Hildesheim, 5. Oktober 2020 – Der Oktober ist pink! Das heißt, er steht ganz im Zeichen des Themas "Brustkrebs". Der Pinktober wurde 1985 von der American Cancer Society ins Leben gerufen und will weltweit auf die Vorbeugung, Erforschung und Behandlung von Brustkrebs aufmerksam machen. Inzwischen werden unter dem Symbol der Rosa Schleife auch in den deutschsprachigen Ländern viele Veranstaltungen aus diesem Anlass durchgeführt. In diesem Jahr beteiligt sich erstmalig auch das Helios Klinikum Hildesheim. Mit seinem zertifizierten Brustzentrum wirbt es auf Plakaten in der Klinik für die Mammographie – der effektivsten Form der Brustkrebs-Früherkennung. Zudem klärt Oberärztin und Leiterin des Brustzentrums, Jutta John, in Videos auf Facebook und Instagram über die wichtigsten Fragen rund um das Thema Brustkrebs auf. Natürlich stilecht im pinken Kasack!
Brustkrebs ist mit etwa 30,5 Prozent die häufigste Krebserkrankung bei Frauen in den westlichen Industriestaaten. Seit den 1980er Jahren ist die Zahl der Fälle auf das Doppelte gestiegen: Ungefähr 69.000 Mal im Jahr stellen Ärztinnen und Ärzte aktuell die Diagnose „Mammakarzinom“ bei einer Frau, über 17.850 Frauen sterben jährlich daran. Des Weiteren treten pro Jahr 6.500 in-situ Karzinome (Vorstufe von Brustkrebs) auf. Auch Männer können an Brustkrebs erkranken, allerdings sehr selten. Nur etwa ein Prozent aller Neuerkrankungen betrifft Männer. Eine Brustkrebsdiagnose ist heutzutage allerdings keinesfalls mehr ein Todesurteil: „Die meisten Frauen, die in den letzten Jahren die Diagnose Brustkrebs erhalten haben, überleben die Krankheit dauerhaft oder zumindest für einen langen Zeitraum. Die Überlebensrate ist insbesondere davon abhängig, in welchem Stadium der Krebs entdeckt wird und wie aggressiv die Krebszellen sind. Rund 90 Prozent der erkrankten Frauen können bei einem lokal begrenzten Tumor geheilt werden. Vorsorge ist deswegen extrem wichtig“, erklärt Jutta John, Leiterin des Brustzentrums am Helios Klinikum Hildesheim.
Richtig oder falsch? 10 Mythen über Brustkrebs
Aluminiumhaltige Deos, Bügel-BHs oder Milch erhöhen das Brustkrebsrisiko – diese und ähnliche Mythen kursieren in der ganzen Welt und sorgen häufig für Verunsicherung. Doch was ist dran an den Behauptungen? Jutta John erklärt, was wirklich stimmt.
Mythos 1: Durch Smartphones entsteht Brustkrebs
Das stimmt nicht. Viele Wissenschaftler sehen kein messbares Krebsrisiko durch Smartphones und somit auch keinen Zusammenhang zwischen der Nutzung von Mobiltelefonen und der Entstehung von Brustkrebs.
Mythos 2: Aluminiumhaltige Deos verursachen Brustkrebs
Irrtum. Erst kürzlich wurde eine Studie des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) veröffentlicht, die belegt, dass über die Haut deutlich weniger Aluminium aufgenommen wird, als bisher gedacht. Ein Gesundheitsrisiko durch aluminiumhaltige Deos ist daher sehr unwahrscheinlich.
Mythos 3: Bügel-BHs lösen Brustkrebs aus
Auch das ist falsch. Es gibt mehrere Studien, die zeigen, dass das Tragen von Bügel-BHs in keinem Zusammenhang zu Brustkrebs steht.
Mythos 4: Rauchen fördert das Brustkrebsrisiko
Das stimmt. Tabakkonsum führt generell zu einem höheren Krebsrisiko – das beweisen Studien immer wieder. Rauchen zählt daher zu einem der wichtigsten vermeidbaren Risikofaktoren für Krebs.
