Etwa 20 bis 30 Prozent aller Schlaganfälle entstehen als Folge einer Verschleppung von Blutgerinnseln (Thromben) aus dem Herz in eine Gehirnarterie. Insbesondere Patienten mit Vorhofflimmern haben ein erhöhtes Risiko, solche Thromben im Herz auszubilden. Dabei entstehen über 90 Prozent der Blutgerinnsel im Vorhofohr, einer sackartigen Ausstülpung aus der linken Herz-Vorkammer.
Seit einigen Jahren ist es möglich, über einen Herzkatheter-Eingriff das Vorhofohr zu verschließen. Dadurch können dort entstehende Blutgerinnsel nicht mehr in den Körperkreislauf gelangen und somit keinen Schlaganfall oder andere Gefäßverschlüsse mehr auslösen. Für einen Vorhofohrverschluss wird unter örtlicher Betäubung ein Katheter über die Leistenvene durch die große Hohlvene in die rechte Herz-Vorkammer eingeführt. Durch Punktion der Vorhofscheidewand gelangt der Katheter in die linke Herz-Vorkammer und von dort in das Vorhofohr. Über den Katheter wird ein Schirmchen (Vorhofohr-Okkluder) in das Vorhofohr eingeführt und anschließend dort aufgespannt, so dass der Eingang des Vorhofohres verschlossen wird. Das Schirmchen wächst im Verlauf ein und wird von Gefäßinnenhaut überzogen.