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Wenn die Bauchwand nachgibt – Tag der Hernie am 3. November

Brüche in der Bauchwand, sogenannte Hernien, können in jedem Alter auftreten: Bei Kindern ist es meist der Leistenbruch, bei älteren Menschen treten auch Bauchnabel- oder Bauchwandbrüche auf. Wie Hernien entstehen und welche Therapien es gibt, erläutert Dietmar Gebhardt, Chefarzt für Allgemein- und Viszeralchirurgie in der Helios Klinik Herzberg/Osterode.

30. Oktober 2024

Unsere Organe im Bauchraum sind normalerweise von Muskeln, Gewebe und der Haut geschützt. „Bricht“ diese Schutzschicht, entsteht eine Hernie. Dabei kann Gewebe aus dem Bauchraum in- und außerhalb der Bauchwand gelangen. „Oft entsteht eine sackartige Ausstülpung“, erklärt Dietmar Gebhardt, Chefarzt für Allgemein- und Viszeralchirurgie in der Helios Klinik/Herzberg Osterode. Die häufigsten Hernien sind Leistenbruch, Schenkelbruch, Nabelbruch und Narbenbruch. Eine Sonderform ist der Zwerchfellbruch (Hiatushernie), hier gelangen Anteile der Bauchorgane durch eine Lücke im Zwerchfell in den Brustraum.

 

Ursachen und Symptome

Hernienerkrankungen können angeboren sein oder als Narbenbrüche nach Operationen auftreten. Aber auch schweres Heben, chronischer Husten, Verstopfung, Lebererkrankungen sowie Übergewicht können Faktoren sein, die einen Bruch hervorrufen. Eine angeborene Bindegewebsschwäche ist meistens mitverantwortlich. Die Kraft des Bindegewebes lässt auch mit dem Alter nach. Beschwerden bei Hernienerkranungen sind individuell unterschiedlich. Das Spektrum reicht von weitestgehender Beschwerdefreiheit über gelegentliche belastungsabhängige Beschwerden bis zum klinischen Bild des „akuten Abdomens“ bzw. Darmverschlusses bei Einklemmung. Ein Bruch in der Bauchwand kann dazu führen, dass die sonst geschützten Bestandteile von Organen aus der Bauchhöhle nach außen treten und gequetscht, verdreht oder geklemmt werden. Je nach Art und Lage der Hernie besteht hier das Risiko, dass Gewebe abstirbt.

 

Behandlung durch Operation

Bei allen Varianten empfiehlt der erfahrene Chirurg Dietmar Gebhardt: „Da sich Hernien nicht von selbst zurückbilden, besteht die Gefahr, dass sie sich vergrößern und zum Beispiel Teile des Darms eingeklemmt und von der Blutzufuhr abgeklemmt werden. Die einzige wirksame Therapie bei Hernien ist ein operativer Eingriff. Nur so kann die Festigkeit in der Bauchwand wiederhergestellt werden.“ Dabei gibt es verschiedene OP-Methoden, die von der Art des Hernien-Bruches sowie dem Gesundheitszustand des Patienten abhängen. Die moderne Hernienchirurgie wird in der Regel minimalinvasiv durchgeführt. Die Hernienoperation ist weltweit eine der häufigsten chirurgischen Eingriffe.

 

Bildunterschrift: Dietmar Gebhardt, Chefarzt für Allgemein- und Viszeralchirurgie in der Helios Klinik/Herzberg Osterode

Quelle: Helios Kliniken