Den gesamten Sommer musste Wolfgang Nagel im Krankenhaus verbringen, seine Frau pendelte über mehrere Wochen zwischen ihrem Zuhause im Erfurter Norden und der Klinik. Normalerweise wären noch weitere sechs Wochen Klinikaufenthalt dazu gekommen, doch dank der Gesetzesänderung zur tagesstationären Behandlung konnte Herr Nagel seine Therapie zuhause fortsetzen. „Endlich ist er wieder zuhause, wir machen das Beste draus.“, freut sich seine Frau Charlotte Nagel.
Der 75jährige Patient kam im Juni 2023 mit schweren Bauchschmerzen in die Notaufnahme des Helios Klinikums Erfurt. Er wurde unverzüglich operiert, da eine chronisch entzündliche Darmerkrankung vorlag. Dabei musste ein künstlicher Darmausgang gelegt werden. In Folge dessen kam es zu großen Flüssigkeitsverlusten, die wiederum zu einer akuten Einschränkung der Nierenfunktion führten. Wolfang Nagel bekam für die nötige Infusionstherapie einen Port eingesetzt, der ihn nun ein Leben lang begleiten sollte. Doch der Port entzündete sich, Wolfgang Nagel musste erneut stationär behandelt werden. „Da sich die Bakterien bereits im Blutkreislauf befanden, hätte sich Herr Nagel einer mehrwöchigen, antibiotischen Therapie in der Klinik unterziehen müssen.“, so Dr. Christoph C. Haufe, Chefarzt der Nephrologie am Helios Klinikum Erfurt. Doch seit Beginn des Jahres ist es möglich, die Antibiotikatherapie zuhause fortzuführen
Charlotte Nagel ist begeistert, ihren Mann nicht mehr in der Klinik besuchen zu müssen, sondern ihn in der neuen Wohnung umsorgen zu können. „Wir sind erst kurz vor seinem Aufenthalt in eine neue Wohnung gezogen, jetzt kann er sie endlich nutzen“.
„Wir freuen uns, im Helios Klinikum Erfurt mit dem Angebot einen Meilenstein in der Gesundheitsversorgung zu setzen.“, so Prof. Dr. Heinrich V. Groesdonk, Ärztlicher Direktor des Klinikums. „Vorteil ist nicht nur der Aufenthalt in der gewohnten Umgebung, sondern auch die wiederkehrende Mobilität, Flexibilität, Kontinuität des Alltags sowie die Unterstützung durch die Familie.“, betont der Ärztliche Direktor.
Unterstützung erhält Wolfang Nagel von dem aiutanda Therapiemanagement und einem Pflegedienst. Die Vorrichtung für die Antibiotikagabe zuhause ist so klein, dass sie in der Hosentasche Platz findet und einen Spaziergang im Freien zulässt. Mittlerweile kann er seinen Hobbys nachgehen. Der erste gemeinsame Besuch im Garten ließ folglich nicht lange auf sich warten. Gemeinsam mit seiner Frau genießt er nun die sonnigen Herbsttage auf dem Balkon.