Übung macht eben doch den Meister: Die Barmer Krankenkasse hat in einer kürzlich veröffentlichen Studie festgestellt, dass für Patienten in Krankenhäusern mit einer hohen Fallzahl weniger Operationsrisiken bestehen als in Kliniken, die deutlich weniger Erfahrung mit bestimmten Eingriffen haben.
„Die Studienlage zeigt eindeutig, dass Operateure, die nur sehr wenige Eingriffe durchführen, eine signifikant höhere Komplikationsrate haben“, kommentiert Dr. Thorsten Gehrke, Ärztlicher Direktor der ENDO-Klinik, die Studie der BARMER Krankenkasse.
In einer Studie zeigt die BARMER, dass viele der pro Jahr 100.000 Todesfälle nach einer Operation in Deutschland vermeidbar wären, wenn Patienten in Kliniken behandelt werden würden, die diese Operationen nicht nur gelegentlich durchführen, sondern deren Operateure sehr viel Erfahrung mit diesen Eingriffen haben. Die Studie der BARMER bezieht sich in ihrer Studie auf bariatrische Chirurgie, Operationen an der Wirbelsäule sowie auf Eingriffe bei Bauchaortenaneurysmen, Darmkrebs und Pankreaskrebs.
„Bereits in vorhergehenden Studien ist jedoch auch im Bereich der Endoprothetik auf den Zusammenhang zwischen hohen Fallzahlen und einer niedrigen Todesrate nach einer Operation hingewiesen worden“, so Dr. Thorsten Gehrke „Deshalb sollte auch beim Einsatz von künstlichen Gelenkersatz ebenfalls gelten, dass künftig nur noch erfahrene Operateure Kunstgelenke einsetzen dürfen.
Die ENDO-Klinik erzielt seit vielen Jahren die höchsten Fallzahlen in Deutschland und verfügt über die entsprechenden exzellenten Qualitätsergebnisse.
Insgesamt sind vorgegebene Mindestmengen für bestimmte Eingriffe ein sinnvolles Instrument. Seit Januar 2015 gilt zu mindestens für Kniegelenk-Totalendoprothesen (Knie-TEP) wieder eine jährliche Mindestmenge von 50 Operationen pro Krankenhaus. „Besser wäre jedoch, wenn jeder Arzt und nicht nur jede Klinik bei Erstoperationen mindestens 50, besser 100 Prothesen pro Jahr implantieren würde, bei Nachoperationen, sogenannten Revisionen, sollte es mindestens 25 pro Operateur pro Jahr sein“, so Dr. Thorsten Gehrke.