Sekretariat Psychosomatik
Jeannette Fischer / Charlyn Rüger
Tel: 0203 546 34101
Mo - Do von 7 bis 16 Uhr / Fr von 7 bis 12 Uhr
Unsere Schwerpunkte
Die Ursachen für Essstörungen sind vielfältig, häufig sind es Überschneidungen aus gesellschaftlichen, individuellen oder familiären/partnerschaftlichen Komponenten. Neben den psychischen Bedingungen und Auslösern geht die Erkrankung immer mit einer Verhaltensstörung in Bezug auf das Essen einher.
Die drei bekanntesten Essstörungen sind Anorexia nervosa (Magersucht), Bulimia nervosa (Essbrechsucht) und Binge eating (Gelageessen).
Wie kommt es, dass körperliche Beschwerden bei manchen Betroffenen das Befinden stark einschränken und belasten, die Ärzte aber trotz mehrfacher Untersuchungen keine organische Ursache finden?
Hier setzt die Psychosomatik an und versucht zu verstehen, was die Signale des Körpers bedeuten könnten. Die Bandbreite der Symptome kann alle Organsysteme umfassen - vom Herz über die Lunge bis hin zum Darm, der Haut oder dem Stütz- und Bewegungsapparat.
Betroffene haben oftmals bei hohem Leidensdruck bereits viele ambulante und stationäre diagnostische Aufenthalte hinter sich oder haben diverse Selbstbehandlungsversuche hinter sich, häufig nicht mit anhaltendem Erfolg. Patient*nnen wie Behandler*nnen sind irgendwann frustriert. Wenn dann die Empfehlung kommt, sich in der Psychosomatik vorzustellen, fühlen sich Betroffene häufig unverstanden oder abgeschoben.
Dabei kann dieser Weg der sinnvollste sein, denn Körper, Psyche und die sozialen Lebensbedingungen beeinflussen sich gegenseitig mehr als wir ahnen. Unsere Aufgabe ist es daher, gemeinsam mit Ihnen herauszufinden, ob nicht doch frühere, aktuelle oder bevorstehende Umstände am Zustandekommen oder Fortbestehen Ihrer Beschwerden beteiligt sein könnten.
Beispiele für somatoforme Störungen:
- Reizmagen / Reizdarm
- somatoformer Juckreiz
- Rückenschmerzen, chronisches Schmerzsyndrom, Fibromyalgie
- psychogene neurologisch erscheinende Gefühls- und Bewegungsstörungen
- Herzängste
- chronisches Müdigkeitssyndrom
- Burn-out Syndrom
- Stressfolgestörungen / Traumafolgestörungen
- Kreislaufstörungen
Patient:innen mit Phagophobie haben Angst zu schlucken, da sie befürchten, dass der Schluckvorgang nicht richtig funktioniert und sie dabei möglicherweise sogar ersticken könnten. Diese sehr seltene Störung gehört in die Gruppe der spezifischen, auf Körperfunktionen bezogene Ängste.
Für erwachsene Patient:innen bieten wir in unserer psychosomatischen Abteilung eine spezialisierte interdisziplinäre psychotherapeutische, physiotherapeutische, logopädische und ernährungstherapeutische Behandlung an.
Sie leiden oder litten an einer schwerwiegenden Erkrankung, aber trotz Besserung erholen Sie sich nicht. Sie leben in Angst vor einem Rückfall, einer Verschlimmerung oder vermuten immer noch krank zu sein? Sie leiden an einer chronischen Krankheit und es fällt Ihnen schwer, sie zu akzeptieren? Krankheitsbedingte Einschränkungen, erforderliche Untersuchungen und Therapien belasten Sie?
Die Medizin wird immer komplexer und auch spezialisierter und „Dr. Google“ verunsichert häufig mehr, als Ruhe und Zuversicht zu vermitteln. Gerade bei chronischen Erkrankungen und überstandenen Akutereignissen ist heutzutage die Mitarbeit der Patient*nnen gefragt, doch viele - auch Angehörige - sind mit den zusätzlichen Belastungen überfordert.
Hilfreich ist in solchen Situationen ein vertrauter Haus- oder Facharzt. Wenn es trotzdem zu anhaltenden Beschwerden, Ängsten und depressiven Symptomen kommt, kann eine psychosomatische stationäre Behandlung sinnvoll sein, um wieder zurück in den Alltag zu finden und Lebensfreude sowie Zutrauen in den eigenen Körper neu zu gewinnen.
Ein Schicksalsschlag, Verluste, eine schwerwiegende Erkrankung, Doppelbelastung, Wohnortswechsel, gravierende Entscheidungen, eine neue Liebe, Berentung, Rollenwechsel, finanzielle Engpässe, Verlust von Anerkennung, ungewohnte Freizeit ... es gibt vieles, was auch Menschen über 60 noch „auf den Magen schlagen“ kann oder „das Herz höher springen“ lässt, denn der Körper und alle seine Organe reagieren auf psychische wie soziale Ereignisse. Auch wenn die Betroffenen schon viel Lebenserfahrung gesammelt habe, Krisen meistern oder Verluste hinnehmen mussten, kann es sein, dass irgendwann „das Fass voll ist“ oder frühere, ggf. unverarbeitete, längst verdrängt geglaubte Themen sich in Form körperlicher Beschwerden zeigen und wieder aktuell werden.
Mit den Methoden der Psychosomatischen Medizin versuchen wir dann diagnostisch und therapeutisch Zugang zu den aktuellen oder zurückliegendenAuslösern zu bekommen, um gemeinsam mit Ihnen Wege zu erarbeiten, die wieder mehr Lebenszufriedenheit, Wohlbefinden und Zutrauen in den eigenen Körper geben.