Diese Sprechstunde richtet sich an alle privat versicherten Patienten mit kardiologischen Fragstellungen. Sehr gerne kann auch eine Einschätzung im Sinne einer Zweitmeinung eingeholt werden. Bitte vereinbaren Sie telefonisch einen Termin.
Bei der Untersuchung mit einem Herzkatheter werden zur Darstellung Ihrer Herzkranzgefäße schmale Katheter über Ihre Arterien im Arm oder in der Leiste bis zum Herzen vorgeschoben. Wir sehen den Katheter mit Hilfe von Kontrastmittel im Röntgenverfahren. Wenn unsere Ärzte dabei Verengungen der Arterien bemerken, werden diese sofort mittels Ballon oder Stents (kleine Gefäßstützen) über den Katheter gedehnt.
Wir verwenden in 95 Prozent der Fälle den Zugang über die Armarterie, um eine besonders schonende und komplikationsarme Untersuchung zu gewährleisten. Neben der Diagnostik und Therapie von stabilen und instabilen Durchblutungsstörung am Herzen (koronaren Herzerkrankungen) halten wir von Montag bis Freitag eine Bereitschaft für die Behandlung von akuten Herzinfarkten vor.
Zusätzlich führen wir Rechtsherzkatheter-Untersuchungen sowie links- und rechtsventrikuläre Entnahmen von Gewebeproben (Myokardbiopsien) zur Abklärung unklarer Herzschwäche (Kardiomyopathien) durch.
Kooperation mit dem UKE
Falls sich ein besonders schwerwiegender Befund ergeben sollte, verfügen wir über geschützte Datenleitungen mit dem universitären Herzzentrum und können uns so, direkt mit den Herzchirurgen über das beste Vorgehen abstimmen.
Nach der Untersuchung
Nach der Untersuchung besteht in einigen Fällen für vier bis sechs Stunden Bettruhe. In den allermeisten Fällen können Sie aber direkt aufstehen und sich auf der Station bewegen.
Unser Leistungen im Herzkatheter-Labor
Grundsätzlich sind sowohl stationäre als auch ambulante Herzkatheter-Untersuchungen möglich. Ob eine ambulante Herzkatheter-Untersuchung möglich ist, entnehmen Sie bitte der Checkliste „Ambulante Herzkatheter-Untersuchung“ in Rücksprache mit ihrem Haus- bzw. Facharzt.
Folgende Erkrankungen behandeln wir schwerpunktmäßig im Herzkatheter-Labor:
- Koronare Herzerkrankungen
- Akuter Herzinfarkt
- Abklärung unklarer Herzschwäche (Kardiomyopathien)
- Abklärung Lungenhochdruck (pulmonaler Hypertonien)
- Abklärung von Herzklappenerkrankungen
Untersuchungstechniken
Herzkatheter-Untersuchungen
Bei der Untersuchung mit einem Herzkatheter werden zur Darstellung Ihrer Herzkranzgefäße schmale Katheter über Ihre Arterien im Arm oder in der Leiste bis zum Herzen vorgeschoben. Wir sehen den Katheter mit Hilfe von Kontrastmittel im Röntgenverfahren.
PTCA und Stent-Implantationen (BMS und DES)
Wenn unsere Ärzte bei der Herzkatheter-Untersuchung Verengungen der Arterien bemerken, werden diese sofort mittels Ballon oder Stents (kleine Gefäßstützen) über den Katheter gedehnt.
FFR: fraktionelle Flussreserve-Bestimmung
Verfahren, mit dem unsere Kardiologen die Verengung von Herzkranzgefäßen bestimmen können.
Endomyokard-Biopsien rechts- und linksventrikulär
Unsere Kardiologen entnehmen Gewebeproben innerhalb der Herzkammern über den Katheter.
Rechtsherzkatheter-Messungen mit HZV-Bestimmung
Über den Rechtsherzkatheter werden der Druck des Blutflusses und das Blutvolumen gemessen.
Perikard-Punktion
Bei Flüssigkeitsansammlung im Herzbeutel mit daraus resultierender Störung der Füllung der Herzkammern, wird der Herzbeutel punktiert und die Flüssigkeit abgelassen.
Herzschrittmacher und Defibrillatoren sind bei Herzrhythmusstörungen notwendig – dabei kann der Herzrhythmus zu langsamen (bradykarden) oder schnell (tachykarden) sein. Elektronische Impulse kontrollieren nach der Operation durchgehend Ihren Herzrhythmus.
Was passiert bei dem Eingriff?
