So erreichen Sie uns
Vereinbaren Sie hier einen Termin und erhalten Sie erste Informationen.
Sekretariat Nephrologie und Dialyseverfahren
Telefon:
(05121) 894–3002
Außer an den gesetzlichen Feiertagen.
Wenn die Funktion der Nieren nachlässt, kann sich der Körper nicht mehr entgiften. Wir bieten Ihnen in unserer Nephrologischen Schwerpunktklinik die idealen Bedingungen, um Nierenschwäche und Nierenversagen zu therapieren.
Die Hauptaufgabe der beiden Nieren ist es, Harn zu produzieren, um Giftstoffe aus dem Körper auszuscheiden. Versagt diese Funktion kann der Körper nicht mehr entgiftet werden und gefährliche Stoffe können sich im Blut ansammeln.
Lässt die Nierenfunktion allmählich nach, spricht man von einer chronischen Nierenschwäche. Ein akutes Nierenversagen liegt vor, wenn die Urinbildung plötzlich aussetzt, also im Laufe von Stunden oder Tagen.
Akutes Nierenversagen
Bemerkbar macht sich akutes Nierenversagen durch eine abnehmende oder sogar aussetzende Harnproduktion. Durch die Überwässerung des Körpers kann sich Flüssigkeit in der Lunge oder den Beinen ansammeln. Zudem sind Störungen im Salzhaushalt möglich, ebenso eine gefährliche Übersäuerung (Azidose).
Diagnose: Der Ursache auf den Grund gehen
In unserer Klinik bieten wir Ihnen eine schnelle spezialisierte Diagnostik, um mögliche lebensbedrohliche Folgen eines akuten Nierenversagens zu vermeiden. Dabei gilt es zunächst, die Ursache der Nierenschwäche zu ermitteln. Die drei Hauptursachen sind eine plötzliche Verschlechterung der Nieren-Durchblutung, Schädigungen des Nierengewebes oder ein gehemmter Urinabfluss. Zur Ermittlung der Ursache gehört neben einem ausführlichen Gespräch eine gründliche Untersuchung. Dabei kontrollieren wir unter anderem Ihren Puls, Blutdruck, Blut und Urin. Zudem suchen wir Ihren Körper nach möglichen Ablagerungen von Flüssigkeit (Ödemen) ab. Bildgebende Verfahren wie Ultraschall oder Röntgen können ebenfalls zum Einsatz kommen.
Behandlung
Entsprechend der ermittelten Ursache stimmen wir Ihre Behandlung individuell mit Ihnen ab. Im ersten Schritt leiten wir gezielte Gegenmaßnahmen ein, etwa indem wir Flüssigkeitsmangel ausgleichen, zu niedrigen Blutdruck anregen, unverträgliche Medikamente absetzen oder Hindernisse im Urinabfluss entfernen. Wenn möglich, versuchen wir, die Nierenfunktion mithilfe von Medikamenten wieder zu verbessern. Bis die Nieren wieder stabil arbeiten, kann ein sogenanntes „Nierenersatzverfahren“ nötig werden. Dabei handelt es sich um Verfahren zur Blutreinigung, die die Entgiftungsfunktion der Nieren übernehmen. In der Regel erholen sich die Nieren nach eingeleiteten Therapiemaßnahmen, sodass sich die Urinproduktion und die Regulierung des Elektrolyt- und Säure-Basen-Haushalts wieder normalisieren. Bis die Nierenfunktion komplett wiederhergestellt ist, können allerdings Wochen oder Monate vergehen.
Chronische Nierenschwäche
Verschlechtert sich die Funktion der Niere nicht akut, sondern mit der Zeit, spricht man von chronischer Nierenschwäche oder chronischer Niereninsuffizienz. Chronische Nierenschwäche wird oft durch Erkrankungen wie Diabetes mellitus, Bluthochdruck oder Nierenentzündungen hervorgerufen. Diese Erkrankungen verringern über Jahre hinweg allmählich die Funktion der Nieren, zumeist ohne dass es die Betroffenen merken. Die Behandlung des chronischen Nierenversagens zielt in erster Linie darauf ab, diesen Prozess zu verlangsamen und die übrige Nierenfunktion zu erhalten.
