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Neurologie

Die Nerven-Leitungen Ihres Körpers

Bei uns sind Patienten mit Erkrankungen und Entzündungen des Gehirns gut aufgehoben. Unsere Experten der Neurologie arbeiten Hand in Hand mit unserer kardiologischen Fachabteilung der Inneren Medizin, um optimale Synergien zu gewährleisten. Wir verfügen über eine hochspezialisierte Schlaganfall-Einheit für die 24-Stunden-Diagnose und die rasche Behandlung von Schlaganfällen. Außerdem behandeln wir Sie bei Multiple Sklerose, Demenz, Parkinson und Epilepsien.

Leitung des Fachbereiches
Unser Chefarzt Dr. Mohamed L. Benghebrid leitet das Team mit ausgezeichneter fachlicher Expertise.
Mohamed Lamine Benghebrid
Chefarzt für Neurologie und Geriatrie

Wir kümmern uns um Ihre Nerven

Alle modernen Verfahren zur Diagnostik und Therapie stehen bereit, um Sie bestens untersuchen und behandeln zu können.

Zeit ist Hirn: Unsere Spezialeinheit Stroke Unit, wenn es schnell gehen muss

 

Die Stroke Unit rettet Leben rund um die Uhr: Unsere Spezialeinheit ist bestens ausgerüstet für die umgehende und optimale Behandlung und Überwachung von Schlaganfallpatienten in den ersten Stunden. Die Helios Klinik Erlenbach ist an das TRANSIT Stroke-Netzwerk der Universitätsklinik Würzburg angeschlossen.

 

Zeit ist Hirn: Schnelle Reaktion

Ein Schlaganfall ist ein Notfall, bei dem das Gehirn plötzlich nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird. In jeder Minute gehen Unwiderruflich Millionen Gehirnzellen verloren. Die moderne und effektive Behandlung von Schlaganfällen setzt voraus, dass verschiedene Verfahren interdisziplinär kurzfristig und rund um die Uhr verfügbar sind.

 

Sofortige Diagnostik und Behandlung

Die Helios Klinik Erlenbach verfügt über die Schlaganfall-Spezialeinheit Stroke Unit, die seit Oktober 2014 an das TRANSIT Stroke-Netzwerk unter Federführung der Universitätsklinik Würzburg angeschlossen ist. Dadurch können Schlaganfall-Patienten rund um die Uhr  an sieben Tagen der Woche neurologisch betreut werden. Unsere neurologischen Fachärzte kooperieren mit der Neurologie und Neurochirurgie im Klinikum Aschaffenburg und mit der Neurologie des Klinikums Hanau.

 

Welche Untersuchungen erfolgen bei der Aufnahme?

Zunächst wird jeder Patient genau befragt, wie es zu dem Schlaganfall gekommen ist und welche Vorerkrankungen bestehen. Anschließend erfolgt eine ausführliche neurologische und internistische Untersuchung. Es wird umgehend eine Computertomographie oder eine Kernspintomografie des Kopfes (Schichtaufnahmen des Kopfes) durchgeführt. Ziel ist es, zwischen einem Hirninfarkt und einer Hirnblutung zu unterscheiden, da davon die weitere Diagnostik und Behandlung abhängig ist. 

Handelt es sich um einen Hirninfarkt, wird umgehend entschieden, ob die Wiedereröffnung eines verschlossenen Gefäßes mit einer Infusion (Thrombolyse) oder einen Katheter durch die Neuroradiologen möglich ist. Mittels Ultraschall werden die Gefäße des Halses und des Gehirns untersucht.

 

Aufnahme auf der Schlaganfallstation

Jeder Patient wird zunächst an einen Monitor angeschlossen, so dass man engmaschig den Blutdruck, die Herzaktion und den Sauerstoffgehalt im Blut überwachen und kontrollieren kann. So schnell wie möglich werden ausführliche Laboruntersuchungen vorgenommen, und es wird mit der Diagnostik des Herzens begonnen.

