„Die Sicherheit und hohe Qualität der medizinischen Versorgung unserer kleinen Patientinnen und Patienten stehen bei uns an oberster Stelle. Bedauerlicherweise können wir wegen eines anhaltenden Personalengpasses im ärztlichen Dienst unsere hohen Qualitätsstandards in der stationären pädiatrischen Versorgung perspektivisch nicht aufrechterhalten. Aufgrund unserer Verantwortung gegenüber unseren kleinen Patientinnen und Patienten treffen wir diese Entscheidung vorsorglich, um die künftige Versorgung im Austausch mit den zuständigen Stellen und umliegenden Versorgungseinrichtungen planvoll und geordnet neu zu organisieren“, erklärt Michael Lange, Klinikgeschäftsführer der Helios Klinik Jerichower Land. Die Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe ist von der Entscheidung nicht betroffen.
Angebot stationärer Leistungen in der Umgebung sichergestellt
Im direkten Umfeld der Helios Klinik Jerichower Land halten einige Kliniken eine Abteilung für Kinder- und Jugendmedizin vor. Einrichtungen, wie das Universitätsklinikum Magdeburg, das Städtische Klinikum Magdeburg oder das Krankenhaus St. Marienstift sind nur wenige Kilometer entfernt.
Fachkräftemangel und rückläufige Nachfrage
„Eine Fachärztin geht zum Jahresende in den verdienten Ruhestand und eine weitere hat sich entschieden, im Frühjahr in die Niederlassung zu wechseln“, sagt Dr. med. Tom Giesler, Ärztlicher Direktor der Helios Klinik Jerichower Land.
Eine große Herausforderung ist die Nachbesetzung offener Stellen, die trotz intensiver Personalsuche über verschiedenste Kanäle sowie Vermittlungsagenturen auf absehbare Sicht nicht nachhaltig sichergestellt werden kann. Der Wettbewerb um qualifizierte Fachärzt:innen ist nicht zuletzt wegen der unmittelbaren Nähe zum Ballungsraum Magdeburg sehr intensiv. „Zur Wahrheit gehört auch: Für neues ärztliches Personal spielen bei der Entscheidung für eine Wirkungsstätte auch die Fallzahlen eine große Rolle, und diese sind bei uns im Wettbewerb mit anderen Häusern zu gering“, so Dr. med. Tom Giesler.
Während die Abteilung im Jahr 2019 noch 1.167 stationäre Fälle zu verzeichnen hatte, waren es im vergangenen Jahr nur noch 708. Im Jahr 2024 werden sich die stationären Fälle aller Voraussicht nach nur noch auf etwa 400 summieren. Die stark rückläufige stationäre Auslastung liegt unter anderem in der hohen Ambulantisierung sowie in der Reduzierung von Verweildauern bei stationären Aufenthalten begründet.
Kinderarztpraxis des Helios MVZ Sachsen-Anhalt in Genthin bleibt erhalten
Auch wenn es ab Januar 2025 keine stationäre pädiatrische Versorgung mehr in Burg geben wird, so ist die ambulante medizinische Versorgung von Kindern und Jugendlichen in der Region abgesichert. Zwei Praxen für Kinder- und Jugendmedizin befinden sich in Burg.
Zudem steht weiterhin auch die Kinderarztpraxis in Genthin kleinen Patientinnen und Patienten zwischen 0 bis 18 Jahren zur Seite. Neben Diagnostik und Therapie akuter und chronischer Erkrankungen gehören hier auch die Vorsorgeuntersuchungen U2 bis U11 zum umfangreichen ambulanten Angebot von Martin Jagdhuhn und seinem Team.