Über einen kleinen operativen Zugang im Bereich unterhalb des Schlüsselbeines schieben unsere Ärzte Schrittmachersonden über Venen bis zum Herzen vor und befestigen sie im Herzen. Das Aggregat, das die Sonden mit Strom versorgt, wird unterhalb des Schlüsselbeines unter die Haut oder den Muskel implantiert.
Meistens ist bei der kleinen Operation eine örtliche Betäubung mit zusätzlicher systemischer Schmerztherapie ausreichend. Auf Wunsch oder bei längeren Operationen kann aber auch problemlos eine Kurznarkose erfolgen.
Es werden alle verfügbaren Schrittmacher- und Defibrillatoren implantiert.
Ein besonderer Schwerpunkt besteht in der Implantation von aufwändigen Drei-Kammer-Schrittmachern und Defibrillatoren zur sogenannten Herzkraft-Unterstützung, mit deren Hilfe die muskuläre Kraft des Herzens optimiert werden kann.
Grundsätzlich erfordert die Implantation von einem Schrittmacher oder Defibrillator immer einen kurzen stationären Aufenthalt.
Worauf muss ich nach der OP achten?
In der Regel dürfen Sie im Anschluss an die Operation wieder gewohnt aktiv sein – auch Sport dürfen Sie mit einem Herzschrittmacher oder Defibrillator betreiben. In der ersten Zeit nach der Implantation sind allerdings besondere Verhaltensregeln zu beachten, die unsere Ärzte im Detail mit Ihnen besprechen werden.
Folgende Erkrankungen werden schwerpunktmäßig mittels Schrittmacher- und Defibrillator-Implantation behandelt:
Behandelbare Erkrankungen
- Langsame (bradykarde) Herzrhythmusstörungen wie
- Kranker Sinusknoten (Sick-Sinus-Syndrom)
- AV-Blockierungen
- Plötzliche Bewusstlosigkeit (Synkopen)
- Zu geringe Herzfrequenz bei Belastung (Chronotope Inkompetenz mit Belastungsdyspnoe)
- Tachy-/Brady-Syndrom
- Ventrikuläre Herzrhythmusstörungen (VT)
- Überlebter „plötzlicher“ Herztod bei Kammerflimmern
- Schutz vor dem „plötzlichen“ Herztod bei fotschreitender Herzschwäche (Kardiomyopathie)
- Fortgeschrittene Herzinsuffizienz (verminderte Pumpfunktion des Herzens) bei Belastungen
- kardiale Resynchronisationstherapie
Untersuchungs- und Behandlungstechniken
- Implantation von Ein- und Zwei-Kammer-Schrittmacher/Defibrillator
- Implantation von Drei-Kammer-Schrittmacher/Defibrillator zur kardialen Resynchronisation
- CCM-Implantation (kardiale Kontraktilitätsmodulation zur Herzkraftsteigerung) bei fehlendem Linksschenkelblock
In unserer Klinik steht Ihnen zur Herzdiagnostik ein hochmoderner Magnetresonanz-Tomograph zur Verfügung. In der magnetischen „Röhre“ können wir kernspintomographische Untersuchungen des Herzens vornehmen.
Eine MRT-Untersuchung liefert mit Hilfe von Computerberechnungen Bilder des Körpergewebes und der Blutflüsse – und damit Hinweise auf mögliche kardiologische Erkrankungen. Das Verfahren funktioniert ohne Röntgenstrahlung, so dass Sie bei der Behandlung keiner Strahlung ausgesetzt sind.
Vorteile
Bei vielerlei Herzerkrankungen hat sich das Herz-MRT oder auch Cardio-MRT genannt aufgrund seiner Genauigkeit als Top-Untersuchungsmethode etabliert. Mit den Bildern der Untersuchung wird ganz individuell für den Patienten abgewogen, ob ein komplexer Eingriff notwendig ist – etwa mittels Herzkatheter, um z.B. ein verschlossenes Gefäß am Herzen wieder zu eröffnen. Und auch bei anderen Fragestellungen bietet das MRT die Möglichkeit eine verlässliche Diagnose zu stellen ohne eine Probe aus dem Herzen zu entnehmen.