DABEI GIBT ES ZWEI VERFAHREN:

Das Herz kann zum einen mit Ultraschall von außen untersucht werden (transthorakale Echokardiographie).

In vielen Fällen ist allerdings eine Herzuntersuchung von der Speiseröhre ausgehend notwendig, um kleine Blutgerinnsel und Klappenveränderungen genau erkennen zu können. Diese Untersuchung erfordert, dass ein Schlauch geschluckt wird (transösophageale Echokardiographie, sog. Schluck-Echokardiographie), vergleichbar mit einer Magenspiegelung. Sie wird von den kardiologischen Kollegen unseres Hauses durchgeführt.

 

Welche weiteren Untersuchungen sind notwendig?

Innerhalb der nächsten Tage ist möglicherweise eine spezielle Untersuchung des Kopfes mit Hilfe der Kernspintomographie oder aber auch eine Gefäßdarstellung notwendig.

Es werden weitere kardiologische Untersuchungen, z.B. ein Langzeit-EKG, Langzeit-Blutdruck oder ein Herzbelastungstest, durchgeführt.

Erst wenn alle diese Untersuchungen vorliegen, kann über die weitere, langfristige Therapie zur Verhinderung weiterer Schlaganfälle entschieden werden.

 

Therapeutisches Management auf der Stroke Unit

Die Therapie auf der Schlaganfallstation wird unterteilt in

  • Akuttherapie
  • Sekundärprophylaxe (Schlaganfallvorbeugung)
  • und Therapie der Risikofaktoren.

Zur Akuttherapie gehört die sog. Lysetherapie, bei der ein Medikament verabreicht wird, das durch Blutgerinnsel verursachte Gefäßverschlüsse auflöst. Diese Therapieform ist allerdings nur sinnvoll in den ersten 4,5 Stunden nach Beginn der Symptomatik.

Um eine Verschlechterung oder einen weiteren Schlaganfall vorzubeugen, werden häufig weitere gerinnungshemmende Medikamente gegeben.

Im Fall einem Gerinnselnachweis kann man innerhalb der ersten sechs Stunden durch Katheteruntersuchug dieses Gerinnsel rausholen (Thrombektomie).

 

Was kommt nach der Schlaganfallstation?

Üblicherweise wird der Patient ein bis drei Tage auf der Schlaganfallstation überwacht und anschließend auf eine Allgemeinstation verlegt. Dort erfolgt dann die weitere Diagnostik und die Weiterleitung entweder in eine Rehabilitationsklinik oder die Entlassung.

Hirnstrommessungen sind sehr hilfreich für die Untersuchung bei Anfallserkrankungen (Epilepsien) und zur Überwachung anderer Hirnerkrankungen.

 

Was ist ein EEG?

Die Elektroenzephalographie (EEG) ist eine Methode zur Messung der elektrischen Aktivität des Gehirns durch Aufzeichnung der Spannungsschwankungen an der Kopfoberfläche. Ein EEG wird zum Beispiel bei der Diagnostik von Epilepsien angewendet.

 

Wann führt man ein EEG durch?

Das EEG dient vor allem der Überprüfung der Gehirnaktivität. Diese kann bei verschiedenen Erkrankungen des Gehirns gestört sein:

  • Epilepsie
  • Entzündung des Gehirns (Meningitis, Enzephalitis)
  • Neurodegenerative Erkrankungen wie Demenzen
  • Hirnschädigungen, zum Beispiel durch Tumore oder Verletzungen oder bei komatösen Patienten
  • Schlafkrankheiten wie Narkolepsien
  • Hirntoddiagnostik

 

Wie läuft eine EEG-Untersuchung ab?

Untersuchung und Aufklärung erfolgt durch unsere Neurologen: Für ein Routine-EEG sind bis zu 21 Elektroden notwendig, die meist in einer Art Haube eingearbeitet sind. Die Elektroden werden mit einem Kontaktgel eingestrichen, nach einem standardisierten Schema auf der Kopfhaut des Patienten befestigt und über Kabel verbunden. Während der eigentlichen Messung, die nicht spürbar ist, sollte der Patient möglichst entspannt und ruhig sein und die Augen geschlossen halten.

