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Medizin-Innovation: Nach kabellosem Herzschrittmacher nun auch „LBB-Schrittmacher“ erstmals in der Helios St. Anna Klinik implantiert

In den letzten Jahren sind zwei neuartige Herzschrittmacher-Techniken entwickelt worden, die beide bereits in der Helios St. Anna Klinik etabliert wurden. Bereits im letzten Jahr wurde die kabellose Technik eingeführt. Nun folgt das LBB-Pacing, bei dem der Herzschrittmacher genau in das Reizleitungssystem eingepflanzt wird.

02. Januar 2024
PM LBB-Herzschrittmacher

In den letzten Jahren sind zwei neuartige Herzschrittmacher-Techniken entwickelt worden, die beide bereits in der Helios St. Anna Klinik etabliert wurden. Bereits im letzten Jahr wurde die kabellose Technik eingeführt. Nun folgt das LBB-Pacing, bei dem der Herzschrittmacher genau in das Reizleitungssystem eingepflanzt wird.

Jedes Jahr werden in Deutschland etwa 100.000 Herzschrittmacher implantiert. So schlägt das Herz mit einer ausreichenden Herzfrequenz, auch wenn der eigene Herzrhythmus schwer gestört ist oder aussetzt. Diese lebensrettende Therapie wird seit über 65 Jahren weltweit eingesetzt.

„Bei der bisherigen Technik wird der Herzschrittmacher relativ ungezielt in den Herzmuskel implantiert, wo der Herzschrittmacher dann die elektrischen Impulse abgibt. Da der Impuls sich von dort nur langsam ausbreitet, schlägt in der Folge das Herz nicht synchron, was auf Dauer in etwa bei 10% der Patienten zur Entwicklung einer Herzschwäche führt“, berichtet Dr. Martin Oels, Chefarzt der Kardiologie an der St. Anna Klinik. In solchen Fällen muss dann ein zusätzliches Kabel in das Herz eingebracht werden, um das Problem zu beheben.

„Bei der neuartigen Technik wird der Schrittmacher direkt in das Reizleitungssystem implantiert, wodurch die elektrischen Impulse im Herzen auf dem natürlichen Weg synchron weitergeleitet werden“, sagt Michael Klyszcz, Leiter der Schrittmachertherapie. Er hat das neue Verfahren gemeinsam mit Dr. Michael Müller, dem Leiter der Sektion Elektrophysiologie, an der Helios St. Anna Klinik etabliert. „Somit kann eine Verschlechterung der Herzfunktion verhindert, unter Umständen sogar behandelt werden“, freut sich Dr. Müller.

Die neuartige Technik setzt jedoch eine hohe Expertise und viel Erfahrung voraus, da die genaue Platzierung der Sonde entscheidend ist. Die Einführung des LBB-Pacings zeigt die Wichtigkeit von Spezialisten in allen Bereichen der Kardiologie. „Ein optimales Ergebnis ist nur zu erreichen, wenn elektrophysiologische Experten mit Schrittmacherexperten zusammenarbeiten“, sagt Klyszcz.

Der Aufbau der Elektrophysiologie ist mit der Anstellung von Dr. Müller im Frühjahr 2022 an der St. Anna Klinik möglich geworden. Zudem ist seit Oktober eine KV-Sprechstunde von ihm durch die Kassenärztliche Vereinigung zugelassen worden. Rhythmologische Probleme können dadurch auch kurzfristig vom Hausarzt überwiesen werden.