Jedes Jahr müssen allein in Deutschland ca. 30.000 Kinder unter 15 Jahren mit Verbrennungen und Verbrühungen ärztlich versorgt werden. Etwa 7.500 Kinder verletzen sich so schwer, dass sie stationär behandelt werden müssen. Eine Brandverletzung ist extrem schmerzhaft und angesichts der schweren Folgen nicht nur für das Kind, sondern auch für die Eltern und die gesamte Familie lebensverändernd. Um auf die Folgen von thermischen Verletzungen im Kindesalter, deren Behandlung, die Unfallgefahren und die Erste Hilfe aufmerksam zu machen, ruft Paulinchen – Initiative für brandverletzte Kinder e.V. – jährlich am 7. Dezember zum bundesweiten „Tag des brandverletzten Kindes” auf.
Das Zentrum für schwerbrandverletzte Kinder Thüringen im Helios Klinikum Erfurt versorgt ein großes Einzugsgebiet, wobei die thermisch verletzten Kinder nicht nur aus dem Land Thüringen, sondern auch aus den Nachbar-Bundesländern kommen - darunter insbesondere aus dem Harz, dem Vogtland und aus Franken. 2019 wurde das Zentrum mit dem Label „Sicherheit und Qualität für brandverletzte Kinder“ ausgezeichnet.
In den letzten drei Jahren wurden in der Kinderchirurgie des Helios Klinikums Erfurt allein 169 Kinder mit Verbrühungen und Verbrennungen stationär behandelt. Dabei liegt der Schwerpunkt eindeutig auf den jüngeren Kindern, denn: 129 von den insgesamt 169 Kindern waren unter fünf Jahre alt!
Die meisten Haushaltsunfälle, bei denen Kinder zu Schaden kommen, sind grundsätzlich vermeidbar. Im vergangenen Jahr sind 84% der kleinen Kinder durch Verbrühungen mit heißen Flüssigkeiten wie Wasser, Tee oder Kaffee verunfallt. Andere Kinder kommen mit Kontaktverbrennungen in das Erfurter Zentrum. Besonders zum Jahreswechsel rücken solche Fälle in den Fokus. Dazu gehören Kontaktverbrennungen an Herdplatten, Ofentüren, Kaminfenstern, Nahrung und Kerzenwachs.
Für Uwe Volland stand das Leben auf dem Spiel. Nach zwei Monaten voller Angst und Bangen blicken der 58-Jährige und seine Familie aber endlich wieder hoffnungsvoll in die Zukunft.