Die technische Assistentin gibt hin und wieder kurze Anweisungen, zum Beispiel die Augen zu öffnen. Dies führt zu einer Änderung der Hirnaktivität und wird im EEG aufgezeichnet. Die ganze Messung dauert in der Regel ca. 20 bis 30 Minuten.

 

Provokations-EEG

Um einen epileptischen Anfall zu provozieren, setzt der Neurologe drei verschiedene Methoden ein:

  1. Hyperventilation (Mehratmung)
  2. Photostimulation und
  3. Schlafentzug.

Zur Hyperventilation bittet der Arzt den Patienten für drei bis fünf Minuten möglichst tief ein- und auszuatmen. Bei der Photostimulation wird der Patient hellen Lichtblitzen ausgesetzt. Sowohl während der Hyperventilation als auch der Photostimulation leitet der Arzt direkt ein EEG ab. Zum Schlafentzug hingegen soll der Patient während einer gesamten oder ein Teil der Nacht wach bleiben. Koffeinhaltige Getränke sind nicht erlaubt. Das EEG wird dann am nächsten Tag abgeleitet.

 

EEG: Auswertung und Befundung

Der Neurologe beurteilt das EEG nach Form, Frequenz und Amplitude der Wellen. Ein allgemein verlangsamter Grundrhythmus bei erwachsenen, wachen Patienten tritt zum Beispiel bei Vergiftungen, Koma oder Hirnentzündung auf. Ein sogenannter Herdbefund, also eine örtlich begrenzte Veränderung der Hirnaktivität, spricht hingegen für Tumore oder Hirnschäden durch Verletzungen (Schädel-Hirn-Trauma). Herdbefunde werden häufig zusätzlich mit einem MRT abgeklärt. Die Diagnostik einer Epilepsie ist schwieriger, da das EEG zwischen den Anfällen häufig unauffällig ist und die epilepsietypischen Hirnstromkurven erst bei einem Anfall auftreten.

Was ist ein ENG?

Die Elektroneurographie (ENG) ist eine Methode, die die Fähigkeit eines Nervs beurteilt, elektrische Impulse fortzuleiten und damit einen Muskel stimulieren zu können. Ein ENG wird zum Beispiel bei der Diagnostik von Karpaltunnelsyndromen angewendet.

 

Wann führt man ein ENG durch?

Die Elektroneurographie hilft bei der Untersuchung, Zuordnung und Verlaufsbeobachtung von verschiedenen Nerven- und Muskelerkrankungen. Dabei wird sie in der Regel mit der Elektromyographie kombiniert. Hierdurch wird es möglich, Art und Ausmaß struktureller Schädigungen der betreffenden Nerven- und Muskelzellen zu beschreiben.
Das ENG dient vor allem der Überprüfung der Nervenaktivität. Diese kann bei verschiedenen Erkrankungen des peripheren Nervensystems (Nerven außerhalb von Gehirn und Rückenmark) gestört sein:

  • Nervenschädigungen aufgrund von Verletzungen (durch Unfälle, Schnittwunden etc.)
  • Erkrankungen, die mit einer Schädigung der die einzelnen Nervenfasern umgebenden Markscheiden einhergehen (Entzündungen, Diabetes etc.)
  • Schädigungen von Nervenfasern (z.B. durch Polyneuropathien im Rahmen von Alkoholmissbrauch oder Diabetes mellitus bzw. durch Einklemmung beim Karpaltunnelsyndrom)
  • Erkrankungen mit Störungen der Erregungsübertragung zwischen Nerv und Muskel (z.B. Myasthenie)

 

Wie läuft eine ENG-Untersuchung ab?

