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Was ist ein Delir?
Unter einem Delirium (kurz Delir) bezeichnet man in der Medizin einen akuten Zustand von psychischer Verwirrtheit, der vor allem das Denken und Wahrnehmen, das Bewusstsein, aber auch das Handeln betreffen kann. Neben den psychischen Symptomen treten häufig auch körperliche Störungen auf. Obwohl ein akuter Verwirrheitszustand häufig nur kurz andauert, kann er, falls die zugrundliegende Ursache weiter bestehen bleibt, auch über längere Zeit fortbestehen, oder gar in eine chronische Verwirrtheit münden.
Das Delir ist ein häufiges Krankheitsbild, das oft übersehen oder unterschätzt wird. Die Ursachen von Deliren sind zumeist organischer Natur, so dass unser Hauptaugenmerk darauf liegt, diese körperliche Ursache zu finden. Behandelt man die organische Krankheit, kann man das Delir auflösen. Daher ist die Unterscheidung z.B. von Verwirrtheitszuständen die durch eine Demenz ausgelöst werden so wichtig.
Symptomatik
Geprägt ist das Delir durch einen akuten Beginn, mit wechselndem Verlauf von kognitiven Störungen, Bewusstseinsveränderungen oder Störungen der Aufmerksamkeit. Dabei kann die Symptomatik eher in einer gesteigerten Form vorliegen, dem sogenannten hyperaktiven Delir, aber auch ganz im Gegenteil in einer reduzierten Bewegungsform mit Bewusstseinsminderung, dem hypoaktiven Delir. Dieses ist, weil die Betroffenen viel weniger auffällig erscheinen, besonders schwer zu erkennen und daher auch bedrohlicher. Delire äußern sich durch verschiedene Symptome wie Störungen der Orientierung, des Gedächtnisses, der Aufmerksamkeit oder dem Schlaf-Wach-Rhythmus.
Oft bringt man den Begriff Delir am ehesten mit der Folge eines Alkoholentzugs in Verbindung, dies betrifft aber mit geschätzt 2% nur eine relativ kleine Gruppen von Betroffenen. Viel häufiger sind Infektionen, Folgen von Medikamentengaben, operative Eingriffe, Narkosemittel oder andere organische Grunderkrankungen. Bis zu 80% der Patienten auf Intensivstationen zeigen Symptome eines Delirs, aber auch ein Viertel aller Patienten auf somatischen Normalstationen. Dabei lässt sich die Ursache auf den ersten Blick nur schwer erkennen.
Behandlung
Ein Delir kann schwerwiegende langfristige Folgen für den Patienten haben. So zeigen viele Patienten nach schweren Operationen noch nach mehr als 6 Monaten kognitive Auffälligkeiten, in einigen Fällen können diese Symptome auch dauerhaft fortbestehen. Daher ist das schnelles Erkennen und die richtige Behandlung so wichtig. Die beste Behandlung ist, dass ein Delir gar nicht entsteht, daher führt man in der somatischen Medizin vielfältige Maßnahmen zur Prophylaxe durch. Begünstigende Faktoren für ein Delir sind dort Schmerzen, Schlafentzug, bestimmte Medikamente, Umgebungswechsel oder unangenehme Reize. Im gesunden Zustand können wir diese Belastungen kompensieren, gerade aber im Alter gelingt dies immer schlechter, vor allem wenn schwere Grunderkrankungen hinzukommen, wie Herz-Kreislauferkrankungen oder eine zuvor bestehende beginnende oder mittelschwere Demenzerkrankung. In der Gerontopsychiatrie beschäftigt uns vor allem neben den Medikamentös ausgelösten Delirien diejenigen, die im Rahmen einer Demenz, wie der Alzheimer-Erkrankung hinzutreten. Hier wird die Unterscheidung noch schwieriger, daher behandeln wir alle Betroffenen auf der Spezialstation C1 für Delir und Akuter Verwirrtheit im Alter.
Es gibt kein Medikament gegen das Delir. Der Therapieschwerpunkt liegt auf Medikamentenentzug, Infektionsbehandlung oder Ausgleich von Flüssigkeitsmangel, erst zweitrangig in der Gabe von Psychopharmaka, v.a. in der Behandlung des hyperaktiven Delirs.
Was ist Demenz?