Diagnose und Therapie
Anfangs oft unbemerkt, leiden Betroffene mit der Zeit häufig unter unspezifischen Symptomen wie Müdigkeit oder Appetitlosigkeit. Zudem kann der Blutdruck steigen oder sich Flüssigkeit in Beinen oder Lunge ansammeln. Patienten mit Erkrankungen wie Diabetes mellitus, die zu Nierenversagen führen können, sollten besonders sensibel auf solche Anzeichen achten. Die Fachärzte unserer nephrologischen Abteilung sind auf die schwierige Diagnostik der chronischen Nierenschwäche spezialisiert. Wir betreuen und beraten Sie umfassend und richten die Behandlung an Ihrer Erkrankung aus. Unser besonderes Augenmerk gilt dabei dem Schutz Ihrer angegriffenen Niere, um ihr vollständiges Versagen so weit wie möglich zu verzögern.
Wenn Sie unter Bluthochdruck leiden und Medikamente trotz regelmäßiger Einnahme nicht anschlagen, kann die Ursache eine Nierenerkrankung sein. Wird diese frühzeitig erkannt, lassen sich Folgeschäden oft lindern oder ganz vermeiden.
Eine wichtige Aufgabe der Nieren ist es, den Körper zu entgiften und den Blutdruck zu regulieren. Sind die Nieren erkrankt, kann es zum Bluthochdruck kommen. Dieser kann wiederum die Nieren schädigen. Beide Erkrankungen bedingen sich gegenseitig und verstärken sich oft. Wer unter Bluthochdruck leidet, sollte daher regelmäßig die Funktion seiner Nieren überprüfen lassen, denn auch wenn zunächst keine Nierenerkrankung vorliegt, kann der Bluthochdruck die Nieren im Laufe der Jahre schädigen.
In unserer Klinik arbeiten Kardiologen und Nephrologen Hand in Hand, um Bluthochdruck und Herz- sowie Nierenerkrankungen zu erkennen und zu therapieren.
Diagnose und Therapie
Mit modernster Diagnostik klären wir, ob eine Nierenschwäche oder eine andere Erkrankung die Ursache für Ihren hohen Blutdruck ist. Dafür führen wir unter anderem eine Blutdruckmessung und eine Ultraschall-Untersuchung durch. Zudem untersuchen wir Blut und Urin, um die Nierenfunktion zu beurteilen.
Die Behandlung zielt zunächst darauf ab, Ihren Blutdruck zu normalisieren, damit Ihre Organe nicht noch mehr geschädigt werden. Wurde eine Nierenerkrankung festgestellt, leiten wir je nach Art der Erkrankung zielgerichtete Maßnahmen ein, wie etwa eine Medikamenten-Therapie, oder auch eine Katheter-Behandlung.
In unserer Klinik führen wir pro Jahr über 26.500 Dialysen durch. Unsere erfahrenen Ärzte stehen Ihnen bei der Behandlung von chronischen Nierenerkrankungen 24 Stunden rund um die Uhr zur Verfügung.
Ist die Nierenschwäche so weit fortgeschritten, dass sich der Körper nicht mehr eigenständig entgiftet, wird eine sogenannte Nierenersatztherapie notwendig. Verfahren wie die Dialyse, auch „Blutwäsche“ genannt, übernehmen dabei die Funktion der Nieren und entfernen Giftstoffe, Salze und überschüssiges Wasser aus dem Körper.
In einem Gespräch informieren Sie unsere Fachärzte genau über die verschiedenen Nierenersatzverfahren und stimmen mit Ihnen gemeinsam Ihre individuelle Behandlung ab. In unserer Klinik bieten wir Ihnen alle Verfahren der Nierenersatztherapie. Dazu gehören:
- Hämodialyse
- Hämofiltration
- Hämodiafiltration
- Peritonealdialyse
- Heim-Hämodialyse
- Hämoperfusion (bei Vergiftungen)
Erfordert Ihre chronische Nierenschwäche eine kontinuierliche Dialyseversorgung, erhalten Sie in der Regel einen dauerhaften Gefäßzugang, eine sogenannte „arteriovenöse Fistel“ oder auch „Shunt“. Dabei arbeiten wir eng mit den Kollegen der Gefäßchirurgie zusammen. Bei der ambulanten Dialyse stehen wir mit der Patienten-Heimversorgung (PHV) in Bad Homburg sowie dem PHV-Dialysezentrum Hildesheim in engen Austausch.