Um die Nervenfunktion beurteilen zu können, muss der jeweilige Nerv mit einem kurzen, schwachen elektrischen Impuls zumeist an zwei bis drei verschiedenen Positionen stimuliert werden. Die Ableitung erfolgt mit oberflächlich auf die Haut geklebten Elektroden. Diese werden bei Stimulation eines motorischen Nervs auf den dazugehörigen Muskel gesetzt oder bei Stimulation eines sensiblen Nervs auf den Nerven selbst aufgebracht. Nach Stimulation des Nervs mit der Reizelektrode wird das Eintreffen des Signals mit den Oberflächenelektroden aufgezeichnet.
Jeder Nerv des Körpers erfordert einen standardisierten Messvorgang, um vergleichbare Messergebnisse zu erhalten. Dieses ergibt sich aus den jeweiligen anatomischen Besonderheiten des Nervenverlaufs. Abhängig von der zu untersuchenden Fragestellung ist die Messung einer unterschiedlichen Anzahl von Nerven notwendig.

Was ist ein EMG?

Die Elektromyographie (EMG) ist eine Methode zur Messung der elektrischen Aktivität ausgewählter Muskeln. Anhand der elektrischen Aktivität lässt sich die Muskel- und Nervenfunktion beurteilen und schlussendlich verschiedene Muskel- und Nervenerkrankungen feststellen.

 

Wann führt man ein EMG durch?

Durch die EMG können neuromuskuläre Erkrankungen voneinander abgegrenzt werden. Die wichtige Frage, ob eine Erkrankung vom Muskel selbst ausgeht (Myopathie) oder ob der zugehörige Nerv erkrankt ist (Neuropathie), kann damit beantwortet werden.

 

Wie läuft eine EMG-Untersuchung ab?

Um die elektrische Aktivität eines Muskels abzuleiten, werden dünne Nadelelektroden durch die Haut in den ausgewählten Muskel eingeführt. Die Elektrode leitet dann direkt die elektrische Aktivität der umgebenen Muskelfasern ab und stellt sie in Form von Spannungskurven auf dem Bildschirm dar. Bei speziellen Fragestellungen wird der Muskel wiederholt in einer Serie von elektrischen Reizen stimuliert, um die Ermüdbarkeit der Muskulatur beurteilen und somit die entsprechende Therapie festlegen zu können. Die Untersuchung dauert je nach Fragestellung wenige Minuten bis zu einer Stunde. 

Die Elektromyographie wird in der Regel nicht isoliert betrachtet, sondern erfordert häufig die Kombination mit der sogenannten Elektroneurographie, die der Messung der Nervenleitgeschwindigkeit dient.

 

EMG: Auswertung und Befundung

Bei einer Schädigung der Muskulatur oder der dazugehörigen Nerven wird eine veränderte elektrische Aktivität gemessen, wobei sich die Muskelaktionspotentiale beispielsweise in ihrer Zeitdauer verlängern als auch verkürzen oder in ihrer Potentialkurve erhöhen oder erniedrigen können.

Das elektromyographisch gemessene Aktivitätsmuster hilft bei der Unterscheidung und Zuordnung von muskulär und nervlich bedingten Erkrankungen. Bei einigen Erkrankungen lässt die Methode auch prognostische Aussagen über den Heilungsverlauf zu, so zum Beispiel bei Nervenverletzungen nach einem Unfall oder einer druckbedingten Nervenschädigung oder auch bei bestimmten Formen von Muskelentzündungen. Verschiedene Therapien akuter und chronischer Nerven- und Muskelentzündungen erfordern mitunter die genaue elektromyographische Einteilung der vorliegenden Erkrankung.

Die Nervenwasseruntersuchung kann uns viele wichtige Informationen über krankhafte Veränderungen des zentralen Nervensystems liefern. Nützlich ist die sogenannte Liquoruntersuchung etwa bei Verdacht auf akut entzündliche Hirnerkrankungen wie Meningitis, bei chronisch entzündlichen Erkrankungen wie Multiple Sklerose und zum letztendlichen Nachweis oder Ausschluss einer Hirnblutung sowie der Diagnostik anderer Hirnerkrankungen wie Demenzen.

