Anna Haberegger darf nach Hause. Vor vier Tagen wurde ihr im Helios Amper-Klinikum mithilfe von OP-Roboter DaVinci Xi die Gebärmutter entfernt. Bereits vor einigen Wochen erhielt sie die Diagnose „Vorstufe Gebärmutterkrebs“ nach einer Blutung in der Menopause und einer Ausschabung. „In solchen Fällen raten wir den Betroffenen zu einer vollständigen Entfernung von Gebärmutter und Eierstöcken. Das Risiko einer Krebserkrankung ist in diesem Stadium relevant erhöht“, sagt Oleg Larionov, Leitender Oberarzt und Spezialist für minimal-invasive Chirurgie in der Gynäkologie am Helios Amper-Klinikum Dachau.
Auch weil sie an schwerer Adipositas leidet, hat die 71-Jährige zunächst Bedenken wegen des Eingriffs. Vor Jahren wurde sie schon einmal operiert, damals per Bauchschnitt. Bei der Operation traten Komplikationen auf, danach litt sie unter Wundheilungsstörungen. „Herr Larionov hat sich sehr viel Zeit für mich genommen und mir alle Vor- und Nachteile aufgezeigt. Dass ich wegen des Roboters keine zusätzlichen Risiken zu befürchten habe, hat mich am Ende auch überzeugt“, sagt Anna Haberegger.
Mithilfe des robotischen OP-Assistenten DaVinci Xi reichen fünf kleine Schnitte aus, um den Eingriff durchzuführen. „Je komplexer die Operation, desto geeigneter ist der Roboter. Ob eine Patientin beispielsweise adipös ist oder nicht, macht mit dem DaVinci Xi kaum einen Unterschied“, erklärt die Chefärztin der Gynäkologie am Helios Amper-Klinikum Dachau und am Helios Klinikum München West in Pasing, Dr. Sabine Keim. „Das Wesentliche spielt sich im Körperinneren ab. Instrumentenwechsel sind nicht mehr erforderlich und dank modernster Kamera- und 3D-Technik arbeiten wir mit zwölffacher Vergrößerung.“
Dr. Keim und Larionov führen den Eingriff bei Anna Haberegger am Helios Amper-Klinikum durch. Die beiden zertifizierten robotischen Chirurgen benötigen dafür nur 23 Minuten. Mit dem Ergebnis sind Ärzte und Patientin sehr zufrieden. „Ich hätte nicht erwartet, dass alles so unkompliziert läuft“, sagt Haberegger zu Larionov bei der Abschlussvisite. „Aber wissen Sie, ein bisschen traurig bin ich heute schon auch“, fügt die Rentnerin hinzu. „Ich fühle mich so wohl hier, da hätte ich nichts dagegen, noch ein wenig länger zu bleiben.“