Ein wirksames Sonnenschutzmittel mit einem auf den individuellen Hauttyp abgestimmten Lichtschutzfaktor gehört zur Basisausstattung für jeden Sommerurlaub. Denn selbst wenn die Sonne nicht scheint, erreicht die Haut durch die Wolken schädliche UV-Strahlung. „Cremen Sie sich deshalb unbedingt auch bei bedecktem Himmel ein“, rät Dr. Jozef Rakicky. Dabei gilt die einfache Faustregel: Viel hilft viel. „Nur, wenn man genügend Creme, Gel oder Spray auf die Haut aufträgt, kann sich eine schützende Schicht bilden. Beim Eincremen werden außerdem die Ohren, die Lippen, der Haaransatz und die Fußrücken gerne vergessen“, weiß der Internist. Urlauber sollten zudem bedenken, dass das Sonnenschutzmittel in der Regel eine gewisse Zeit braucht, um seine chemische Wirkung zu entfalten, und sich deshalb rechtzeitig vor dem Gang nach draußen eincremen.
Sonnenmilch und Co. sind jedoch keine Allheilmittel und können die Haut nur für eine begrenzte Zeit vor einem Sonnenbrand schützen. Alle zwei bis drei Stunden sollte deshalb sorgfältig nachgecremt werden, denn allein durch die Reibung der Kleidung, durch Schwitzen oder beim Schwimmen geht Creme und damit auch Sonnenschutz verloren. Dauerhaften Schutz bietet nur leichte Kleidung (ggfs. mit eingearbeitetem Sonnenschutz), die Arme und Beine bedeckt.
„Grundsätzlich sollte man die intensive Mittagssonne meiden und auf ausgiebige Sonnenbäder verzichten. Zum Schutz der empfindlichen Kopfhaut gehört unbedingt auch eine Kopfbedeckung ins Reisegepäck“, sagt er. Sollte es trotz aller Vorsicht doch zu einem Sonnenbrand kommen, sorgen kühlende Umschläge und beruhigende, rückfettende Cremens für Linderung. Von einem erneuten Sonnenbad sollten Urlauber dann vorläufig absehen.
Für alle Strandurlauber gilt es auch auf Feuerquallen zu achten. Eine Berührung verursacht einen brennenden Schmerz auf der Haut, der dem Kontakt mit Brennnesseln gleicht. Für eine schnelle und wirksame Linderung hat der Chefarzt einen einfachen Tipp: „Die Stelle mit Sand bedecken und nach dem Trocknen mit einer Scheckkarte abschaben“.
Besonders an Bachläufen und Seen können Mücken zu einer lästigen Plage werden. Deshalb sollte ein Mückenschutzspray für den Tag und ein Moskitonetz für die Nacht in keiner Reiseapotheke fehlen. Spezielle Salben aus der Apotheke bekämpfen den Juckreiz nach Insektenstichen. „Noch besser hilft ein Gel, das auf der Haut verdunstet und diese kühlt. Gleichzeitig wird so die Medikamentenwirkung verstärkt“, erklärt Rakicky. Als Alternative bieten sich batteriebetriebene Stifte an, die lokal auf die Einstichstelle begrenzt durch Hitzeentwicklung die Fremdeiweiße zerstören und so den Juckreiz bekämpfen.
Zur Basisausstattung jeder Reiseapotheke zählt auch ein Schmerz- und Fiebermittel. Dabei ist es ratsam auf bereits bekannte Produkte zu setzen, bei denen nach der Einnahme keine Unverträglichkeiten oder andere Nebenwirkungen aufgetreten sind. „Um die Reiseapotheke auf die individuellen Bedürfnisse und das Urlaubsziel abzustimmen, sollte man den behandelnden Hausarzt oder den Apotheker um Rat fragen“, sagt der Chefarzt.