Im Rahmen der Woche der Wiederbelebung öffnen wir am 19. September unsere Türen für Schüler der siebten Klassen aus Erfurter Schulen, die an einem Reanimationstraining teilnehmen. Im Anschluss an das Training wird ein informativer Vortrag zum Thema Ausbildung angeboten, der Einblicke in Karrieremöglichkeiten und Bildungswege bietet.
Am darauffolgenden Freitag laden wir alle Interessenten ein, an unserer Aktion im Foyer des Hauptgebäudes teilzunehmen und sich im Anschluss eine kostenlose Beatmungsmaske für ihren Schlüsselbund mitzunehmen. Gemeinsam mit der SiNA (Simulations- und Notfallakademie des Helios Klinikums Erfurt) und dem ASB Mittelthüringen bieten wir eine Vielzahl von Aktivitäten rund um das Thema Wiederbelebung an.
Besucher:innen und Mitarbeiter:innen haben die Gelegenheit, einen Rettungswagen und unser ECMObil zu besichtigen. „Mit unserem ECMObil verbessern wir die Versorgung von Patienten:innen mit Herz- oder Lungenversagen in der Region deutlich“, sagt Prof. Dr. med. Heinrich Volker Groesdonk, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Interdisziplinären Intensivmedizin im Helios Klinikum Erfurt. Der Wagen ermöglicht es, ein mobiles ECMO-Gerät samt spezialisiertem ECMO-Team zu transportieren, um somit bei lebensbedrohlichen Notfällen wertvolle Zeit zu gewinnen.
Dr. med. Simone Liebl-Biereige, Chefärztin für Anästhesiologie, Notfallmedizin und periop. Schmerztherapie im Helios Klinikum Erfurt, klärt bereits vorab die wichtigsten Fragen zum Thema Wiederbelebung:
Dr. med. Simone Liebl-Biereige, Chefärztin für Anästhesiologie, Notfallmedizin und periop. Schmerztherapie im Helios Klinikum Erfurt, klärt bereits vorab die wichtigsten Fragen zum Thema Wiederbelebung:
Warum ist es so wichtig, dass auch medizinische Laien die Basismaßnahmen der Wiederbelebung kennen?
„Fakt ist, dass jeder und zu jeder Zeit ganz plötzlich von einem Herzstillstand getroffen werden kann. Wird dann nicht innerhalb von 5 Minuten eine Herzdruckmassage begonnen, ist ein Überleben unwahrscheinlich. In dieser so kurzen Zeit schafft es fast nie ein Rettungsdienst zum Patienten.“
Was ist zu tun?
„Am wichtigsten ist es, nach Alarmierung des Rettungsdienstes, eine Herzdruckmassage durchzuführen. Hier sollte 100 Mal in der Minute fest und schnell auf die Mitte des Brustkorbes gedrückt werden. Wenn mehrere Helfer am Notfallort sind, dann sollte abgewechselt werden, um Kraft zu sparen. Erst wenn professionelle Hilfe vor Ort ist, kann aufgehört werden.“
Was hilft, um den richtigen Takt zu finden?
„An vielen öffentlichen Orten und Gebäuden hilft ein AED (automatisierter externer Defibrillator). Dieser hängt meist wie ein Feuerlöscher an der Wand. Das Gerät hilft, um im Takt zu bleiben. Gibt es ein solches Gerät nicht, kann man auch an das Lied "Stayin' Alive" oder „Biene Maja“ denken. Der Beat entspricht in etwa dem Takt, der angeschlagen werden sollte. Leben retten kann so einfach sein.“
Vielen Dank für das Gespräch.