Entsprechend der Forderungen des Marburger Bundes beinhaltete der Vorschlag der Arbeitgeberseite außerdem einen Zuschlag von 10 bzw. 20 Prozent ab dem 22. bzw. 27. Bereitschaftsdienst im Kalenderhalbjahr sowie einen Zuschlag von 20 Prozent ab dem 13. Rufdienst im Monat. Der Vorschlag garantierte außerdem 12 freie Wochenenden pro Kalenderhalbjahr und einen Zuschlag bei verspäteter Bekanntgabe der Dienstplanung weniger als vier Wochen vor dem entsprechenden Dienstzeitraum.
Mit der Vorlage dieses Pakets ging die Arbeitgeberseite einen weiteren großen Schritt auf die Arbeitnehmerseite zu und folgte darüber hinaus in weiten Teilen den Forderungen des Marburger Bundes. Auch über rechtliche formale Versäumnisse in der Verhandlungsführung seitens des Marburger Bundes Bayern sah die Arbeitgeberseite zugunsten der eigenen Belegschaft mit diesem Angebot hinweg. Sie machte überdies wiederholt klar, dass die Grenzen der wirtschaftlichen Möglichkeiten ausgeschöpft sind.
Der Marburger Bund lehnte das Angebot kurzfristig und trotz bereits signalisierter Zustimmung ab. Damit verweigert er den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein Gesamtpaket von 7,7 Prozent bei einer Laufzeit von lediglich einem Jahr bis Januar 2025. Bereits in drei Monaten hätte überdies eine erneute Verhandlungsrunde begonnen.
Unklar ist, wann und wie die Verhandlungen fortgeführt werden. Die weiterhin mangelnde Vorbereitung sowie der inhaltliche Schlingerkurs des Marburger Bundes werden immer mehr zu einer Belastung für eine konstruktive Lösungsfindung und verhindern seit Monaten eine zügige Auszahlung an die Mitarbeitenden.