Bis zu zehn Prozent der Bevölkerung leiden an einer Schilddrüsenerkrankung. Mit über 70.000 Eingriffen pro Jahr sind Schilddrüseneingriffe eine der häufigsten Operationen in Deutschland. Ein Großteil davon sind Frauen. Seit Anfang des Jahres können Schilddrüsenveränderungen am Helios Klinikum Gifhorn mit einer neuen Methode entfernt werden. Ihr Vorteil: Im Gegensatz zum sonst üblichen Querschnitt am Hals hinterlässt die Methode keine sichtbaren Narben. Dabei werden über drei Schnitte im Mund innerhalb der Unterlippe eine Kamera und zwei chirurgische Werkzeuge bis in den Hals vorgeführt, um von innen heraus das erkrankte Schilddrüsengewebe zu entfernen.
„Gerade für Frauen kann eine Narbe am Hals oder Dekolleté als sehr störend empfunden werden. Hier stellt die neue Methode eine echte Innovation in der Schilddrüsenchirurgie dar“, erklärt Privat Dozent Dr. Sven Müller, der vor einem Jahr von der Uniklinik Tübingen nach Gifhorn wechselte und 2018 als einer der ersten Chirurgen in Deutschland diese neue Methode anwandte. Auch in Gifhorn wurden nun die ersten Patientinnen erfolgreich mit der neuen Methode operiert.
Für Patientinnen und Patienten wird am Helios Klinikum Gifhorn eine Spezialsprechstunde für Schilddrüsenerkrankungen angeboten. Hier wird mit den Ärzten besprochen, ob diese Methode angewandt werden kann und ob eine Operation notwendig ist.