 

Aufschluss über krankhafte Veränderungen dank der Untersuchung des Nervenwassers

 

Warum Liquoruntersuchung?

Gehirn und Rückenmark, die im Schutz der Knochenkapsel des Schädels bzw. der Wirbelsäule liegen, sind zusätzlich durch eine umgebende Flüssigkeit, den "Liquor cerebrospinalis" (oder "Nervenwasser") wie durch ein Wasserkissen geschützt. Dadurch, dass diese Flüssigkeit in engem Kontakt mit dem Nervensystem steht, kann ihre chemische Untersuchung ähnlich wie eine Blutuntersuchung Aufschlüsse über krankhafte Veränderungen geben.

Diese Methode wurde vor ca. 100 Jahren bereits bei den Neurologen benutzt und bleibt weiterhin bei manchen Krankheitsbildern unentbehrlich. Die sogenannte Liquoruntersuchung hat sich weiter entwickelt, so dass die Komplikationen extrem selten geworden.

Anhand dieser Methode kann man zum Beispiel durch Nachweis von roten Blutkörperchen eine Blutung am Gehirn oder Rückenmark feststellen. Bei Nachweis von Entzündungszellen oder Eiweißveränderungen, ist die Feststellung einer entzündlichen Erkrankung des Nervensystems möglich.

 

Vorgehen

Vor der Entnahme des Liquors, die ganz ähnlich wie bei einer Blutentnahme mit einer dünnen Nadel vorgenommen wird, überzeugt sich der Arzt anhand von CT-Bildern (Schädel-Computertomographie) oder durch Spiegelung des Augenhintergrundes, dass kein Hirndruck vorhanden ist. Die Liquor-Entnahme geschieht meistens am sitzenden Patienten durch Einstich (Punktion) zwischen zwei Wirbeln der Wirbelsäule im Bereich der Lenden (lumbal).

Sie werden aufgefordert, den Rücken frei zu machen und den Rücken zu einem entspannten "Katzenbuckel" zu formen. Vor dem Einstich der sterilen Nadel wird nochmals genau die Lage der Wirbel abgetastet. Der Einstich selbst ist nur vorübergehend schmerzhaft. Die Nadelspitze kommt dann zwischen den Rückenmarksnerven im Liquor zu liegen, den man langsam von selbst abtropfen lässt. Man entnimmt zwischen 5 und 10 ml, was nur ein Bruchteil der gesamten vorhandenen Flüssigkeit ist (ca. 300 ml am Tag werden gebildet).

Das Rückenmark selbst wird nicht berührt, da die Punktion unterhalb gemacht wird. Man kann die Punktion auch am liegenden Patienten durchführen, vor allem dann, wenn der Liquoreröffnungsdruck gemessen wird. Die gesamte Untersuchung samt Vorbereitung dauert insgesamt nur etwa 10-15 Minuten.

Mögliche Nebenwirkungen können vorübergehende Kopfschmerzen sein (unter 5%). Eine Infektion ist wie bei allen Eingriffen in der Medizin als Komplikation möglich, kommt aber durch steriles Arbeiten in der Praxis üblicherweise nicht vor.

Sowohl für die Schlaganfalldiagnostik als auch für die meisten Krankheiten des Gehirns wie Epilepsien und Entzündungen werden in unserer Klinik Hirnschäden ohne Strahlenbelastungen dank Kernspintomographie oder Computertomographie sichtbar gemacht.

 

Schädel-MRT: Hirnschäden ohne Strahlenbelastung sichtbar machen

 

MRT - Was ist das und wozu dient es?

MRT steht für Magnetresonanztomographie- Mit diesem Verfahren lassen sich Hirnschäden wie bei Schlaganfällen oder Hirntumoren frühzeitig und genauer nachweisen oder ausschließen - und das ganz ohne Belastung durch Röntgenstrahlen.

