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Doppelspitze für das Kinderzentrum

Prof. Dr. Karsten Harms geht nach 17 Jahren als Chefarzt der Kinderklinik am Helios Klinikum Hildesheim in den Ruhestand. Auf ihn folgt eine Doppelspitze mit einem bekannten und einem neuen Gesicht.
06. Dezember 2022

Hildesheim, 6. Dezember 2022 – Seit 2005 war Prof. Dr. Karsten Harms Chefarzt des Kinderzentrums am Hildesheimer Klinikum. Zum 1. Dezember 2022 ist er nun offiziell in den Ruhestand eingetreten, was jedoch nicht das Ende seiner ärztlichen Laufbahn bedeutet. Die Chefarztrolle in der Kinderklinik wird künftig auf vier Schultern verteilt. Dafür kommt mit Dr. Guntram Schwörer ein ausgewiesener Experte für pädiatrische Kardiologie und Intensivmedizin von der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) nach Hildesheim. Er verantwortet ab sofort die ambulante und stationäre Versorgung im Bereich der Kinder- und Jugendmedizin. Mit Dr. Levente Bejo übernimmt ein bekanntes Gesicht des Klinikums die zweite Position. Bejo versorgt bereits seit 2014 als Oberarzt Frühgeborene in der Neonatologie (Früh- und Neugeborenenmedizin) des Klinikums. Diesen Bereich wird er künftig als Chefarzt führen. Zudem wird er ärztlicher Leiter der sozialmedizinischen Nachsorge.

„Der Abschied fällt mir schon schwer“, sagt Prof. Karsten Harms. „Wir haben hier ein tolles Team, in dem es auch über die vielen Jahre nur wenige Personalwechsel gab. Das spricht für sich.“ In seinen 17 Jahren als Chefarzt der Klinik ist die Abteilung immer weiter gewachsen. „Als ich hier angefangen habe, wurden die Kinder zum Beispiel ganz regulär von den Allgemeinchirurgen des Hauses operiert. Heute haben wir einen eigenen Kinderchirurgen.“ Außerdem wurden eine überregional gefragte Neuropädiatrie mit Epilepsie-Ambulanz sowie eine Kinderpsychosomatik etabliert. „Solche Angebote gibt es nicht in jeder Kinderklinik. Grundsätzlich war die Pädiatrie im Klinikum aber schon immer auf einem hohen Niveau und wird es auch bleiben. Da bin ich mir sicher“, findet Harms lobende Worte für seine Vorgänger und Nachfolger zugleich. Tausende Kinder hat er während seiner Laufbahn betreut, versorgt und behandelt. Die Frage nach ganz besonderen Erinnerungen ist für ihn nicht zu beantworten: „Die Arbeit mit kranken Kindern und ihren Eltern ist immer eine emotionale Angelegenheit. Ich kann deshalb nicht den einen speziellen Fall rauspicken. Es waren so viele schöne, aber natürlich manchmal auch traurige Geschichten“, sagt er.

Harms brachte die Frühgeborenenmedizin ins Klinikum

Bevor er nach Hildesheim kam, war Karsten Harms zehn Jahre Oberarzt an der Universitäts-Kinderklinik der Georg-August-Universität Göttingen und leitender Oberarzt der dortigen Neonatologie. Mit dieser Expertise baute er am Hildesheimer Klinikum das Perinatalzentrum der höchsten Versorgungsstufe (Level 1) auf, in dem Frühgeborene ab der 23. Schwangerschaftswoche versorgt werden können. Diesen Bereich wird künftig Dr. Levente Bejo (50) als Chefarzt verantworten. Der gebürtige Ungar absolvierte bereits seine Facharztausbildung zum Kinder- und Jugendmediziner am Hildesheimer Klinikum. Danach folgte die Spezialisierung auf die Behandlung von Früh- und Neugeborenen an der MHH sowie am Klinikum Links der Weser in Bremen. 2014 kehrte er nach Hildesheim zurück. „Das war eine glückliche Fügung. Prof. Harms suchte damals einen Oberarzt für die Neonatologie. Wir sind über die Jahre immer in Kontakt geblieben und haben eine gute gemeinsame Basis. Ich bin ihm sehr dankbar für diese Möglichkeit,“ betont Bejo. Seit letztem Jahr ist er bereits als Leitender Arzt maßgeblich für die Neonatologie verantwortlich. Zusätzlich übernimmt er nun noch die ärztliche Leitung des Bunten Kreis im Klinikum. Die sozialmedizinische Nachsorge begleitet Eltern von früh- und krank geborenen Kindern vom Krankenhausaufenthalt ins häusliche Umfeld und unterstützt in vielen Bereichen. Levente Bejo ist Vater von zwei Kindern und lebt in Hannover.

