Eins, zwei, W-i-e-g-e-schritt. Zur Seite, nach rechts, vor, zurück – Cha-Cha-Cha … vor, Platz, W-i-e-g-e-schritt … Helmut Jahn erinnert sich wehmütig an die Tanzabende mit seiner Ehefrau.
Viele Jahre versuchte der 74-Jährige seinem Knieschmerz nicht allzu viel Bedeutung beizumessen. Doch das anfängliche Zwicken entwickelte sich im Laufe der Zeit zu einer schmerzhaften Behinderung, die sich immer weniger ignorieren ließ. Der stechende Schmerz bei schnellen Dreh- oder Stoppbewegungen machte es ihm unmöglich, weiter seinem geliebten Sport, dem Tanzen, nachzugehen. „Bei Bedarf habe ich Schmerzmedikamente genommen, ein bisschen gekühlt und was man so macht“, erzählt der 74-Jährige. Doch irgendwann sind die Schmerzen so brutal, dass dem Neumünsteraner fast die Lust am Leben abhandenkommt. Ursache für seine Pein ist in eine Arthrose, ein fortschreitender und bisher unumkehrbarer Prozess.
„Eine Arthrose entsteht, wenn der Gelenkknorpel überbelastet und abgenutzt, also fast vollständig abgerieben ist. Viele Menschen, die sich uns anvertrauen, können vor Schmerzen nicht mehr laufen, kaum noch schlafen“, weiß der behandelnde Oberarzt Dr. Peter Stangenberg aus Erfahrung. „Auch auf dem Röntgenbild von Helmut Jahn war von diesen Knorpelschichten nicht mehr viel zu sehen.“ Ohne den natürlichen Stoßdämpfer wird jedoch jeder Schritt zur Qual. Eine Operation ist deshalb häufig die letzte Möglichkeit, die Beweglichkeit im Knie zu erhalten.
Anfang März 2020 kommt Helmut Jahn zur Operation in die ENDO-Klinik. Dr. Peter Stangenberg implantiert ihm seine erste Knieprothese am rechten Bein, nur fünf Monate später die zweite, diesmal links. Während auf der einen Seite eine gekoppelte Prothese notwendig war, setzt er auf der anderen Seite eine ganz normale Oberflächenersatzprothese ein. Eine Fehlstellung der O-Beine wurden durch das Einsetzen der Prothese und ein ausgedehntes Weichteilbalancing begradigt.
Vier Tage bleibt Helmut Jahn in der ENDO-Klinik, bereits nach dem ersten postoperativen Tag geht es mit der Physiotherapie los. Danach folgen noch knapp drei Wochen Reha. „Ein einziger Eingriff, der bei routinierten Chirurgen rund eine Stunde dauert, beschert Menschen wie mir Beschwerdefreiheit“, so Helmut Jahn. „Ich bewege mich von Herzen gern. Jetzt kann ich wieder tanzen. Das genieße ich sehr.“
Auch Dr. Peter Stangenberg ist mit dem Ergebnis sehr zufrieden: „Sein Beispiel zeigt aber auch, was mit gutgemachtem Gelenkersatz alles möglich ist, wenn der Patient aktiv mitmacht und ein Ziel vor Augen hat.“