In unserer Klinik steht Ihnen zur Hirndiagnostik ein hochmoderner Magnetresonanz-Tomograph zur Verfügung (1,5 Tesla). In der magnetischen "Röhre" können wir kernspintomographische Untersuchungen des Hirns vornehmen. Eine MRT-Untersuchung liefert mit Hilfe von Computerberechnungen Bilder des Körpergewebes und der Blutflüsse - und damit Hinweise auf mögliche neurologische Erkrankungen. Das Verfahren funktioniert ohne Röntgenstrahlung, so dass Sie bei der Behandlung keiner Strahlung ausgesetzt sind.

Die Bilder, die mit der MRT aufgenommen werden, entstehen durch das Zusammenwirken mehrerer Faktoren. So funktioniert das Schädel-MRT Das MRT nutzt den hohen Wassergehalt des menschlichen Körpers. Das Verfahren macht den Wasserstoffanteil von Wassermolekülen (H2O) sichtbar, die sogenannten Protonen (H+).

 

Schritt 1: Magnetfeld

Dafür erzeugt die Röhre des MRT-Geräts ein statisches Magnetfeld. Dadurch werden die Protonen im Körper entlang des Magnetfelds in der Röhre ausgerichtet

 

Schritt 2: Impuls

Im nächsten Schritt wird ein kurzer elektromagnetischer Impuls erzeugt, also ein zweites Magnetfeld. Dadurch werden die entlang des äußeren Magnetfeldes ausgerichteten Protonen abgelenkt.

 

Schritt 3: Messung

Wird der elektromagnetische Impuls beendet, richten sich die Protonen wieder entlang des Magnetfeldes in der Röhre aus. Dabei geben die Protonen ein elektromagnetisches Signal ab, das vom MRT-Gerät gemessen werden kann. Nach dem Verlassen der MRT-Röhre richten sich die Protonen wieder in den Zustand vor der Untersuchung aus.

 

Risiken und Risikogruppen

 

MRT-Untersuchungen sind nahezu risikolos. Jedoch können metallhaltige Gegenstände durch das Magnetfeld angezogen und erwärmt werden. Folgende Risikogruppen sind deshalb im Regelfall von einer MRT-Untersuchung ausgeschlossen:

  • Patienten mit metallischen Implantaten wie Herzschrittmacher, Defibrillatoren oder Medikamentenpumpen, die nicht MRT-tauglich sind
  • Patienten mit Gefäßclips im Kopf nach einer Gehirnoperation (z. B. nach Aneurysma-Blutungen im Gehirn)
  • Patienten mit sogenannten Gefäßcoils (zum Verschluss von Gefäßaneurysmen)
  • Schwangere Patientinnen zu bestimmten Zeitpunkten

 

Unbedenklich ist die Untersuchung dagegen in der Regel für Patienten mit:

  • Knochen- und Gelenkimplantaten neueren Datums (diese bestehen zumeist aus Titan oder anderen nicht magnetischen Metallen)
  • Koronar-Stents-Gefäßclips (kleine Metallklammern zum Verschluss von Gefäßen, z. B. nach Bypass-Operationen)

Mithilfe der Schluckdiagnostik lassen sich Schluckstörung (Dysphagien) feststellen. Die Untersuchung ist bei verschiedenen neurologischen und gastroenterologischen Erkrankungen sinnvoll und teilweise sogar notwendig.

 

 

Damit der Nahrungstransport ungehindert vom Mundraum über Zunge und Rachen in die Speiseröhre erfolgen kann, ohne dass Nahrungsbestandteile in den Kehlkopf oder die Lunge gelangen, sind 56 verschiedene Muskeln, 5 Hirnnerven sowie ein sensibles System der Schleimhäute notwendig. Viele neurologische Erkrankungen betreffen auch die Schluckmuskulatur oder die Steuerungszentren für den Schluckvorgang im Gehirn. Besonders nach Schlaganfällen und in fortgeschrittenen Stadien degenerativer Erkrankungen des zentralen Nervensystems (z.B. Parkinson- oder Alzheimer-Erkrankung) sind Schluckstörungen häufig. Sie können dabei nicht nur den Genuss von Speisen und Getränke trüben, sondern auch zu Flüssigkeitsdefiziten, Gewichtsverlust, eingeschränkter Infektabwehr und Lungenentzündungen führen und damit sehr gefährlich werden.

