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Vorreiterin in Oberbayern: Chef-Gynäkologin setzt auf Robotik bei Krebs-OP

Am Dachauer Amper-Klinikum entfernt die Chefärztin der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe des Klinikverbunds Oberbayern, Dr. Sabine Keim, Lymphknoten im Bereich der Bauchschlagader und des weiblichen Beckens robotisch assistiert. Diese minimal-invasive Operationstechnik wird mittels eines hochmodernen robotischen Systems durchgeführt und gilt als einer der neuesten Fortschritte in der operativen Gynäkologie.
10. März 2023
OP-Saal
„Das ist die operative Krebsbehandlung der Zukunft. Sie ist so schonend und so präzise wie nie zuvor“, sagt Keim, Chefärztin der Gynäkologie an den Helios Kliniken Oberbayern, als sie aus OP-Saal 6 des Helios Amper-Klinikums in Dachau tritt. Sie hat gerade eine sogenannte pelvine und paraaortale Lymphonodektomie bei einer Patientin mit Gebärmutterkrebs durchgeführt, also eine Entfernung der Lymphknoten im Bereich der Bauchschlagader und des kleinen Beckens. Zum ersten Mal ließ sich die auf robotische Chirurgie spezialisierte Konsolenchirurgin bei diesem anspruchsvollen Eingriff von einem Roboter assistieren. Pünktlich zum Weltfrauentag ist Dr. Keim damit Vorreiterin in Oberbayern und München und freut sich über diesen Meilenstein in der minimal-invasiven Chirurgie. „Für Krebspatientinnen ist dieses Verfahren ein riesiger Fortschritt“, so die Schwerpunkt-Gynäkoonkologin weiter, die sich mit ihrem Team auf die Behandlung von Krebserkrankungen der Frau spezialisiert hat. „Die Betroffenen können sich viel schneller erholen.“ Mit der Entfernung der Lymphknoten wird die Ausbreitung von Krebszellen erkannt und ihr entgegengewirkt. Früher sei dieser Eingriff in einer offenen Operation durchgeführt worden, dann minimalinvasiv, erklärt Keim. „Durch die robotische Unterstützung sind wir nun erstmals technisch in der Lage, perfekte Sicht auf das OP-Gebiet und maximale onkologische Präzision und Bewegungsfreiheit zu erreichen“. Möglich macht die revolutionäre Operationstechnik neben einem speziellen Farbstoff, der die unnötige Entfernung von Lymphknoten verhindert, OP-Roboter DaVinci Xi. Er sorgt dafür, dass Dr. Keim im Bauchinneren fast vollständige Bewegungsfreiheit mit ihren Instrumenten hat und sich die Bewegungen ihrer Hände präzise übertragen. Die dreidimensionale Sicht auf das OP-Feld in zwölffacher Vergrößerung ermöglicht eine gewebe-, gefäß- und nervenschonende Präparation. „Wir können mit sehr kleinen Schnitten und fast ohne Instrumentenwechsel arbeiten. Das verkürzt die OP-Zeit und trägt zu einer blutarmen Operation bei. Die Patientin profitiert von einer schnelleren Genesung, weniger Schmerzen und einer geringeren Narbenbildung. Die Wahrscheinlichkeit für Komplikationen wird auf ein absolutes Minimum reduziert. Postoperative Überwachungen auf der Intensivstation sind die Ausnahme und die Patientinnen können nach wenigen Tagen das Krankenhaus verlassen“, erklärt die Chef-Gynäkologin und fügt hinzu: „Wir freuen uns und sind stolz, unseren Patientinnen diese erstklassige Behandlung anbieten zu können.“