Einige schwere Nierenerkrankungen lassen sich nur mit Hilfe einer Nierenpunktion sicher diagnostizieren. Dafür wird in einem medizinischen Eingriff eine kleine Gewebeprobe aus der Niere entnommen.
Die Nierenpunktion, auch Biopsie genannt, kommt erst zum Einsatz, wenn sich mit Hilfe anderer medizinischer Diagnostik-Verfahren keine eindeutigen Aussagen über die Erkrankung treffen lassen. Dies ist häufig der Fall bei beidseitigen Nierenentzündungen (Glomerulonephritis) oder Erkrankungen im Nieren-Zwischengewebe.
Das Verfahren
Wir nehmen die Nierenbiopsie unter örtlicher Betäubung vor. Auf Wunsch, erhalten Sie zusätzlich ein Beruhigungsmittel. Vor der Nierenbiopsie klären wir Sie ausführlich über den Eingriff und mögliche Risiken auf. Mithilfe eines Ultraschall-Geräts bestimmen wir die Einstichstelle und desinfizieren sie vor der Punktion. Sie liegen auf dem Bauch während die Biopsienadel vorsichtig bis zur die Niere umhüllenden Bindegewebskapsel vorgeschoben wird, um die Probe zu entnehmen. Das Verfahren ist nicht schmerzhaft. Nach der Entnahme untersuchen wir die Gewebeprobe („Punktat“) im Labor, um eine bestimmte Diagnose zu stützen oder Krankheitsbilder ausschließen.
Mit der Plasmapherese lässt sich das Blut von unerwünschten Proteinen reinigen.
In unserer Klinik kommt das Verfahren der Plasmapherese zum Einsatz um pathologische Eiweiße zu entfernen (bei Vergiftungen oder bei Autoimmunerkrankungen bei denen das Immunsystem den eigenen Körper angreift und Organe wie Lunge oder Niere schädigt). Wenn in diesem Fall Medikamente nicht ausreichen, um das fehlgeleitete Immunsystem zu unterdrücken, können die Antikörper mit der Plasmapherese entfernt werden. Dabei wird das Plasma, also der flüssige Anteil des Blutes, ausgetauscht und ersetzt. Mit Hilfe der Plasmapherese können Stoffe aus dem Blutkreislauf gefiltert werden.
Dazu gehören:
- Immunglobuline (Antikörper)
- Immunkomplexe
- Proteine
So funktioniert die Plasmapherese
Zum Austausch des Plasmas entnehmen wir Blut über eine Armvene oder einen Katheter. Mithilfe eines medizinischen Geräts zur Plasmapherese werden die Blutzellen vom Plasma getrennt und wieder zurück in den Körper geleitet. Das Plasma ersetzen wir durch Plasmaspenden oder durch eine Lösung, die das körpereigene Plasma simuliert. Zu den Risiken des Verfahrens zählt, dass durch den Plasmaaustausch auch gesunde Substanzen entfernt werden, etwa Proteine, die für die Gerinnung zuständig sind. Dennoch überwiegt bei guter Indikationseinstellung der Nutzen der Plasmapherese gegenüber den negativen Effekten.
Mit Hilfe der extrakorporalen Photopherese können wir das Blut in seine Bestanteile trennen, diese bestrahlen und anschließend dem Blutkreislauf wieder zurückführen.
Die extrakorporale Photopherese (ECP) ist ein relativ junges photoimmunologisches Verfahren und ähnelt einer "Blutwäsche", wie sie bei chronischer Nierenschwäche üblich ist. Dabei wird das Blut des Patienten in seine Bestandteile getrennt. Die separierten Leukozyten werden gesammelt behandelt, außerhalb des Körpers mit ultravioletter Strahlung bestrahlt und anschließend dem Patienten wieder zurückgeführt.
