Das Knie besteht aus Oberschenkelknochen, Schienbein und der Kniescheibe. Der Meniskus ist ein weicher Knorpel zwischen Oberschenkelknochen und Schienbein. Er dient als „Stoßdämpfer“ für das Knie und ermöglicht die reibungslose Bewegung des Gelenks.
Andauernde Fehlbelastungen, Verletzungen oder Erkrankungen wie Arthrose schädigen den Knorpel auf Dauer und führen letztendlich zu dessen Abbau. So entstehen starken Schmerzen für die Betroffenen, welche wiederum die Beweglichkeit und Lebensqualität stark einschränken.
Durch die Implantation eines künstlichen Kniegelenks können wir Schmerzen lindern und die Funktion des Knies wiederherstellen. Bei dem chirurgischen Eingriff werden die abgenutzten oder beschädigten Oberflächen des Kniegelenks entfernt und durch künstliche Teile ersetzt.
Implantate, die natürliche Körperstrukturen wie Gelenke ersetzen und in der Regel dauerhaft im Körper verbleiben, nennt man ‚Endoprothesen‘, ein künstliches Kniegelenk entsprechend ‚Kniegelenk-Total-Endoprothese (Knie-TEP).
Häufigste Ursache für Gelenkschäden ist ihr Verschleiß (Arthrose). Dazu kommt es, wenn sich der der Gelenkknorpel abbaut. Reaktionen am Knochen wie eine Verdickung, Zysten oder knöcherne Neubildungen an den Gelenkrändern beeinträchtigen dann die Beweglichkeit der Gelenke.
Die Folgen sind Gelenkschmerzen und eine eingeschränkte Beweglichkeit, bis das Knie nicht mehr gebeugt und gestreckt werden kann. Häufig bildet sich ein O-Bein heraus, das Kniegelenk wird instabil.
Weitere mögliche Ursachen:
- Fehlstellungen der Beinachse wie O-und X-Beine
- Rheumatische Erkrankungen (rheumatoide Arthritis)
- Spätfolgen nach Verletzungen (z. B. Kreuzbandriss) oder Brüchen im Bereich des Kniegelenks
- Spätfolgen nach Erkrankungen des Kniegelenks wie Meniskusriss oder Osteochondrosis dissecans
- Spätfolgen bei Stoffwechselerkrankungen (z. B. Gicht)
Neben dem Einsatz von künstlichen Gelenken nehmen wir bei uns auch sämtliche Operationen vor, bei denen Endoprothesen teilweise oder komplett ausgewechselt werden müssen. Das kann notwendig werden, wenn sich künstliche Gelenke lockern oder verschleißen. Die Lebensdauer einer modernen Knieendoprothese beträgt heutzutage bereits 15 bis 20 Jahre.
Wechseloperationen sind zumeist aufwändiger, da bei der Implantation bereits Knochenteile zum Einbringen der Prothese entfernt wurden. Darum werden bei der Wechseloperation oft größere Implantate (Revisionsimplantate) verwendet, um die knöchernen Defekte zu überbrücken.
Bei Wechseloperationen des Kniegelenks sind zudem oft gekoppelte Formen von Endoprothesen erforderlich, die je nach individueller Anforderung verlängert werden können.
Bei der Implantation eines künstlichen Kniegelenks verbleiben Sie etwa acht bis zehn Tage in unserer Klinik.
Die Rehabilitation beginnt sofort nach der Operation. Zusammen mit den Physiotherapeuten führen Sie gezielte Beuge- und Streckübungen durch. Bei normalem Verlauf stehen Sie bereits am Abend der OP mit Hilfe unseres Pflegepersonals wieder auf Ihren eigenen Beinen und beginnen mit ersten Gehübungen auf Unterarmstützen. Das Ziel dabei fest vor Augen: eine Kniebeugung von 90 Grad. Unter krankengymnastischer Begleitung lernen Sie in den nächsten Tagen, wie Sie mithilfe von Gehhilfen laufen und wie Sie Ihr Gelenk schonen und stabilisieren.
Nach Ihrer Entlassung aus dem Krankenhaus beginnt die Anschlussbehandlung in einer speziell ausgestatteten Reha-Einrichtung. Die Rehabilitation dauert etwa drei Wochen und kann ambulant oder stationär erfolgen.