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Gewissheit anstatt Bauchgefühl: Darmkrebsvorsorge rettet Leben!

Der März steht ganz im Zeichen der Aufklärung und Prävention von Darmkrebs, denn frühes Erkennen könnte viele Darmkrebsfälle verhindern oder heilen. Darmkrebs gehört zu den häufigsten Krebserkrankungen in Deutschland. Über 60.000 Deutsche erkranken jedes Jahr an Darmkrebs, rund 25.000 sterben daran. Meistens verursacht Darmkrebs erst im fortgeschritten Stadium Beschwerden. Deshalb sind Vorsorge und Früherkennung besonders wichtig.
08. März 2022

Unser Darm leistet täglich Schwerstarbeit: Er schiebt, quetscht und zermalmt das, was wir zu uns nehmen. Dabei muten wir ihm mit fettigem Essen und großen Portionen viel zu. Die Folgen werden so lange ignoriert, wie es geht. Jede Menge Stress und wenig Bewegung tun ihr Übriges. Gründe, warum in Deutschland immer noch viele Menschen an Darmkrebs erkranken.

Darmkrebs befällt zumeist den Dickdarm, den hinteren Teil des Verdauungstraktes. In seltenen Fällen kann aber auch der Dünndarm vom Krebs betroffen sein. Der Tumor entwickelt sich über einen langen Zeitraum und zunächst ohne Beschwerden. Viele Patienten suchen daher erst Rat, wenn die Symptome deutlich zu Tage treten: Bauchschmerzen, Blut im Stuhl, Durch-fall und Verstopfungen, aber auch Blutarmut und Gewichtsverlust können mögliche Anzeichen sein. Dabei könnte mit Hilfe von Vorsorge ein Großteil aller Fälle verhindert, frühzeitig erkannt oder geheilt werden.

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie und die Verunsicherung vieler Patientinnen und Patienten erstreckt sich laut Chefarzt Dr. med. Martin Lehmann aus der Helios Klinik Jerichower Land auch auf wichtige Vorsorgetermine beim Arzt. Noch immer werden Arztbesuche trotz Darmbeschwerden nicht wahrgenommen und teils auf einen späteren Zeitpunkt verschoben. Der Chefarzt appelliert daher an Betroffene, Warnsignale ernst zu nehmen und Vorsorgeuntersuchungen nicht verstreichen zu lassen.

Warum ist Darmkrebsvorsorge so wichtig?
„Die Chancen für eine erfolgreiche Behandlung sind umso größer, je früher der Krebs und die Vorstufen erkannt werden“, betont Dr. Lehmann. „Risikofaktoren wie Alter, Übergewicht, Rauchen, der Verzehr von rotem Fleisch aber auch genetische Veranlagungen haben einen Einfluss auf die Entstehung von Krebs“, so Dr. Lehmann weiter.

Vorsorge und Früherkennung sind besonders wichtig um der Entstehung von Darmkrebs vorzubeugen. Im Gegensatz zu anderen Krebsarten entsteht Darmkrebs aus Vorstufen, sogenannten Polypen. Diese sind lange gutartig bevor sie zu Krebs entarten. Mithilfe moderner Endoskope kann man in hochauflösender Qualität und besonders schonend schon Vorstufen von Darmkrebs, sogenannte Adenome (Polypen), erkennen und direkt während der Untersuchung entfernen. Somit wird eine Entwicklung zum Darmkrebs durch die Entfernung der Vorstufen verhindert.

Das Darmkrebsrisiko mit einem gesunden Lebensstil senken
Eine Ursache für Darmkrebs ist neben dem familiären Risiko auch die Ernährung. Um das Darmkrebsrisiko zu senken, ist eine gesunde, ausgewogene Ernährung von Vorteil. Empfohlen wird, wenig rotes Fleisch, dafür mehr Obst und Gemüse zu essen. Gleichzeitig sollte man auf eine ballaststoffreiche und fettarme Kost achten. Auch das Gewicht spielt eine Rolle. Ideal ist ein Normalgewicht mit einem Body-Maß-Index unter 26. Auf Alkohol und Zigaretten sollte verzichtet und sich mindestens 30 Minuten pro Tag aktiv bewegt werden. Aber nicht immer schützt ein gesunder Lebensstil vor der Darmkrebserkrankung. Darmkrebs kann auch erblich oder familiär bedingt sein.

Ab wann und wie oft sollte ich zur Darmspiegelung gehen?
Im Alter von 50 bis 54 Jahren können Frauen und Männer jährlich einen immunologischen Test auf occulte (nicht sichtbare) Blutspuren im Stuhl durchführen lassen. Männer die im Vergleich zu Frauen ein höheres Risiko haben, an Darmkrebs zu erkranken, wird seit bereits ab einem Alter von 50 eine Darmspiegelung angeboten. Ab dem Alter von 55 Jahren haben Frauen Anspruch auf eine Darmspiegelung. Wenn aufgrund von Darmkrebs in der Familie oder ei-ner chronisch-entzündlichen Darmerkrankung ein erhöhtes Risiko vorliegt, sollten Sie wesentlich früher eine Darmspiegelung durchführen lassen.
Bei unauffälliger erster Darmspiegelung ist eine einmalige Wiederholung nach 10 Jahren zu empfehlen. Wenn Adenome (Polypen) entfernt werden erfolgt eine individuelle Festlegung. Wird das Vorsorgeangebot erst ab dem 65. Lebensjahr genutzt, besteht nur Anspruch auf eine Früherkennungskoloskopie.

In der Helios Klinik Jerichower Land arbeiten alle relevanten Fachbereiche – Gastroenterologie, Onkologie, Viszeralchirurgie, Strahlentherapie und interventionelle Radiologie – Hand in Hand, um eine effektive und differenzierte Darmkrebstherapie zu ermöglichen.  In sogenannten Tumorkonferenzen werden alle Krebserkrankungen der Patienten von Ärzten aus verschiedenen Fachbereichen gemeinsam besprochen und eine optimale Handlungsstrategie entwickelt. Patienten können sich daher sicher sein, dass ihnen bei uns die jeweils bestmögliche Therapie zuteilwird.

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