In Deutschland leiden etwa 13 von 100 Erwachsenen aller Altersgruppen an Harninkontinenz, wobei die Häufigkeit mit zunehmendem Alter steigt. „Wir sprechen von Harninkontinenz, wenn die Fähigkeit, den Urin zu halten, eingeschränkt oder gar nicht mehr vorhanden ist, was zu unkontrollierbaren Urinverlusten führen kann“, erklärt Dr. Gregor Perret, Oberarzt der Urologie der Helios Klinik Cuxhaven. Etwa 15 von 100 Frauen und 10 von 100 Männern geben an, unter unkontrolliertem Urinverlust zu leiden. „Frauen sind aufgrund ihres anatomischen Beckenbodenaufbaus häufiger betroffen. Schwangerschaften und Geburten können den Beckenboden zusätzlich schwächen“, erläutert Oberarzt Perret.
Vorbeugung durch gezieltes Training der Beckenbodenmuskulatur
Ein gesunder Lebensstil, der eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung umfasst, kann das Risiko einer Harninkontinenz verringern. „Vor allem das gezielte Training der Beckenbodenmuskulatur nach der Geburt oder im Alter hilft dabei, die Kontrolle über die Blase zu verbessern“, betont Dr. Perret.
Bei Symptomen wie unkontrolliertem Urinverlust oder häufigem Harndrang ist eine ärztliche Abklärung wichtig. „Urinanalysen, Blasendruckmessungen und bildgebende Verfahren sind entscheidend, um die genaue Ursache der Inkontinenz zu bestimmen“, erklärt der Oberarzt. Die Klinik für Urologie an der Helios Klinik Cuxhaven unter der Leitung von Dr. Mohamed Al-Mwalad ist darüber hinaus als eine offizielle Beratungsstelle der Deutschen Kontinenz Gesellschaft e.V. gelistet.
Individuelle Therapiemöglichkeiten
„Je nach Schweregrad und Ursache der Harninkontinenz stehen verschiedene Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung“, so der Oberarzt weiter. „Dazu zählen Physiotherapie, die Gabe von Medikamenten oder auch operative Eingriffe. Auch innovative Ansätze wie Biofeedback und neuromodulative Verfahren können bei bestimmten Inkontinenzarten wirksam sein“.