Suchen
Menü
Schließen

Lebensrettende Operation

12-jährige Ukrainerin kann nach Skoliose-OP endlich wieder gehen
03. Mai 2023
Patientengeschichte Ukrainisches Mädchen

Wirbelsäulenchirurgen des Helios Klinikums Erfurt kümmern sich gemeinsam mit Hilfsorganisation um Teenager aus Kriegsgebiet

Ihre Wirbelsäule sah aus wie ein S – ein S wie Schmerzen, die Maria aus der Ukraine seit jeher belasteten. Durch eine angeborene, dreidimensionale Verkrümmung der Wirbelsäule, einer sogenannten Skoliose, konnte die 12jährige nicht mehr aufrecht gehen, ihre Schultern waren ungleich hoch und ihre Wirbelsäule gekrümmt wie ein S. Laut den Ärzten in der Ukraine und nach Angaben der Mutter, verschlimmerte sich die Skoliose in den letzten Monaten und das Kind lief immer schiefer. Bei einer solchen Fehlbildung erfolgt eine Korrekturoperation in der Regel bereits im Kleinkindalter – jedoch war diese in der Ukraine für die alleinerziehende Mutter unbezahlbar. Jahrelange Spendenaufrufe und Geldsammelaktionen reichten nicht und Maria musste viel zu lange mit der Skoliose leben.

Ende März 2023 dann der Lichtblick: Über die Hilfsorganisation Chance to Live e.V., insbesondere über Philipp Peuke, der die Organisation leitet, kam das Mädchen nach Erfurt. Für den Transport fuhr eigens ein Kinderintensivmobil aus dem Kriegsgebiet Lemberg (Ukraine) nach Erfurt. 14 Stunden dauerte die Reise in ein neues Leben. Maria lag dabei in einer Vakuummatratze mit Schwingtisch neben ihrer Mutter, um jegliche Erschütterungen während der Fahrt zu vermeiden. In der Wirbelsäulenchirurgie des Helios Klinikums Erfurt dann die aufrichtende Operation – in drei Stunden wurde der Keilwirbel, der für die Krümmung verantwortlich war, entfernt. Die Experten stabilisierten und korrigierten mit 19 Schrauben die Wirbelsäule. „Durch den Keilwirbel hatte sich die Wirbelsäule mit zunehmendem Alter so stark deformiert, dass Maria kaum noch gerade stehen und gehen konnte – jetzt steigt sie von allein wieder aus dem Bett und läuft auf der Station umher“, freut sich Dr. Ali Ezzati, Chefarzt der Wirbelsäulenchirurgie. Die Experten der Wirbelsäulenchirurgie im Helios Klinikums Erfurt sind international bekannt und verfügen über langjährige Erfahrung in der Behandlung von Patienten mit Wirbelsäulenproblemen, insbesondere der Behandlung von Skoliosen. Dr. Ezzati und der Departmentleiter für Wirbelsäulendeformitäten, Dr. Ahmed Shawky, waren dabei, als Maria bereits einen Tag nach der Operation ihre ersten Gehversuche wagte.

Eine Woche nach der Operation sitzt die junge Patientin nun aufrecht in ihrem Rollstuhl, kann sogar allein aufstehen und gehen. Jetzt warten Physiotherapien und eine Rehabehandlung auf Maria. „Ich freue mich schon jetzt, wenn wir wieder in unsere Heimat zurückkehren, dort warten noch drei weitere Geschwister auf uns“, so die überglückliche Mutter Lyubov. Für Maria bedeutet die Operation, dass sie nun ihre Träume verwirklichen kann, ohne durch ihre Wirbelsäule eingeschränkt zu werden. „Wir haben ein neues Leben geschenkt bekommen!“, so Maria – und nimmt den Chefarzt Dr. Ezzati in den Arm.