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Fokussierter Ultraschall statt Operation: Chefarzt Dr. Matthias Matzko behandelt 2.500. Myom-Patientin

Im Helios Amper-Klinikum Dachau wurde der 2.500. Patientin mit einem besonders schonenden Verfahren ein gutartiger Tumor aus der Gebärmutter entfernt – und das ohne Operation. Radiologie-Chefarzt Dr. Matthias Matzko gilt international als Vorreiter einer Therapieform, die mit fokussiertem Ultraschall arbeitet.
31. März 2022
Matzko, Matthias.jpg
Immer mehr Frauen vertrauen auf den Magnetresonanztomographie-gesteuerten fokussierten Ultraschall (MRgFUS). So auch Ilonka Kahler. Sie ist die 2.500. Patientin, die im Amper-Klinikum Dachau mit dieser wegweisenden Methode behandelt wurde. „Ich habe das Thema Myom erst gegoogelt und dann mit meiner Gynäkologin besprochen“, erzählt die 46-Jährige. „Sie hat mich an das Amper-Klinikum überwiesen.“ Keine Vollnarkose, keine Operation, keine Narbe – die Vorteile dieser modernen Therapie haben sich herumgesprochen. Schon seit Jahren kommen Patientinnen aus der ganzen Welt für die Entfernung eines gutartigen Tumors an der Gebärmutter nach Dachau. „Durch die gezielte Bündelung von Ultraschallwellen im Innern des Körpers kann das Myom punktgenau erhitzt werden, wodurch die Geschwulst eingeschmolzen und zerstört wird“, erklärt Dr. Matthias Matzko, Chefarzt Diagnostische und Interventionelle Radiologie. „Das umliegende Gewebe bleibt verschont und unverletzt.“ Das Myom schrumpft und bereitet keine weiteren Beschwerden mehr, das abgestorbene Gewebe baut sich im Laufe der kommenden Wochen selbständig ab. Die ambulante Behandlung dauert zwischen zwei und vier Stunden. Experte mit der weltweit größten Erfahrung mit MRgFUS 
Dr. Matzko startete im Juni 2008 mit MRgFUS am Helios Amper-Klinikum Dachau. Bis heute wurden rund zehn Prozent aller weltweiten Behandlungen mit fokussiertem Ultraschall bei Gebärmuttermyomen im FUS-Center durchgeführt. Der Chefarzt gilt als Vorreiter und hat mit 2.500 Behandlungen international bei weitem die größte persönliche Erfahrung. Seine Patientinnen kommen neben Deutschland aus Australien, Asien, Europa und den USA. MRgFUS besteht aus hochenergetischem Ultraschall gekoppelt mit Magnetresonanztherapie als therapiebegleitende Bildgebung (MRT). Die MRT-Aufnahmen erzeugen ein dreidimensionales Bild des Tumors in der Gebärmutter. Anhand dieses Bildes wird die Behandlung geplant und durchgeführt. „Der Therapiefortschritt kann in Echtzeit überwacht werden“, berichtet Dr. Matzko. Bei MRgFUS liegt die Patientin mit dem Bauch auf dem Behandlungstisch, von unten werden hochfrequente Schallwellen wie mit einem Brennglas auf die einzelnen Myome gelenkt. „Dabei entsteht eine so große Hitze, dass die Myome absterben und vom Immunsystem abgebaut werden“, erklärt der Chefarzt. „Die Gebärmutter bleibt erhalten, daher eignet sich diese Methode oft für Frauen mit Kinderwunsch. Allerdings kann nicht jedes Myom mit fokussiertem Ultraschall behandelt werden.“ Oft treten mehrere Myome gleichzeitig auf. In Deutschland gibt es nur wenige Zentren, die diese Therapie anbieten, eines davon sitzt im Helios Amper-Klinikum Dachau. Radiologe Matthias Matzko führt hier jährlich zwischen 180 und 200 Behandlungen durch – und nimmt damit weltweit einen Spitzenplatz ein. Etwa 20 bis 40 Prozent aller Frauen im gebärfähigen Alter haben Myome, rund ein Drittel der Betroffenen klagen über Beschwerden, die eine Myom-Behandlung erforderlich machen. „Diese Geschwulst kann sehr klein sein, aber auch auf die Größe einer Honigmelone heranwachsen“, erklärt der Experte. „Oft treten mehrere Myome gleichzeitig auf.“ Typische Symptome sind eine lange Regelblutung, Druck auf der Harnblase oder Schmerzen beim Geschlechtsverkehr.