Mythos 5: Übergewicht oder Adipositas erhöht das Brustkrebsrisiko
Vermutlich ja. Fettgewebe produziert höhere Mengen von Östrogen. Eine erhöhte Menge an Östrogen steht wiederum im Zusammenhang mit der Entstehung von Brust- und Gebärmutterhalskrebs.
Mythos 6: Nur Frauen können Brustkrebs bekommen
Nein. Auch Männer können an Brustkrebs erkranken. Allerdings liegt die Zahl der weiblichen Brustkrebspatienten deutlich höher.
Mythos 7: Brustkrebs wird vererbt
Das ist falsch. Familiärer Brustkrebs erhöht zwar das Risiko einer Erkrankung, aber ein genetisches Brustkrebsrisiko wird nicht automatisch vererbt. Lediglich fünf bis zehn Prozent aller Brustkrebserkrankungen sind auf eine vererbte Genmutation zurückzuführen.
Mythos 8: Mammakarzinom ist immer tödlich
Irrtum. Die Überlebensrate hängt unter anderem davon ab, in welchem Stadium der Krebs festgestellt wird. Ungefähr 90 Prozent der betroffenen Frauen können bei einem lokal begrenzten Tumor geheilt werden.
Mythos 9: Große Brüste = größeres Brustkrebsrisiko
Wieder falsch. Es gibt keine Untersuchungen, die eine Verbindung von Brustgröße und Brustkrebsrisiko feststellen. Statt der Körbchengröße ist die Brustdichte ausschlaggebender für das Krebsrisiko.
Mythos 10: Durch Stillen verringert sich das Brustkrebsrisiko
Das stimmt. Mütter, die länger als sechs Monate stillen, können das Risiko einer Brustkrebserkrankung verringern – vorausgesetzt, sie sind Nichtraucherinnen.
Das Brustzentrum am Helios Klinikum Hildesheim
Das Brustzentrum ist seit 2005 nach den Richtlinien der Deutschen Krebsgesellschaft und der Deutschen Gesellschaft für Senologie zertifiziert. Es betreut seine Patientinnen und Patienten von der Früherkennung und Diagnostik über die Therapie bis hin zur Nachsorge. In der interdisziplinären Brustkonferenz werden alle Befunde der Patientinnen umfassend besprochen. Zusammen entwickeln die Ärzte, bestehend aus Gynäkologen, Radiologen, Strahlentherapeuten, Pathologen, Onkologen, Nuklearmedizinern und Psychoonkologen nach dem neuesten Stand des medizinischen Wissens und unter Berücksichtigung laufender Forschung einen individuellen Behandlungsplan für jede in der Brustkonferenz vorgestellte Patientin.
Helios ist Europas führender privater Krankenhausbetreiber mit insgesamt rund 110.000 Mitarbeitern. Zum Unternehmen gehören unter dem Dach der Holding Helios Health die Helios Kliniken in Deutschland sowie Quirónsalud in Spanien. Rund 21 Millionen Patienten entscheiden sich jährlich für eine medizinische Behandlung bei Helios. 2019 erzielte das Unternehmen einen Gesamtumsatz von 9,2 Milliarden Euro.
In Deutschland verfügt Helios über 86 Kliniken, 123 Medizinische Versorgungszentren (MVZ) und sieben Präventionszentren. Jährlich werden in Deutschland rund 5,6 Millionen Patienten behandelt, davon 4,4 Millionen ambulant. Helios beschäftigt in Deutschland fast 69.000 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2019 einen Umsatz von rund sechs Milliarden Euro. Helios ist Partner des Kliniknetzwerks „Wir für Gesundheit“. Sitz der Unternehmenszentrale ist Berlin.
Quirónsalud betreibt 51 Kliniken, 71 ambulante Gesundheitszentren sowie rund 300 Einrichtungen für betriebliches Gesundheitsmanagement. Jährlich werden hier rund 15,4 Millionen Patienten behandelt, davon 14,6 Millionen ambulant. Quirónsalud beschäftigt rund 37.500 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2019 einen Umsatz von über drei Milliarden Euro.
Helios Deutschland und Quirónsalud gehören zum Gesundheitskonzern Fresenius.