Was in den Herzkranzarterien als Koronare Herzkrankheit bezeichnet wird, heißt in den Becken-, Bein- oder Armarterien periphere arterielle Verschlusskrankheit.
Dabei ist es die gleiche Erkrankung: Eine chronische und fortschreitende verengende Schädigung der Arterien durch Rauchen, hohe Blutfette, erhöhte Blutdruckwerte, Diabetes mellitus und andere Risikofaktoren. Die Symptomatik reicht von der sogenannten Schaufensterkrankheit, Arm-schwäche oder einer Schwindelsymptomatik bei Armbelastungen bis hin zu entstehenden Wunden und Entzündungen bei kritischer Minderversorgung des Gewebes. Hier droht dann oft eine Amputation.
Häufig genügt eine Ultraschalluntersuchung durch einen Gefäßspezialisten, um die richtige Diagnose zu stellen und eine Therapie anzubieten.
Wichtig ist eben nur, daran zu denken: Jede Wunde, die nicht in wenigen Tagen wieder abgeheilt ist, sollte abgeklärt werden. Eine Verschleppung erhöht das Risiko eines Gewebsverlustes. In den meisten Fällen kann mit einer Katheterbehandlung die Blutversorgung wieder etabliert werden. Dabei hat sich einiges verändert, seitdem 1964 Charles Dotter zum ersten Mal eine Gefäßverengung einer Oberschenkelarterie mit einem Ballonkatheter behandelte. Die Behandlungen haben sich auf nahezu alle Organarterien ausgeweitet. Durch Anwendung modernster Materialen und Techniken können zum Beispiel sogar Arterien im Bereich des Fußes mit speziellen Drähten wiedereröffnet und mit feinsten Ballons aufgeweitet werden. Eine Vielzahl von unterschiedlich gestalteten Stents mit verschiedenen mechanischen Eigenschaften erlauben eine passgenaue Therapie der Gefäße. Bei starker Verkalkung kann mit speziellen Bohrköpfen diese Kalklast aus den Gefäßen herausgebracht werden. Auf die Ballons oder die Stents aufgebrachte Medikamente unterstützen den Behandlungserfolg. Die Kunst besteht darin, für jeden Patienten das jeweils beste Therapieverfahren und Material auszusuchen und gezielt anzuwenden.