Experte für Kinderkardiologie und –intensivmedizin kommt aus Hannover

Mit Dr. Guntram Schwörer kommt ein sehr erfahrener Pädiater ins Helios Klinikum Hildesheim. Der gebürtige Breisgauer studierte Humanmedizin in Freiburg und Essen, wo er auch promovierte. Seit 2001 war der 48-jährige an der MHH tätig. Hier absolvierte er seine Facharztausbildung und erwarb die Zusatzbezeichnungen Kinderkardiologie und Pädiatrische Intensivmedizin. In den letzten zwei Jahren war er vor allem in der Neonatologie tätig. Die Weiterbildung für die entsprechende Zusatzbezeichnung schließt er in Kürze ab. Vom Hildesheimer Klinikum haben ihn die Schwerpunkte der Klinik und das Team überzeugt: „Als Koordinator im Pädiatrischen Intensivnetzwerk (PIN) habe ich viele Kliniken und Teams kennengelernt. Hildesheim ist mir immer positiv aufgefallen, ich kenne die Oberärzte recht gut. Die Zusammenarbeit zwischen Hannover und Hildesheim war schon immer sehr intensiv. Das möchte ich beibehalten und weiter ausbauen“, erzählt er. Schwörer ist spezialisiert auf Herzerkrankungen, Herzrhythmusstörungen sowie die Versorgung von schwerkranken Kindern aller Altersstufen auf der Intensivstation. Entsprechend übernimmt er die Chefarztnachfolge in der ambulanten und stationären Versorgung im Bereich Pädiatrie und Kinderkardiologie. Guntram Schwörer ist Vater von fünf Kindern und lebt mit seiner Familie in Nordstemmen.    

Die neuen Chefärzte wollen die Behandlungsmöglichkeiten für Kinder, die intensivmedizinisch betreut werden müssen, ausbauen. „Zum einen, wollen wir größere Kinder, die sonst verlegt werden mussten, zukünftig bei uns behalten können. Zum anderen, möchten wir grundsätzlich mehr dieser Kinder annehmen können, als das bisher der Fall war“, erklärt Dr. Schwörer. Durch seine Zusatzbezeichnung Intensivmedizin wird dies nun möglich. Die entsprechende Ausstattung dafür ist ebenfalls vorhanden. Ebenso soll das Angebot in der Kinderchirurgie weiter ausgebaut werden. Die ambulanten Leistungen werden unverändert fortgeführt: „Wir werden auf jeden Fall weiterhin alle Patient:innen wie bisher versorgen“, betont Dr. Bejo.

