Gartenarbeit bringt viele gleich- und ungleichmäßige Bewegungen mit sich. „Es beansprucht nahezu alle Muskelgruppen des Stütz- und Bewegungsapparates. Der Rücken verrichtet dabei regelrechte Schwerstarbeit“, sagt der erfahrene Wirbelsäulenchirurg. „Allein beim Umgraben wirken zum Beispiel starke Kräfte auf die Muskulatur, Wirbelsäule, Sehnen und Bandscheiben. Die Folge sind oft ermüdungs- oder andere belastungsbedingte Verletzungen, die nicht unbedingt sein müssen.“ Beim Gebrauch des Spaten verlängern Arm, Schulter, Rücken bis hin zum Hüftgelenk durch die Körpereinwirkung den Hebel bei jedem Spatenstich um ein Vielfaches. Beim Harken findet eher eine Zugbewegung statt, die im Vergleich zum Graben wenig Kraft erfordert.
Damit die Arbeit im Garten zur Freude und nicht zur Last wird, rät der Rückenexperte, im Frühling langsam zu starten und das Arbeitspensum stetig zu steigern.
Expertentipps für die Gartenarbeit
- Kaufen Sie ergonomische Gartengeräte bzw. Werkzeuge.
- Teilen Sie sich Ihre Arbeit gut ein und vermeiden Sie einseitige Belastungen.
- Wie beim Sport kann man sich auch vor der Gartenarbeit aufwärmen: Mit einem kleinen Warm-Up der Muskulatur und entsprechenden Dehnübungen vermindern Sie die Gefahr von Verspannungen, Zerrungen oder Muskelkater.
- Bei bereits bestehenden Knieverletzungen können Hochbeete die Arbeit erleichtern und die Knie entlasten.
- Stellen Sie Blumenkübel von vornherein auf sogenannte Rollwagen, um schweres Heben zu vermeiden.
- Tragen Sie angemessene Kleidung: Ein verschwitzter Rücken kann schnell auskühlen und zu Verspannungen führen.
- Vermeiden Sie ruckartige Bewegungen.
- Machen Sie öfter mal eine Pause und genießen Sie die Natur.
- Zum Gießen füllen Sie lieber zwei kleine Kannen, als eine schwere zu schleppen.