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Dank ECMO-Therapie: 59-jähriger kämpft sich zurück ins Leben

Das Leben von Jürgen Schlecht stand auf dem Spiel. Zu Tränen gerührt, berichtet der 59-jährige über seinen Krankheitsverlauf.
11. Mai 2023
Dank ECMO-Therapie: 59-jähriger kämpft sich zurück ins Leben

Als Jürgen Schlecht die Osterfeiertage in Bad Staffelstein (Bayern) verbrachte, hätte er wohl nie damit gerechnet, dass sein Urlaub im Krankenhaus endet. Als er sich am Ostersamstag mit Husten und Fieber beim Notarzt vorstellte, wurde er kurzerhand ins Klinikum in Lichtenfels eingewiesen. Doch sein Zustand verschlechterte sich zunehmend – Jürgen Schlechts Lunge und Herz versagten.

Kurzerhand wurde er am 13.04.2023 per Hubschrauber ins Helios Klinikum Erfurt geflogen und auf der Intensivstation Kard3 behandelt. Hier erfolgte nach Ausschöpfung aller konservativer Maßnahmen und sich weiter verschlechternder Lungenfunktion bei schwerster Lungenentzündung eine veno-venöse ECMO Therapie. Gleichzeitig wurde die akute Herzschwäche durch eine zielgerichtete medikamentöse Therapie unter erweitertem hämodynamischen Monitoring und Point of Care Ultraschall #POCUS behandelt. Die ECMO übernahm fünf Tage lang seine Lungenfunktion, indem Sauerstoff dem Blut zugeführt und Kohlenstoffdioxid entfernt wurde, bevor das Blut wieder in den Körper zurückgeleitet wurde. Nach erfolgreicher Entwöhnung von der ECMO Therapie musste die Entwöhnung von der Beatmung erfolgen. Hierfür verlegten wir Herrn Schlecht auf unsere Weaning Station.

Doch Jürgen Schlecht kämpfte sich durch die intensive Unterstützung des Pflege- und Weaningteams zurück ins Leben: Nachdem er fast einen Monat auf Unterstützung angewiesen war, konnte er Anfang dieser Woche in die Häuslichkeit entlassen werden. Auf den Aufenthalt im Krankenhaus blickt der 59-jährige emotional zurück: „Ich bin unheimlich dankbar. Für die Freundlichkeit und auch für das Team – es hilft sich untereinander. Das ist wirklich auffallend. Außerdem möchte ich mich für die bedingungslose Unterstützung meiner Familie bedanken, die mir in der schwierigen Zeit stets zur Seite stand und Kraft schenkte."

Jürgen Schlechts Kämpfergeist berührte auch das Team von der Intensivstation. So erinnerte sich Oberarzt Dr. Nick Weidner: „Ich stand die ganze Nacht an Ihrem Bett mit der Assistentin zusammen. Das war die Nacht, wo es anfing, besser zu werden. Es ist ein unglaublicher Erfolg – für ihn ist das super. Das ist der Grund, warum ich das hier mache.“

Nun freut sich Jürgen Schlecht auf seine Familie, die er nach seiner Entlassung zuhause in Sachsen wiedersehen wird.

Das gesamte Team der Klinik für Interdisziplinäre Intensivmedizin und Intermediate Care freut sich über diesen positiven Verlauf des Patienten und ist sehr stolz Patienten und Patientinnen von der hoch akuten Phase bis hin zum Weaning aus einer Hand betreuen zu können.

Wir wünschen Ihnen alles Gute und vor allem eine schnelle Genesung.