Die häufigsten Symptome und ihre Ursachen
Atemschwierigkeiten sind der häufigste Grund, warum Kinder in unsere Notfallambulanz kommen. Und das ist auch gut so, denn einen Kreislaufzusammenbruch, der sich oftmals durch Atemerschöpfung anbahnt, bekommt man beim Kind nicht so schnell mit wie bei einem Erwachsenen.
Besonders häufig tritt der sogenannte Pseudokrupp auf - eine Kehlkopfentzündung, die den Halsbereich anschwellen lässt. Wenn das Kind dann um Luft ringt, sollte man ruhig bleiben und ggfls. mit ihm nach draußen an die kalte, frische Luft gehen. Alternativ dient auch der geöffnete Kühlschrank als Kühlung. Im Krankenhaus bekommt es zur Therapie dann abschwellende Medikamente.
Auch Asthmaanfälle treten in den letzten Jahren immer häufiger auf. Oftmals sind die Eltern in solch einem Fall aber geschult und kommen mit einem akuten Anfall gut zurecht. Eine erste Maßnahme: Das Kind sollte sich aufrecht hinsetzen und mit den Armen abstützen, um die Atemmuskulatur zu entlasten. Ein Asthmaspray sollte immer in der Nähe sein.
Hat das Kind einen Gegenstand eingeatmet bzw. falsch verschluckt, sollten Eltern diesen nur in Ausnahmefällen selbst herausholen, etwa wenn er noch zu sehen ist und sie sicher sind, ihn ohne Verletzungen entfernen zu können.
Tritt nach einem Unfall/Sturz längere Atemnot auf, sollte der Notarzt informiert werden, um innere Verletzungen auszuschließen.
Die traurigen Meldungen über tödliche Badeunfälle nehmen vor allem im Sommer zu. Dabei kann solch ein Unfall, wenn Ersthelfer schnell eingreifen, oftmals noch gut ausgehen. Ist das Kind weniger als 10 Minuten unter Wasser und dauert die Reanimation nicht länger als ca. 25 Minuten, besteht die Chance, dass es ohne neurologische Schäden überlebt.
Deshalb ist es wichtig, mit der Widerbelebung nicht zu früh aufzuhören.
Krampft ein Kind, sieht das für Außenstehend oftmals sehr bedrohlich aus. Doch bei aller Aufregung ist die gute Nachricht, dass kurze Anfälle in der Regel keinen Schaden anrichten. Dauert der Krampf jedoch länger als ein paar Minuten, können Folgeschäden auftreten.
Ein Krampfanfall - egal ob kurz oder lang - sollte deshalb immer von einem Kinderarzt abgeklärt werden. Hilfreich für den Arzt ist es, wenn Eltern darauf achten, wie lange der Anfall dauerte und wohin die Augen des Kindes verdreht waren.
Als Erste Hilfe-Maßnahme für daheim gilt:
- Beruhigen Sie das Kind.
- Achten Sie darauf, dass es sich nicht verletzten kann.
- Sind die Krämpfe vorbei, bringen Sie das Kind in die stabile Seitenlage (Kinder unter 2 Jahren auf den Bauch)
- Benachrichtigen Sie den Notarzt.
- Beobachten Sie die Atmung und greifen Sie ein, wenn sie aussetzt.
Bei Verdacht oder noch leichten Vergiftungserscheinungen sollten Eltern den jeweiligen Giftnotruf anrufen. Für NRW ist das die 0228 - 19240
Hier beantworten Experten alle Fragen und weisen Eltern an, was zu tun ist. Zeigt das Kind allerdings schon schwerere Anzeichen einer Vergiftung wie Erbrechen oder Krämpfe, dann muss umgehend der Notarzt informiert werden. Hilfreich ist es zudem, wenn Eltern die Ursache der Vergiftung, etwa ein Reinigungsmittel, mit ins Krankenhaus bringen.
Ob Kochplatte, Bügeleisen oder heißes Wasser - gerade im häuslichen Bereich lauern viele Gefahrenquellen für Kinder, um sich zu verbrennen oder zu verbrühen. Unfälle mit heißen Flüssigkeiten stehen dabei ganz oben auf der traurigen Liste, denn kaum jemand weiß, dass die sensible Kinderhaut schon ab einer Temperatur von 52 Grad Celsius größeren Schaden nehmen kann.
Bei kleineren, fingergroßen Verbrennungen sollte die Stelle mit lauwarmem Wasser rund eine Viertelstunde gekühlt werden. Eltern müssen grundsätzlich darauf achten, dass das Wasser tatsächlich lauwarm ist, denn ein weitverbreiteter Irrtum verleitet viele dazu, sehr kaltes Wasser oder gar Eis zu nehmen. Das kann bei Kindern schnell zu einer Unterkühlung und noch stärkeren Schmerzen durch die angeregte Durchblutung führen.
Großflächige und tiefere Verbrennungen höherer Schweregrade, die mehrere Prozent der Körperoberfläche betreffen, sollten immer von Ärzten beziehungsweise dem Rettungsdienst gesehen werden, besonders im Gesicht und dem Genitalbereich. Der Maßstab: Die Kinderhandfläche entspricht ungefähr einem Prozent. Ein schnelles Kühlen mit lauwarmem Wasser kann auch hier Schmerzen lindern, solange die Verletzung nicht zu groß ist. Bei sehr starken Verbrennungen, die mehr als 15 Prozent der Körperoberfläche einnehmen, sollten Eltern auf die Kühlung verzichten und umgehend den Rettungsdient rufen. Die Wundflächen müssen steril abgedeckt werden, etwa mit der Rettungsfolie aus dem Verbandskasten oder alternativ mit Frischhaltefolie.
Vom Einsatz vermeintlich lindernder Hausmitteln wie Verbrennungssalben, Zahnpasta oder Mehl raten wir dringend ab.
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