Der optimierte Medikationsprozess
Kommt ein:e Patient:in ins Klinikum, wird zunächst die Hausmedikation erfasst. Ärzt:innen verordnen diese und gegebenenfalls weitere Medikamente über die elektronische Patientenakte. Ein besonderes Verordnungsprogramm bietet Unterstützung bei der Eingabe von Arzneimittel, Einnahmezeitpunkt und Dosierung. Ist die eingetragene Verordnung nicht sinnvoll, weist ein spezielles Warnsystem darauf hin.
Tagesaktuell verarbeitet der Unit-Dose-Automat die hinterlegten, ärztlichen Verordnungen. Klinische Apotheker:innen überprüfen die eingegangenen Bestellungen auf ihre Richtigkeit und geben sie für den automatisierten Verpackungsprozess frei. Die Bestellungen werden daraufhin vom Automaten einzeln verpackt. Um Verwechslungen zu vermeiden, werden die Blister mit allen wichtigen Informationen zum Medikament bedruckt, wie Handelsname, Wirkstoff, Stärke und Dosierung.
Im Anschluss durchlaufen die produzierten Arzneimittel-Tütchen ein optisches Kontrollgerät, das Anzahl, Größe und Form der Tabletten gegenprüft und die Bilder elektronisch speichert. Abschließend werden die Medikamentenblister an die Stationen abgegeben. „Im Helios Klinikum Erfurt können die Patienten einen QR-Code auf dem Blister mit dem Handy abscannen, der sie direkt zum passenden Beipackzettel ihres Medikamentes leitet“, ergänzt Natalie Bräuer, Leiterin der Unit-Dose-Abteilung.
Der geschlossene Medikationskreis mit elektronischer Patientenakte und Unit-Dose-System gewährleistet, dass alle Beteiligten mit den gleichen Informationen versorgt sind. Auch und insbesondere für Patienten:innen bedeutet das neue System einen Informationsgewinn – denn die einzelnen Blister sind exakt beschriftet. So kann ein Patient genau nachvollziehen, welches Medikament er bekommt und ob es wirklich für ihn bestimmt ist. „Diese Transparenz stärkt das Vertrauen des Patienten in seine Medikation und somit die Compliance nachhaltig“, ist Dr. Fenske überzeugt.