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Frühzeitiges Handeln bei Herzschwäche ist ein Muss

Herzschwäche oder Herzinsuffizienz ist in Deutschland nach einer Geburt der häufigste Grund für einen Aufenthalt im Krankenhaus. Während der Herzwochen im November macht Prof. Michael Niehaus, Chefarzt für Kardiologie in dem Helios Klinikum Gifhorn auf die Folgen aufmerksam.
16. November 2020

Die Abteilung für Kardiologie des Helios Klinikums Gifhorn behandelt jährlich rund 4.000 Patienten stationär, etwa ein Drittel davon wegen ihrer Herzinsuffizienz. Die Herzinsuffizienz lässt sich in zwei Formen unterscheiden. Bei der systolischen Herzschwäche fehlt dem Herzen die Kraft, ausreichend Blut in den Kreislauf zu pumpen. Bei der diastolischen Herzschwäche fehlt dem Herzen die Elastizität, um genügend Blut aufzunehmen und wieder in den Kreislauf zu pumpen. „Unter dieser Schwäche leiden mehr Frauen als Männer“, erklärt der Chefarzt.

Herzinsuffizienz ist nicht selten eine Folgeerkrankung. Bluthochdruck und Diabetes zählen zu den häufigsten Gründen, entzündliche Herzkrankheiten können der Herzschwäche ebenfalls Vorschub leisten. „Wir sehen die Symptome aber auch als Folgen von Alkohol-, Drogen- oder Medikamentenmissbrauch“, sagt der Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie.

Warnzeichen für die Herzschwäche können Atemnot, Abnahme der Leistungsfähigkeit mit Luftnot etwa beim Treppensteigen oder Schwellungen und Flüssigkeitsanlagerungen an den Knöcheln und Unterschenkeln sein.

herz

Doch es gibt auch Möglichkeiten eine Herzschwäche vorzubeugen. Prof. Niehaus: „Vorerkrankungen müssen richtig behandelt werden, der Blutdruck richtig eingestellt. Dazu kommen die Klassiker: Regelmäßige Bewegung gegen Übergewicht und um Stress zu reduzieren. Gesunde Ernährung, um das verringerte Gewicht zu halten. Auf das Rauchen sollte komplett verzichtet werden, ebenso auf Alkohol.“

Damit die Herzschwäche richtig behandelt werden kann, ist es auch in der jetzigen Zeit wichtig, die Symptome beim Arzt abklären zu lassen, erläutert der Chefarzt. „Auch in Zeiten der Corona-Pandemie ist es wichtig, sich bei ersten Anzeichen ärztlich untersuchen zu lassen. Scheuen Sie sich also bitte nicht, ihren Arzt aufzusuchen!“