt Dr. Kolfenbach. Betroffene sollten im besten Fall vor, während und nach der Therapie ihrer Krebserkrankung körperlich aktiv bleiben.
Was sollten Stomaträger beim Sport beachten?
„Auch Patienten mit einem künstlichen Darmausgang können und sollten Sport machen“, so Prof. Ritz. Da durch den künstlichen Darmausgang eine unnatürliche Öffnung in der Bauchdecke geschaffen wurde, besteht jedoch ein erhöhtes Risiko für Narbenbrüche. Patienten sollten beim Sport darauf achten, die Bauchmuskulatur nicht zu sehr zu beanspruchen und das Tragen von schweren Lasten zu vermeiden. Zudem ist es ratsam, vor dem ersten Training mit Stoma, mit dem Arzt zu besprechen, was es zu beachten gilt.
Zum 20. Mal steht der März in ganz Deutschland im Zeichen der Darmkrebsvorsorge. Ausgerufen von der Felix-Burda-Stiftung, der Stiftung LebensBlicke und dem Netzwerk gegen Darmkrebs e.V., engagieren sich in diesem Monat Medien, Gesundheitsorganisationen, Unternehmen, Städte, Kliniken und Privatpersonen für die Darmkrebsvorsorge. Hintergrund ist das familiäre Risiko für Darmkrebs, von dem rund vier Millionen Menschen in Deutschland betroffen sind. Ein Drittel aller Neuerkrankungen an Darmkrebs lassen sich auf das familiäre Risiko zurückführen. Aber noch denken viele unter 50 Jahren, dass sie dieser Krebs nicht betrifft. Zu wenige wissen über Krebs in ihrer Familie Bescheid. Der Darmkrebsmonat soll dazu ermutigen, in der Familie über Krebs zu sprechen. Das Wissen über bisherige Erkrankungen in der Familie ist der erste Schritt zur Vorsorge.