 

Was ist eine FEES?

FEES steht für fiberoptic endoscopic evaluation of swallowing. Hierbei wird der Schluckakt mithilfe eines flexiblen, videofährigen Endoskops untersucht. So lässt sich feststellen, ob eine Schluckstörung (Dysphagie) vorliegt und welcher Teil des Schluckmechanismuses gestört ist. Zudem lässt sich der Schweregrad der Schluckstörung ermitteln, wodurch weitere logopädische Therapien (mit oder ohne Anpassung der Kostform zur Vermeidung von Komplikationen wie etwa Lungenentzündungen) angestoßen werden können.

 

Wie passiert bei der Schluckdiagnostik?

Bei der FEES wird ein dünnes Fiberglas-Spiegelinstrument (Endoskop), das über eine Kamera mit einem Computer verbunden ist, durch die Nase in den Rachenraum geschoben. Von dort aus können die Bewegungsabläufe von Schlund- und Kehlkopfmuskulatur beim Schlucken genau beobachtet werden. Da der Schluckvorgang sehr rasch abläuft, muss in einer genauen Einzelbildanalyse nach Fehlern beim Schlucken gefahndet werden, um die Gefährdung des Patienten und die Behandlungsmöglichkeiten genau feststellen zu können.

 

Wann führt man eine FEES durch?

Die Schluckdiagnostik ist bei verschiedenen neurologischen wie gastroenterologischen Erkrankungen sinnvoll und teilweise sogar notwendig, wie beispielweise bei Patienten mit Schlaganfall, Demenz oder Parkinson. Zudem helfen die Ergebnisse der Untersuchung bei der Entscheidung, ob eine Magensonde zur künstlichen Ernährung (PEG-Sonde) gelegt werden sollte. Eine Kontrolluntersuchung ist in vielen Fällen notwendig. Bei deutlicher Verbesserung der Schluckstörung ist zum Beispiel die Entfernung der PEG-Sonde erstrebenswert.

Als evozierte Potentiale bezeichnet man gezielt ausgelöste, elektrische Phänomene im Rahmen einer neurophysiologischen Untersuchung, mit denen die Leitfähigkeit von Nervenbahnen untersucht werden kann.

 

 

Was sind evozierte Potentiale?

Als evozierte Potentiale (lat. evocare „herbeirufen”) wird eine neurologische Untersuchungsmethode bezeichnet, mit deren Hilfe die Leitfähigkeit und damit die Funktionsfähigkeit von Nervenbahnen getestet werden kann. Das Prinzip beruht auf der Reizung eines Sinnesorgans oder peripheren Nervs und der anschließenden Beobachtung des dadurch ausgelösten elektrischen Potentials in verarbeitenden Regionen des Nervensystems.

 

Was passiert bei der Untersuchung von EPs?

Jeder Sinnesreiz löst in den sensorischen Arealen des Gehirns minimale elektrische Potentialänderungen aus. Um die evozierte Aktivität messen und darstellen zu können, wird eine Mittelungstechnik verwendet, bei der die Reizantworten vieler Reize summiert werden. Durch die wiederholte Darbietung eines Reizes und die Mittelung des nachfolgenden EEG-Signals strebt die reizunabhängige Aktivität gegen Null, während das reizbezogene evozierte Potential aufsummiert und somit auswertbar wird. Bei einem durch Lichtblitze ausgelösten Potential genügen etwa 50 Reize, während zur Messung der frühen akustischen Hirnstammpotentiale etwa 1.000 bis 2.000 Reize dargeboten werden müssen.

 

Welche Untersuchungsmethoden gibt es?

