Von den Mitarbeitenden im Klinikum wird er Sunny genannt: Der Roboter Da Vinci Xi stammt aus Sunnyvale in Kalifornien. Im Oktober vergangenen Jahres startete der neue Kollege im Helios Amper-Klinikum Dachau. Seit Juni dieses Jahres assistiert er auch in der Gynäkologie. „Mit dem Da Vinci Xi-Operationssystem können wir unseren Patientinnen eine große Bandbreite komplexer minimalinvasiver Eingriffe anbieten“, erklärt Dr. Sabine Keim, Chefärztin der Frauenklinik am Helios Klinikum München West und seit kurzem auch am Helios Amper-Klinikum in Dachau. Das Dachauer Krankenhaus ist eines der wenigen, das im Großraum München die robotische Chirurgie in der Frauenheilkunde anbietet. Dr. Keim steht das derzeit modernste und am besten ausgestattete Robotersystem seiner Art in Oberbayern zur Verfügung. „Ich steuere von einer Konsole aus die vier Arme des Roboters. Mithilfe einer 3D-Kamera kann ich selbst feinste Strukturen wie Nerven oder Gefäße problemlos erkennen. Das ist etwa in der gynäkologischen Onkologie ein riesiger Vorteil“, erklärt Dr. Keim. Präzise OP-Technik: Weniger Blutverlust, kürzere Erholungsphasen Von der präzisen Technik des Da Vinci Xi profitieren Patientinnen bei einer ganzen Reihe von Behandlungen: So beispielsweise bei der Entfernung der Gebärmutter aufgrund von Myomen oder Blutungsstörungen, bei der Myomentfernung und im Bereich Urogynäkologie, also bei der Behandlung der Senkung des weiblichen Genitals und der Inkontinenz der Frau. Auch die Behandlung bösartiger Tumore der Gebärmutter oder die Lymphknotenentfernung im Becken und Entlang der Hauptschlagader werden durch die robotische Technik präziser, schonender und onkologisch exakter. Von besonderem Vorteil sei die robotische OP-Technik außerdem in der Adipositaschirurgie, ergänzt die neue Dachauer Chefärztin. „Wir sehen praktisch keinen Blutverlust während des Eingriffs. Aufgrund der kleinen Schnitte sind Belastung und Schmerzen für die Patientinnen minimal und die Erholungsphase, insbesondere bei komplexen Eingriffen, deutlich kürzer. Die Patientinnen sind noch am gleichen Tag wieder fit“, so Dr. Keim. Als Chefärztin von zwei Helios Kliniken betreut Dr. Sabine Keim jährlich knapp 6.000 Patientinnen und mehr als 2.100 Geburten. In insgesamt drei DKG-zertifizierten Krebszentren und DKG zertifizierten Spezialsprechstunden wie Dysplasie versorgt die Schwerpunkt-Gynäkoonkologin über 400 Krebspatientinnen pro Jahr und darüber hinaus Patientinnen mit Beckenbodenproblemen und Endometriose.Keim ist anerkannte Expertin im Bereich Senologie und plastisch-rekonstruktive Brustchirurgie sowie in der medikamentösen Tumortherapie. Die DKG-zertifizierte Senioroperateurin ist Mitglied der European Academy of Senology und erhielt in diesem Jahr das Focus-Ärzte-Siegel für die Behandlung von Brustkrebs. „Für mich steht immer die Patientin im Mittelpunkt, mitsamt ihrem familiären und sozialen Umfeld,“ betont Dr. Keim, „die bestmögliche Behandlung beginnt nicht erst am OP-Tisch, sondern schon in der ersten Sprechstunde. Wir hören unseren Patientinnen zu, nehmen sie ernst und begleiten sie von der Diagnostik und Operation bis über die akute Behandlung hinaus.“