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Fit for Therapy – mit mentaler Stärke und pürierter Pasta zurück ins selbstbestimmte Leben

Vor rund 40 Besucherinnen und Besuchern stellten Prof. Hjalmar Hagedorn, HNO-Chefarzt und ärztlicher Direkter im Helios Amper-Klinikum Dachau, und sein Team vergangene Woche moderne Therapieformen bei Kopf-Hals-Tumoren vor. Für ein besonderes Highlight sorgte der Schweizer Koch Sandro Koch mit seinem Catering. Dass er ausschließlich püriertes Essen zubereitet hatte, wurde einigen erst beim Probieren klar.

27. September 2024
Fit for Therapy – mit mentaler Stärke und pürierter Pasta zurück ins selbstbestimmte Leben

Kopf-Hals-Tumore können die Lebensqualität von Betroffenen massiv einschränken. Besonders unter Dysphagie, also einer stark eingeschränkten Schluckfähigkeit, leiden viele. Wie wichtig es ist, sich schon ab dem Tag der Diagnose auf die Therapie vorzubereiten, erklärte Prof. Hjalmar Hagedorn, HNO-Chefarzt und ärztlicher Direkter im Helios Amper-Klinikum Dachau, vergangene Woche mit seinem Team vor rund 40 Besucherinnen und Besuchern.

„Die wichtigste Person für eine erfolgreiche Therapie sind Sie“, war die Hauptbotschaft von Hagedorn an die Betroffenen. Wie die Therapie verlaufe, so der HNO-Chefarzt, hänge maßgeblich vom Patienten oder der Patientin ab, körperlich und mental. „Wir unterstützen Sie auf diesem Weg. Unsere Spezialistinnen und Spezialisten sind für Sie da“, so Hagedorn.

Was Betroffene tun können, um eine Therapie bestmöglich zu bestreiten, erklärte das Team des Kopf-Hals-Tumorzentrums im Helios Amper-Klinikum in verschiedenen Vorträgen. So gewannen die Gäste Einblicke in die Funktionsweise und die Auswirkungen einer Strahlentherapie. Praktische Tipps gab es dazu, wie Betroffene mithilfe von Ernährung und Bewegung das Immunsystem stärken und so die Infektionsanfälligkeit senken und gleichzeitig die Wundheilung sowie die Wirkung der Therapie im Allgemeinen verbessern können. Für die Zeit nach dem Eingriff erhielten die Besucherinnen und Besucher einen Überblick zu verschiedenen Möglichkeiten, um die Schluckfunktion zu verbessern.

Besonders im Fokus stand auch das Thema „Mindset“. Mentaltrainer Nico Herrmann war extra angereist, um unterschiedliche Strategien zur Förderung der eigenen mentalen Stärke vorzustellen. Unter anderem stellte er Atemtechniken und Meditationsformen vor. Immer wieder wies der Experte auf die Bedeutung von gesundem Denken und Routinen hin.

Für ein weiteres Highlight der Veranstaltung sorgte der renommierte Schweizer Koch Sandro Koch, der sich auf Kulinarik für Menschen mit Schluckbeschwerden spezialisiert hat. Koch, der als „Püriertyp“ seine innovativen Kreationen auch in den Sozialen Medien präsentiert, hatte für die Gäste an diesem Abend neben Rote Beete Salat und belegtem Brot auch Spaghetti Napoli, Lachs mit Avocado sowie Mandarinen und Wassermelonen zubereitet. Optisch kaum merklich war jede Speise so weich, dass sie auch von Menschen mit schweren Schluckbeschwerden mühelos verzehrt werden konnte. Die einstimmige Meinung der Gäste: lecker!

„Essen sollte für jeden Menschen eine Freude sein“, so Koch. „Es ist mir wichtig, den Betroffenen Wege aufzuzeigen, um auch mit Schluckbeschwerden Spaß und Freude am Essen zu haben und die Lebensqualität zu erhöhen.“

Aus seinen Rezepte machte Koch dabei kein Geheimnis. Wer wollte, konnte die Zubereitungsanleitungen für die Speisen des Abends abfotografieren und so mit nach Hause nehmen. Für Betroffene ein weiterer kleiner Schritt zurück ins selbstbestimmte Leben.

Bildunterschrift: HNO Chefarzt Prof. Hjalmar Hagedorn und Koch Sandro Koch mit der Initiatorin der Veranstaltung, HNO Oberärztin Dr. Carolin Beck (v.l.n.r.) © Helios