In der Helios Klinik Erlenbach wenden wir drei verschiedene Untersuchungsmethoden an:

  1. VEP – Visuell evozierte Potentiale ermöglichen eine Beurteilung des Sehnervens und der Sehbahn vor allem in der Verlaufsdiagnostik der Optikusneuritis bei Multipler Sklerose. Bei der Untersuchung betrachtet der Patient ein Schachbrettmuster, das in Sekundenabständen seine Farben umdreht (schwarz wird zu weiß und umgekehrt). Es können beide Augen gleichzeitig oder auch einzeln stimuliert werden. Die dadurch ausgelösten elektrischen Potentiale in der Sehrinde (okzipitaler Kortex) werden aufgezeichnet.
  2. AEP – Akustisch evozierte Potentiale ermöglichen eine Beurteilung der Hörbahn: von der Hörschnecke, über den Hörnerv bis zum Hirnstamm (Frühe AEP (FAEP)), weiter über das Mittelhirn (mittlere AEP (MAEP)), bis zum Hörcortex. Die AEPs werden zum Beispiel zur Diagnostik von Akustikusneurinomen eingesetzt und zur Schwindelabklärung oder in der Hirntoddiagnostik.
  3. SEP – Somatisch evozierte Potentiale: auch SSEP – Somatosensibel evozierte Potentiale (Somatosensorisch evozierte Potentiale) genannt, ermöglichen eine Beurteilung der zentralen somatosensiblen Leitungsbahn und peripherer sensibler Nerven. Über eine Stimulationselektrode in der Nähe eines sensiblen Nervs werden wiederholte elektrische Reize gesetzt. Die Messelektroden werden an der Kopfhaut angebracht. Weitere Messelektroden können entlang des peripheren Nervs und über den Reiz verarbeitende Zentren des Rückenmarks und Gehirns angebracht werden. Dabei werden deren elektrische Reaktion sowie die Laufzeit des Signals gemessen. Durch Vergleiche der Laufzeiten und der Entfernungen kann dann bestimmt werden, in welchem Abschnitt eine etwaige Verzögerung des Signals aufgetreten ist (Etagendiagnostik). Typische Reizorte sind der Nervus tibialis am Bein oder der Nervus medianus an der Hand, aber auch der Gesichtsnerv (Trigeminus). Diese Methode wird sowohl zur Abklärung entzündlichen Krankheiten des zentralen Nervensystems, wie bei der Multiple Sklerose, als auch bei Rückenmarkerkrankungen und in der Hirntoddiagnostik angewendet.

Schwindelsymptome sind sehr unterschiedlich: Sie reichen vom kurzen Sternesehen über stundenlanges Schwanken bis hin zu andauerndem Schwindelgefühl. Plötzlich auftretende, akute Schwindelanfälle, die von Übelkeit, Erbrechen, Gang- und Standunsicherheit begleitet sein können, können ernstzunehmende Ursachen haben. Schwindelbeschwerden gehören neben Schmerzen zu den häufigsten Leitsymptomen in der Notaufnahme. Häufig – insbesondere bei akut einsetzendem Schwindel – liegt eine neurologische Störung zugrunde. Doch die Ursachen für Gleichgewichtsstörungen sind vielfältig: „Die Herausforderung liegt darin, die gefährlichen Ursachen des Schwindels, die bei etwa 15 Prozent der Betroffenen auftreten, zu identifizieren und rasch und adäquat zu behandeln“

Um die Diagnose stellen zu können erfolgt meistens eine ausführliche neurologische und internistische Abklärung. Eine der modernsten Techniken für die Schwindeldiagnostik ist die Videonystagmographie (VNG). Anhand einer speziellen Brille und einem Bildschirm werden die Augenbewegungen in verschiedenen Situation genau untersucht, damit kann man die Ursache eines Schwindels erfassen, z.B. ob eine Entzündung des Gleichgewichtsnerves vorliegt, die sogenannte Neuritis vestibularis.  

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