So funktioniert das Verfahren
Zu Beginn des Verfahrens wird der Leukozytenfilm mit den weißen Blutkörperchen und Blutplättchen vom restlichen Blut mit Hilfe einer Spezial-Zentrifuge getrennt und gesammelt. Die Leukozyten werden dann mit einem Wirkstoff behandelt, der diese sensibel für das UV-Licht macht. Außerhalb des Körpers werden die Leukozyten anschließend mit ultravioletten Licht (UV-A) bestrahlt. Nach Abschluss der Bestrahlung wird dem Patienten das bestrahlte Blut wieder über den Venenzugang zurückgeführt. Die Therapie erfolgt an zwei aufeinanderfolgenden Tagen und dauert jeweils ungefähr vier Stunden.
Derzeit kommt das Verfahren in unserer Klinik vornehmlich zur Behandlung des kutanen T-Zell Lymphoms, aber auch bei Patienten, die eine Lungentransplantation oder Knochenmarktransplantation erhalten haben zum Einsatz. Nach Transplantationen sorgt das Verfahren dafür, dass die Abstoßungsreaktionen des Körpers auf das neue Organ verringert werden.
Eine geschädigte Niere kann den Säure-Basen-Haushalt des Körpers aus dem Gleichgewicht bringen. Um Folgeerkrankungen zu vermeiden, helfen wir dem Körper zu entsäuern.
Neben der Entgiftung des Körpers übernehmen die Nieren gemeinsam mit der Lunge auch die Regulation des Säure-Basen-Haushalts im Körper. Arbeiten die Nieren wegen einer akuten oder chronischen Nierenschwäche nicht mehr richtig, droht eine Übersäuerung, weil die Niere die Säure nicht mehr aus dem Körper ausscheiden kann. In den Nieren, der Galle und in der Blase können Säureschlacken zu Nierensteinen, Gallensteinen oder Blasensteinen heranwachsen. In den Blutgefäßen können sie im schlimmsten Fall Herzinfarkt und Schlaganfall auslösen.
Säure-Basen-Haushalt durch Entsäuerung regulieren
Um Ihren durcheinander geratenen Säure-Basen-Haushalt wieder ins Gleichgewicht zu bringen, ermitteln wir zunächst die zugrunde liegende Erkrankung. Nur mit einer Behandlung des Grundleidens kann der Säure-Basen-Haushalt langfristig stabilisiert werden.
Je nach dem Grad der Übersäuerung und der ermittelten Ursache beginnen wir ein umfassendes Programm zur Entsäuerung. Ziel ist es, Säuren und Ablagerungen aus dem Körper zu entfernen, beispielsweise mit Medikamenten oder Vitalstoffen. Oft wird auch eine Umstellung der Ernährung notwendig.
Die genaue Therapie stimmen wir individuell mit Ihnen ab. Wurde eine bislang nicht bekannte Grunderkrankung ermittelt, ziehen wir Spezialisten aus den entsprechenden Abteilungen hinzu.
Wir helfen Ihnen dabei, Abstoßungsreaktionen nach einer Nierentransplantation zu verhindern.
Um die Funktion der neuen Niere möglichst lange zu erhalten, müssen sich Organempfänger sehr diszipliniert verhalten. Um zu vermeiden, dass das neue Organ abgestoßen wird, erhalten Sie so genannte Immunsuppressiva. Diese stark wirksamen Arzneimittel dämpfen das Abwehrsystem des Körpers und müssen ein Leben lang diszipliniert eingenommen werden.
Gerade am Anfang einer Therapie werden in der Regel mehrere Mittel gleichzeitig verordnet. Dadurch kann jedes einzelne niedriger dosiert werden und die unerwünschten Nebenwirkungen werden minimiert. Dies führt jedoch dazu, dass der Körper anfälliger für Infektionen und andere Krankheiten ist. Daher sind auch nach einer Nierentransplantation regelmäßige Untersuchungen durch einen Nephrologen erforderlich. Hier stehen wir Ihnen als zertifizierte Nephrologische Schwerpunktklinik mit all unserer Erfahrung zur Seite.
Corinna Czempik
(05121) 894–5020
Steffen Rosenthal
(05121) 894–5431
Markus Strube
(05121) 894-3080