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Baby wird gestillt

Stillen ist ein Geschenk für’s Leben

Ein Kind sollte in den ersten sechs Lebensmonaten ausschließlich gestillt werden. Auch nach Einführung der Beikost können Sie solange weiter stillen, wie Sie und Ihr Kind es wünschen.

Die Milchbildung

Direkt nach der Entbindung können die Brüste schon wenige Tropfen Milch enthalten. Einige Frauen merken das bereits am Ende der Schwangerschaft, das muss aber noch nicht sein. Der eigentliche „Milcheinschuss“ erfolgt erst zwei bis drei Tage, manchmal auch vier Tage nach der Entbindung. Die Brüste werden praller und spannen nun. Durch frühes Anlegen Ihres Neugeborenen - zum ersten Mal bereits im Kreißsaal - wird dieser Vorgang ganz natürlich gefördert. Zu Beginn kann das Anlegen leicht schmerzhaft sein. Lassen Sie sich davon nicht entmutigen, das bessert sich im Verlauf deutlich.

 

 

Die Menge der gebildeten Milch steigert sich allmählich entsprechend des Bedarfes Ihres Kindes. Haben Sie den Eindruck, dass Ihr Kind nicht satt wird, können Sie durch häufiges Anlegen Ihres Babys an die Brust die Milchbildung anregen. Zur weiteren Unterstützung sollten Sie während der Stillperiode selbst viel trinken.   

 

Kommt es zu Rissbildungen an den Brustwarzen, Entzündungen an der Brust oder sogar zu Blutungen, müssen Sie nicht unbedingt abstillen. Bei Problemen können Ihnen Hebammen, Kinderkrankenschwestern und Ärzte mit ihrer jahrelangen Erfahrung sicher helfen.   

 

Muttermilch ist die bestmögliche Ernährung für Ihr Kind, an die kein industriell gefertigtes Produkt heranreicht.  Sie enthält neben den optimal zusammengesetzten Nährstoffen auch Antikörper, die Ihrem Kind einen sogenannten „Nestschutz“ bieten. Das Stillen fördert eine innige Mutter-Kind-Bindung. Muttermilch ist zudem preiswert und überall gut verpackt dabei.

 

Stillen ist gut für Ihr Kind und für Sie, denn Muttermilch:

  • ist ein vollwertiges Nahrungsmittel.
  • enthält alle notwendigen Nährstoffe.
  • versorgt Ihr Kind in den ersten sechs Lebensmonaten mit allem, was es braucht.
  • schützt Ihr Kind vor Krankheiten und Allergien bis ins Erwachsenenalter.
  • ist immer und überall in richtiger Temperatur verfügbar, kostet nichts und spart Zei

 

Außerdem:

  • Stillen fördert die Sprachentwicklung.
  • Stillen unterstützt die normale Rückbildung der Gebärmutter nach der Geburt.
  • Je länger Sie Stillen, umso geringer ist das Risiko an Brust- und Eierstockkrebs oder an Osteoporose zu erkranken.

 

Stillempfehlungen

  • Behalten Sie Ihr Kind im Krankenhaus Tag und Nacht bei sich. Dies fördert Ihre Stillbeziehung und hilft Ihnen im sicheren Umgang mit Ihrem Kind.
  • Stillen Sie nach Bedarf – Saugen regt die Milchproduktion an.
  • Die Dauer einer Stillmahlzeit muss nicht begrenzt werden.
  • Acht bis zwölf Mahlzeiten und auch mehr sind für ein Neugeborenes ganz normal.
  • Achten Sie auf die Stillzeichen Ihres Kindes – bevor Ihr Kind vor Hunger schreit, zeigt es deutliche Suchbewegungen mit dem Mund, es wendet den Kopf hin und her, vielleicht schmatzt es oder beginnt an der Hand zu saugen.
  • Stillen nach Bedarf bedeutet aber auch nach Bedarf der Mutter. Sie können Ihr Kind zum Beispiel durch Wickeln wecken, wenn Ihre Brust sehr voll ist, spannt oder sogar schmerzt.
  • Ab dem zweiten Lebenstag können manche Mütter durch den Milcheinschuss eine Brustdrüsenschwellung bekommen. Häufiges Anlegen ist die beste Methode, die Schwellung zum Abklingen zu bringen.
  • Feuchtwarme Umschläge für drei bis fünf Minuten und eine kurze Brustmassage vor dem Anlegen bringen die Milch zum Fließen. Bei Bedarf nach dem Stillen einige Minuten kühlen.
  • In extremen Fällen, wenn das Kind wegen der Schwellung nicht an der Brust trinkt, kann die Brust mit der Hand entleert werden.

 

Richtiges Anlegen des Kindes

  • Setzen oder legen Sie sich entspannt hin.
  • Ihr Baby ist Ihnen mit dem ganzen Körper zugewandt. Es hat den Mund auf Höhe der Brustwarze und muss den Kopf nicht drehen, um an der Brust trinken zu können. Ohr, Schulter und Hüfte Ihres Babys bilden eine Linie.
  • Sobald Ihr Baby seinen Mund weit öffnet, drücken sie es eng an Ihre Brust.
  • Nutzen Sie die unterschiedlichen Stillpositionen.

 

So saugt Ihr Kind richtig

  • Das Kinn berührt die Brust.
  • Der Mund des Kindes ist weit geöffnet.
  • Beide Lippen sind nach außen gestülpt und umfassen einen Teil des Warzenhofes („Mund voll Brust“).
  • Die Saugbewegungen sind im gesamten Kieferbereich zu sehen, oft bewegen sich sogar die Ohrläppchen.
  • Ihr Kind macht dabei richtige Pustebäckchen, die Wangen sehen nicht aus wie beim Strohhalmsaugen.

 

Entleeren der Brust von Hand

  • Eine leichte Brustmassage bringt die Milch besser zum Fliesen.
  • Daumen und Zeigefinger formen ein „C“.
  • Fingerspitzen zwei bis 3 cm hinter der Brustwarze aufsetzen.
  • Brust leicht anheben.
  • Daumen und Zeigefinger drucken leicht in Richtung Brustkorb und werden anschließend mit leichtem Druck nach vorne zur Brustwarze geführt, ohne auf der Haut zu rutschen, danach loslassen, damit die Milch fliesen kann.
  • Diesen Vorgang rhythmisch wiederholen.
  • Die Finger um die Brust wandern lassen, um alle Bereiche zu erreichen.

 

Bekommt Ihr Kind genügend Milch?

  • Stillen Sie ihr Kind nach Bedarf, mindestens acht bis zwölf Mal in den ersten Lebenstagen bis zum Milcheinschuss bzw. bis zur beginnenden Gewichtszunahme Dann trinken viele Kinder nicht mehr so oft oder phasenweise unterschiedlich oft.
  • Ab dem dritten Lebenstag hat Ihr Kind mindestens sechs gut-nasse Windeln in 24 Stunden, im ersten Lebensmonat täglich mindestens dreimal Stuhlgang. Ab dem zweiten Lebensmonat kann Ihr Kind auch seltener Stuhlgang haben.

 

Verschiedene Stillpositionen

  • mit den Beinchen nach hinten neben Ihrem Körper (Rückengriff)
  • im Sitzen (Wiegehaltung)
  • im Liegen