Diagnosemöglichkeiten
Zu den Krankheitsbildern, die sich mittels MRT aufdecken lassen, zählen:
koronare Herzkrankheit (Durchblutungsstörung der Herzkranzgefäße)
- Ischämienachweis (Adenosin)
- Vitalitätsnachweis
- Linksventrikuläre Thromben
Entzündliche Myokarderkrankungen (Herzmuskelentzündung)
- Akute virale Myokarditis
- Sarkoidose
- Lupus erythematodes
- Churg-Strauss-Vaskulitis
Speichererkrankungen (krankhafte Ablagerungen im Herzmuskel)
- Kardiale Amyloidose
- Hämochromatose
- M. Fabry
Perikarderkrankungen (Erkrankungen des Herzbeutels)
- Perikarderguss
- Perikardverdickung
Klappenerkrankungen
- Aortenklappenstenose
- Aortenklappeninsuffizienz
Kongenitale Herzerkrankungen (angeborene Herzfehler)
- Morphologie
- Shuntquantifizierung
Kardiale Raumforderungen
- Thromben
- Tumoren
Gefäße
- Pulmonalvenen Beurteilung
- Anomalien der Großen Gefäße
- Aortenektasie und Aortenaneurysma
Parameter der Herzkammern
- Größe und Masse
- systolische Pumpfunktion
Risiken und Risikogruppen
MRT-Untersuchungen sind nahezu risikolos. Jedoch können metallhaltige Gegenstände durch das Magnetfeld angezogen und erwärmt werden.
Folgende Risikogruppen sind deshalb im Regelfall von einer MRT-Untersuchung ausgeschlossen:
- Patienten mit metallischen Implantaten wie Herzschrittmacher, Defibrillatoren oder Medikamentenpumpen, die nicht MRT-tauglich sind
- Patienten mit Gefäßclips im Kopf nach einer Gehirnoperation (z. B. nach Aneurysma-Blutungen im Gehirn)
- Patienten mit sogenannten Gefäßcoils (zum Verschluss von Gefäßaneurysmen)
- Schwangere Patientinnen zu bestimmten Zeitpunkten
Unbedenklich ist die Untersuchung dagegen in der Regel für Patienten mit:
- Knochen- und Gelenkimplantaten neueren Datums (diese bestehen zumeist aus Titan oder anderen nicht magnetischen Metallen)
- Koronar-Stents
- Gefäßclips (kleine Metallklammern zum Verschluss von Gefäßen, z. B. nach Bypass-Operationen)
Prinzipiell können Nerven durch die elektromagnetischen Impulse angeregt werden („periphere Nervenstimulation“). In äußerst seltenen Fällen kann es dann bei der Untersuchung zu einem Kribbeln oder leichten Muskelzucken kommen.
Keine Diagnose möglich
Bei folgenden Krankheitsbildern wird kein Kardio-MRT angefertigt:
- Koronarangiographie zur Beurteilung von Stenosierungen (Verengungen)
- Endokarditis (Entzündungen der Herzklappen)
- Thromben im Vorhofohr (Gerinnsel beim Vorhofflimmern)
- Offenes Foramen ovale (PFO)
Hierfür stehen uns andere Formen der Bildgebung und Diagnostik zur Verfügung.
Beim Herz-CT – auch Kardio-CT oder Computertomographie des Herzens genannt – handelt es sich um ein modernes Röntgen-Diagnose-Verfahren, das in ausgewählten Fällen als schonende und zuverlässige Alternative zum Herzkatheter angesehen werden kann. Im Gegensatz zur Herzkatheter-Untersuchung kann ein Herz-CT nicht invasiv, d.h. ohne Einführen eines Katheters, durchgeführt werden.
Im Rahmen des Herz-CT werden nach Injektion eines Kontrastmittels mit Hilfe von Röntgenstrahlung Schnittbilder des Körpers erstellt. Sie ermöglichen eine detaillierte Untersuchung des pulsierenden Herzens und der sich schnell bewegenden Herzkranzgefäße.
Aufgrund der technischen Entwicklung verbessert sich die Darstellung der Herzkranzgefäße kontinuierlich. Da die Untersuchung jedoch immer noch Limitationen aufweist, ist die Auswahl der richtigen Patienten und der richtigen Indikation von entscheidender Bedeutung.
Wer eignet sich für ein Kardio-CT?
Im Wesentlichen eignet sich die Methode für Patienten mit einer sogenannten mittleren Prätestwahrscheinlichkeit und einer voraussichtlich geringen Kalkbelastung. Zudem sollten Sie keine koronaren Stents haben.
Zusätzlich können – abgesehen von der Darstellung der Herzkranzgefäße – eine Vielzahl weiterer kardiologischer Krankheitsbilder mittels der CT- Untersuchung bewertet werden.
In unserer Klinik wird die Untersuchung mit Hilfe eines modernen 64 Zeiler CT durchgeführt und standardisiert von einem Radiologen und einem Kardiologen mit entsprechender Zusatzqualifikation ausgewertet.
Flyer der Kardiologie
Lernen Sie unsere Kardiologie auf einen Blick kennen.