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Entlassung nach 61 Tagen künstlicher Beatmung

Freude auf der Intensivstation – Nach mehreren Monaten in der Helios St. Marienberg Klinik Helmstedt konnte Christian Görke am Mittwoch in die Rehaklinik in Leezen entlassen werden. Der 60-jährige Patient wurde aufgrund seines schweren und komplikationsreichen Verlaufs einer COVID-19-Erkrankung 61 Tage künstlich beatmet.
28. Mai 2021

Mit Atemnot und Husten wurde Christian Görke am 21. März in die Helios Klinik Helmstedt eingeliefert. Anhand der Symptome und eines PCR-Tests konnten die behandelnden Ärzt:innen schnell eine COVID-19-Infektion diagnostizieren. „Der Krankheitsverlauf von Herrn Görke war sehr kompliziert. Zunächst stand eine schwere Covid-19-Lungenentzündung mit akutem Atemversagen im Vordergrund. Hohes Fieber und septische Zustände bei bakterieller Superinfektion verkomplizierten den Verlauf. Darüber hinaus zeigten sich Lähmungen aller Gliedmaßen. Hierbei erfolgte eine spezielle neurologische Diagnostik und Therapie“, beschreibt MU Dr. Ph. Dr. /Univ.Prag Jozef Rakicky, Chefarzt für Neurologie, die Situation. 

Zwei Monate Intensivstation

Insgesamt 61 Tage wurde der Corona-Patient auf der Intensivstation invasiv, also über einen Schlauch, der in die Luftröhre eingelegt wird, beatmet. Im Verlauf wurde statt diesem Schlauch über einen Luftröhrenschnitt eine sogenannte Trachealkanüle eingesetzt. In einer stabilen Phase konnte Christian Görke aus dem künstlichen Koma geholt und gleichzeitig das Weaning eingeleitet werden. Weaning nennt man die Entwöhnungstherapie für langzeitbeatmete Patienten vom Beatmungsgerät, sodass sie wieder selbstständig atmen können. 

Entlassung nach 61 Tagen künstlicher Beatmung

Während des Entwöhnungsprozesses werden regelmäßig physiotherapeutische, ergotherapeutische, atemtherapeutische und logopädische Maßnahmen eingesetzt. „Eine erfolgreiche Entwöhnung von der maschinellen Beatmung kann nur im Team funktionieren. Hier arbeiten Ärzte, Therapeuten und Pflegekräfte Hand in Hand. Bei uns erfolgt täglich eine multidisziplinäre Visite bei diesen oft schwerkranken Patienten“, so Tobias Leis. Unter den intensiven therapeutischen Maßnahmen konnten im Weaningprozess Fortschritte erzielt und die Atemmuskulatur trainiert werden. Herr Görke wurde von der maschinellen Beatmung schrittweise entwöhnt.

Diesen Mittwoch wurde der 60-Jährige von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Weaningstation in die Helios Klinik Leezen zur Reha entlassen. „Ich bin einfach nur froh überlebt zu haben und jetzt auf dem Weg der Besserung zu sein. Das habe ich dem gesamten Team hier zu verdanken“, erzählt Christian Görke. „Wir wünschen ihm von ganzem Herzen alles Gute. Wir haben lange um Herrn Görke gebangt und sind überglücklich, dass er es geschafft hat“, so eine Pflegefachkraft der Weaningstation abschließend.