„Auf Dauer greift ein zu hoher Blutzucker Nerven und Gefäße an. Dadurch nimmt die Schmerz- und Druckempfindlichkeit ab. Das ist fatal, denn kleine Wunden oder andere Verletzungen am Fuß bleiben dann von Diabetikern lange unbemerkt“, erklärt Dr. Mariusz Zabski, Chefarzt Gefäßchirurgie der Helios Klinik Herzberg/Osterode. Das zentrale Merkmal des diabetischen Fußsyndroms, das reduzierte Schmerzempfinden, ist damit gleichzeitig auch das eigentliche Problem.
Zum diabetischen Fußsyndrom zählen alle Verletzungen der Haut unterhalb des Knies, etwa Entzündungen der Haut, Geschwüre (Ulzerationen, Ulkus) oder andere Zerstörungen der Haut und Hautschichten. Im schlimmsten Fall von therapeutisch nicht beherrschbaren Infektionen kann eine Amputation des diabetischen Fußes erforderlich sein.
Frühe Anzeichen erkennen
„Häufig leiden die Betroffenen unter einer Erkrankung der Nerven, der sogenannten Polyneuropathie, aufgrund derer sie Verletzungen am Fuß nicht wahrnehmen“, so der erfahrene Gefäßchirurg. Dennoch gibt es verschiedene frühe Anzeichen für Diabetiker, die dringend ärztlich abgeklärt werden sollten:
- zunehmend trockene Haut
- Taubheit oder Kribbeln in den Füßen
- Erhöhte Berührungsempfindlichkeit und stechende oder brennende Schmerzen, insbesondere nachts
- Krallenbildung an den Zehen
- vermehrte Hornhautbildung
- im akuten Fall Rötungen, Schwellungen und Überwärmung, häufig ohne Schmerzen
Behandlung zur Heilung von Entzündungen und besseren Durchblutung
Aus diesem Frühstadium können im weiteren Verlauf kleine Risse und Wunden entstehen, die aufgrund der bei Diabetikern typischen langsamen Wundheilung unbehandelt chronisch werden können und nicht mehr abheilen. Im schlimmsten Fall müssen Teile des Fußes oder der ganze Fuß amputiert werden. „Doch genau das möchten wir verhindern. Das Ziel unserer Behandlung ist es, Entzündungen zu beheben und die Durchblutung zu verbessern“, betont Dr. Mariusz Zabski. „Rechtzeitig behandelt kann durch konsequente Pflege, Entlastung und einer verbesserten Durchblutung die Wunde verheilen und die Krankheit nicht mehr weiter voranschreiten.“
Bildunterschrift: Dr. Mariusz Zabski, Chefarzt der Gefäßchirurgie
Quelle: Helios Kliniken