Mit rund 60.000 Neuerkrankungen allein in Deutschland gehört Darmkrebs zu den häufigsten Krebserkrankungen bei Frauen und Männern. Doch er kommt nicht von heute auf morgen. Oftmals sind die ersten Anzeichen unauffällig und werden leicht als Befindlichkeitsstörung abgetan. Da es keine zuverlässigen Frühsymptome gibt, ist die Früherkennung umso wichtiger. „Im Kampf gegen Darmkrebs haben wir eine echte Chance“, sagt PD Dr. med. Sven Müller, Chefarzt und Leiter des Darmkrebszentrums am Helios Klinikum Gifhorn. „Die wichtigste Waffe ist die Früherkennung, denn je eher ein Darmkrebs entdeckt wird, desto größer sind die Heilungschancen. Aber selbst bei weit fortgeschrittener Tumorerkrankung mit Metastasen (Tochtergeschwülsten) können Patienten noch geheilt werden.“
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90% der Darmkrebserkrankungen entwickeln sich aus zunächst gutartigen Wucherungen der Darmschleimhaut, sogenannten Darmpolypen. „Hierbei teilen sich Zellen und wachsen in den Innenraum des Darms“, erklärt der Chefarzt. Dieser Prozess entwickelt sich langsam; es dauert etwa fünf bis zehn Jahre bis aus diesen gutartigen Wucherungen – durch fortgesetzte Genveränderungen – ein bösartiger Tumor entsteht. Erst dann spricht der Experte von Darmkrebs. Deshalb ist die Früherkennung so wichtig.
Er empfiehlt Männern und Frauen regelmäßig zur Darmkrebsvorsorge zu gehen. Im Rahmen von Vorsorgeuntersuchungen haben gesetzlich Versicherte ab dem 50. Lebensjahr Anspruch auf einen Stuhltest und ab dem 55. Lebensjahr auf eine Darmspiegelung. Besteht ein familiäres Risiko ist besondere Vorsicht geboten und eine jährliche Darmspiegelung empfohlen.