Der scheidende Prof. Harms will es in Zukunft nicht viel ruhiger angehen lassen: „Ich bin nicht der Typ, der jetzt nur noch auf Reisen geht und die Beine hochlegt. Ich habe eine kleine Pferdezucht, mit der ich mich gerne beschäftige und freue mich natürlich, etwas mehr Zeit mit meinen Enkelkindern verbringen zu können. Ich möchte aber auf jeden Fall noch weiter ärztlich tätig sein.“ Da er in Göttingen wohnt, kann er sich dort gut eine Anstellung im ambulanten Bereich vorstellen. „Und wenn mal ein Anruf aus Hildesheim kommt, stehe ich natürlich immer gerne mit Rat und Tat zur Seite.“

Infobox:
Das Kinderzentrum am Helios Klinikum Hildesheim

Die pädiatrische Station am Hildesheimer Klinikum verfügt über 48 Betten für Kinder und Jugendliche bis zum 18. Lebensjahr. Hier werden jedes Jahr rund 2.200 Patient:innen stationär versorgt. Hinzu kommen etwa 3.000 Notfälle über den Kinderärztlichen Notdienst, die ambulant behandelt werden. Das Perinatalzentrum Level 1 liegt mit der Pränatalmedizin, Geburtshilfe mit eigenem OP, Neonatologie mit Intensivstation, Kinderklinik und Kinderchirurgie Wand an Wand auf einem Flur. Durch die direkte Verbindung aller zur Versorgung von Früh- und Krankgeborenen wichtigen Fachdisziplinen ist es als Zentrum der höchsten Versorgungsstufe (Level 1) im Krankenhausplan des Landes Niedersachsen eingetragen. Hier bestehen alle Möglichkeiten, Risikoschwangerschaften kompetent und engmaschig zu überwachen und Frühgeborene ab der 23. Schwangerschaftswoche und Krankgeborene optimal zu versorgen. Darüber hinaus verfügt das Kinderzentrum über einen neuropädiatrischen Bereich mit der einzigen Epilepsiesprechstunde der Region Hildesheim, eine Kinder- und Jugendpsychosomatik sowie eigene Kinderphysiotherapeutinnen. Ambulante Schwerpunkte sind die Kinder-Pneumologie, -Allergologie und -Diabetologie sowie die -Gastroenterologie und -Nephrologie.

Helios ist Europas führender privater Krankenhausbetreiber mit insgesamt rund 125.000 Mitarbeitenden. Zum Unternehmen gehören unter dem Dach der Holding Helios Health die Helios Kliniken in Deutschland sowie Quirónsalud in Spanien und Lateinamerika und die Eugin-Gruppe mit einem globalen Netzwerk von Reproduktionskliniken. Mehr als 22 Millionen Patient:innen entscheiden sich jährlich für eine medizinische Behandlung bei Helios. 2021 erzielte das Unternehmen einen Gesamtumsatz von rund 10,9 Milliarden Euro.

In Deutschland verfügt Helios über 87 Kliniken, rund 130 Medizinische Versorgungszentren (MVZ), sechs Präventionszentren und 17 arbeitsmedizinische Zentren. Jährlich werden in Deutschland rund 5,4 Millionen Patient:innen behandelt, davon 4,4 Millionen ambulant. Helios beschäftigt in Deutschland mehr als 75.000 Mitarbeitende und erwirtschaftete 2021 einen Umsatz von 6,7 Milliarden Euro. Helios ist Partner des Kliniknetzwerks „Wir für Gesundheit“. Sitz der Unternehmenszentrale ist Berlin.

Quirónsalud betreibt 56 Kliniken, davon sieben in Lateinamerika, 88 ambulante Gesundheitszentren sowie rund 300 Einrichtungen für betriebliches Gesundheitsmanagement. Jährlich werden hier rund 17 Millionen Patient:innen behandelt, davon 16,1 Millionen ambulant. Quirónsalud beschäftigt mehr als 46.000 Mitarbeitende und erwirtschaftete 2021 einen Umsatz von 4 Milliarden Euro.

Das Netzwerk der Eugin-Gruppe umfasst 33 Kliniken und 39 weitere Standorte in zehn Ländern auf drei Kontinenten. Mit rund 1.600 Beschäftigten bietet das Unternehmen ein breites Spektrum modernster Dienstleistungen auf dem Gebiet der Reproduktionsmedizin an und erwirtschaftete 2021 einen Umsatz von 133 Millionen Euro.

Helios gehört zum Gesundheitskonzern Fresenius.

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