Demenz ist ein Oberbegriff von Erkrankungen, die mit einem Verlust der geistigen Funktionen wie Merken, Erinnern, Orientierung, Denken, Sprechen und Planen einhergehen. Demenzen sind zumeist fortschreitende Krankheitsbilder die dazu führen, dass der Alltag nicht mehr eigenständig bewältigt werden kann. Die häufigste Demenzform mit über 60% der Fälle ist die Alzheimer-Demenz, daneben gibt es aber eine Vielzahl weiterer Unterformen, wie die durchblutungsbedingte („vaskuläre“) Demenz, die Frontotemporale Demenz oder Demenzerkrankungen in Zusammenhang mit neurologischen Grunderkrankungen wie dem Morbus Parkinson.
Woran erkennen Sie Demenz?
Im Anfangsstadium bemerken der Betroffene oder seine Angehörigen zunächst Gedächtnisprobleme, Störungen der Merkfähigkeit oder Unsicherheiten in neuen Situationen. Im weiteren Verlauf können Orientierungsprobleme, Sprachstörungen, Störungen von Alltagshandlungen (Kochen, Ankleiden), aber auch Wahnvorstellungen und eine Bewegungsunruhe auftauchen. Im fortgeschrittenen Stadium kommt es zu auch zu körperlichen Symptomen, Bewegungseinschränkungen, Inkontinenz und Pflegebedürftigkeit. Der Verlauf kann sich langsam entwickeln und nur schleichend verlaufen, bei manchen Demenzformen sich aber auch stufenweise verschlechtern.
Warnsymptome eine Alzheimer Demenz
- Vergesslichkeit
- Schwierigkeiten mit gewohnten Handlungen
- Wortfindungsprobleme
- Orientierungsstörungen
- Eingeschränkte Urteilsbildung
- Probleme mit Rechnungen und Zahlen
- Verlegen von Gegenständen an ungewöhnlichen Orten
- Interesseverlust
- Veränderung der Persönlichkeit
- Stimmungsänderungen
Diagnostik von Demenz
Bei Verdacht auf eine Demenzerkrankung führt der Arzt eine Basisuntersuchung durch, um organische Ursachen einer Demenzerkrankung auszuschießen.
Hierzu gehören eine ausführliche Blutuntersuchung und ein bildgebendes Verfahren wie eine Computertomografie (CT) oder Magnetresonanztomografie (MRT) des Kopfes. Zur Einschätzung der Alltagskompetenz wird eine gezielte Anamnese des Betroffenen erhoben und seine Angehörigen befragt. Psychometrische Testverfahren liefern dann wertvolle Hinweise auf das Ausmaß der kognitiven Beeinträchtigung. Dabei werden Früh- oder Suchtests, wie der Uhrentest oder der DemTect von weiterführenden Testuntersuchungen unterschieden. In einer Hirnwasseruntersuchung (Liquorpunktion) können bestimmte neurologische Erkrankungen ausgeschlossen werden und bestimmte Demenzformen näher bestimmt werden. Sie kommt vor allem bei jung erkrankten Patienten und in der Frühdiagnostik zum Einsatz.
Die Untersuchung kann in der Regel ambulant erfolgen, Ansprechpartner sind Fachärzte, Gedächtnissprechstunden oder sogenannte Memory Clinics.
Behandlung von Demenz
Eine Heilung der Demenz ist zum heutigen Zeitpunkt nicht möglich, jedoch kann man Einfluss auf den Verlauf und die Begleitsymptome nehmen. Bestimmte Medikamente wie Acetylcholinesterasehemmer oder Memantin kommen in der frühen und mittleren Phase der Demenz zu Einsatz, da sie das Fortschreiten der Demenz verzögern können. Psychopharmaka dienen zur Behandlung von Wahn und Verhaltensstörungen, Antidepressiva in der Frühphase zur Behandlung von Stimmungsschwankungen. Für Angehörige ist der richtige Umgang mit dem Betroffenen wichtig: „wie kann ich unterstützen, wie kann ich richtig kommunizieren“. Aufgrund der zunehmenden Pflegebedürftigkeit und Betreuungsnotwendigkeit ist es sinnvoll und notwendig sich schon früh über juristische Vorsorgen und Unterstützungen durch Kranken- oder Pflegekassen zu informieren.
Depressionen im Alter sind eine ernstzunehmende Herausforderung, die oft übersehen wird. Es ist wichtig, die emotionalen Bedürfnisse älterer Menschen zu erkennen und ihnen Unterstützung anzubieten, um ihre psychische Gesundheit zu fördern.
Peggy Papp
(03685) 776-507
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