Prostatakrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Männern, bundesweit werden jährlich mehr als 60.000 Fälle diagnostiziert. Da er oft nur sehr langsam wächst, sind die Heilungschancen in der Regel groß. Die Nachricht von einem bösartigen Tumor ist für die Betroffenen dennoch erst einmal ein Schock. So auch für Michael Christoph: „Bei einer Vorsorgeuntersuchung stellte mein Urologe einen erhöhten PSA-Wert fest. Nach der Diagnose empfahl er mir sofort eine Behandlung im Krankenhaus“. Michael Christoph folgte der Empfehlung seines Urologen und wandte sich an die Fachabteilung Urologie und Kinderurologie am Amper-Klinikum. Dort werden unter der Leitung von Chefarzt Professor Dr. Wael Khoder die modernsten Therapiemethoden angeboten.
Michael Christoph wurde die Prostata in einer roboterassistierten OP entfernt. Der 73-Jährige hatte ein lokal begrenztes Prostatakarzinom, das heißt, es waren keine Lymphknoten befallen und es hatten sich noch keine Metastasen im Körper gebildet. „Eine mögliche Therapie ist die Prostataektomie“, erklärt Professor Khoder. „Das ist die chirurgische komplette Entfernung der Prostata mit beiden Samenblasen.“ Die Prostata ist eine etwa vier Zentimeter große walnussförmige Drüse. Sie sitzt direkt unterhalb der Harnblase und umschließt dort ringförmig die Harnröhre, die den Urin von der Blase durch die Prostata und den Penis bis zur Eichel leitet.
Kleinste Hautschnitte, schonende Behandlung wichtiger Nerven
Im Helios Amper-Klinikum Dachau wird die Prostataektomie in der Regel roboterassistiert durchgeführt. Die Vorteile: „Durch das minimalinvasive Verfahren wird der Patient weniger belastet, er erholt sich nach dem Eingriff schneller und der stationäre Aufenthalt ist kürzer“, so der Chefarzt. Bei dem operativen Eingriff werden kleinste Hautschnitte durchgeführt, um die Verletzung des Gewebes so gering wie möglich zu halten. Die 3D-Kamera des Roboters da Vinci Xi ermöglicht zudem eine zehnfache Vergrößerung, so können feinste Strukturen wie Nerven oder Gefäße besser erkannt werden.
„Bei dem Vorgehen sind zwei Aspekte besonders wichtig“, erklärt der Experte für roboterassistierte Tumor-Operationen. „Die komplette Entfernung der Prostata samt Tumor sowie die Schonung des Gefäßnervenbündels.“ Die darin enthaltenen Nervenfasern sind für den Erhalt der Kontinenz und Potenz des Mannes nach der Operation wichtig. „Wir führen die für den Patienten maximal nervenschonendste Operationsmethode durch“, sagt der Prostata-Operateur.
Bereits während der Operation wird die entfernte Prostata mit dem Tumor in einem standardisierten Verfahren pathologisch untersucht. „Alle Ränder des Präparats, insbesondere die an die Nervenbündel angrenzenden Schnittränder, werden mithilfe eines sogenannten Schnellschnitts mikroskopisch untersucht“, erläutert der Experte. „Sind die Schnittränder tumorfrei, werden die für Potenz und Kontinenz wichtigen Nervenbündel geschont. Sind sie von Krebs befallen, muss der Operateur weiteres Gewebe entnehmen.“ In vielen Fällen könne gewährleistet werden, dass der Tumor komplett entfernt wird und Potenz und Kontinenz erhalten bleiben.
Langjährige Erfahrung mit minimalinvasiven Operationen
Zur minimalinvasiven Urologie zählen roboterassistierte Operationen, die besonders für Patienten mit Prostata-, Nieren- und Blasenkrebs hervorragende Ergebnisse erzielen. Im Großraum München zählt die im Februar 2022 gestartete Urologie am Amper-Klinikum zu denjenigen mit der größten Erfahrung. Denn mit Chefarzt Professor Wael Khoder wechselte ein ausgewiesener Robotik-Fachmann nach Dachau. Er hat bereits an mehreren Universitätskliniken die urologische Robotik aufgebaut und erfolgreich etabliert, zuletzt am Universitätsklinikum Freiburg.
Michael Christoph ist froh: Er konnte bereits nach sieben Tagen das Klinikum wieder verlassen. Er sagt: „Ich kann diese Operationsform nur wärmstens empfehlen. Schon seit dem ersten Gespräch mit Professor Khoder habe ich mich in Dachau sehr gut aufgehoben gefühlt. Heute, neun Wochen nach der OP, leide ich unter keinen großen körperlichen Folgeerscheinungen. Als Patient wurde und werde ich auch jetzt noch sehr wertschätzend behandelt – das ist schon etwas Besonderes. Sehr geholfen hat mir auch die Möglichkeit, im hauseigenen Fitness-Studio AmperVital im Vorfeld mit dem Beckenboden-Training beginnen zu können. Mein Fall zeigt, wie wichtig eine regelmäßige Vorsorge ist.“
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