Beinahe die Hälfte der Patienten, die im vergangenen Jahr als Notfall in die Kardiologie aufgenommen wurden, waren Patienten mit Brustschmerzen. Brustschmerzen, auf Englisch Chest Pain, weisen häufig auf einen drohenden Herzinfarkt hin, aber auch eine Lungenembolie, Blutdruckentgleisungen oder ein Aortenaneurysma können Auslöser sein. Um solche oftmals lebensbedrohlichen Erkrankungen möglichst schnell identifizieren zu können, wurden bereits 2009 die Strukturen für eine Chest Pain Unit im Helios Klinikum Gifhorn etabliert. „Unsere CPU ist mit modernster Technik ausgestattet. Für die Diagnostik und Versorgung unserer Patienten existieren feste Abläufe, die den jeweils aktuellen Leitlinien in der Kardiologie entsprechen“, erzählt Chefarzt Prof. Michael Niehaus.
Die Medizinische Klinik I (Kardiologie) des Helios Klinikums Gifhorn hat nun die besondere Anerkennung erhalten und kann damit die exzellente kardiologische Versorgung unterstreichen: Die kardiologische Abteilung am Klinikum wurde mit dem begehrten "Chest Pain Unit" (CPU)-Zertifikat der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung e.V. (DKG) ausgezeichnet. Diese renommierte Zertifizierung bestätigt die Erfüllung strenger Qualitätsstandards und das Vorhandensein erstklassiger medizinischer Ressourcen zur Behandlung von Patienten mit Brustschmerzen, die auf eine akute Herzerkrankung hindeuten.
Im vergangenen Jahr wurden im Helios Klinikum Gifhorn etwa 4.100 stationäre kardiologische Fälle behandelt. Bei 1.186 Patienten hiervon wird eine Herzkatheteruntersuchung durchgeführt, und bei etwa 40 % erfolgte eine Intervention, darunter auch über 200 Patienten mit einem akuten Herzinfarkt. „Wir sind besonders stolz darauf, dass es vom Eintreffen in der Notaufnahme bis zur Wiederherstellung der Durchblutung des Gefäßes durchschnittlich weniger als eine Stunde dauert“, erklärt Prof. Michael Niehaus.