Schaufensterkrankheit: Was ist das eigentlich?
Zu 90 Prozent sind davon die Beinarterien betroffen. Die wichtigsten Risikofaktoren der Schaufensterkrankheit sind Rauchen, Zuckerkrankheit, Bluthochdruck und hohe Blutfettwerte, die der sogenannten Arterienverkalkung (Arteriosklerose) zuzuordnen sind.
Gehen nur mit Pausen möglich
Symptome der Krankheit sind Schmerzen in den Beinen, weswegen die Patienten beim Gehen immer wieder stehen bleiben müssen. Da sich Betroffene oft Schaufenster ansehen, bis der Schmerz nachlässt, erhielt die Schaufensterkrankheit so ihren einprägsamen Namen. Weitere typische Symptome sind ein Kälte- und Schwächegefühl in den Beinen, Muskelschmerzen bei Belastung, zunehmende Einschränkung der Gehstrecke durch Belastungsschmerz, Unterschenkelgeschwüre durch Gewebeuntergang sowie Kälte und Blässe des betroffenen Beins.
Sauerstoffmangel der Gefäße
Ein Großteil der Patienten mit einer Gefäßverengung leidet jedoch unter keinerlei Beschwerden. Sogar wenn ein Gefäß in den Beinen zu 90 Prozent verlegt ist, müssen noch keine Symptome auftreten, wenn genügend "Umleitungsgefäße" gebildet wurden, die das Bein mit Sauerstoff versorgen. Zu Beschwerden kommt es meist nur bei Betroffenen, bei denen durch mangelnde Bewegung diese Umleitungen gering ausgeprägt sind. Dann führt der Sauerstoffmangel der Gesäß- und Beinmuskulatur zu einer schmerzhaften Einschränkung der Gehfähigkeit.
Behandlung durch Training und Medikamente
Diese belastungsabhängigen Schmerzen lassen sich oft durch ein konsequentes Gehtraining bessern - empfehlenswert sind drei Mal 30 Minuten pro Tag mit Pausen, wenn Beschwerden einsetzen. Um ein Fortschreiten der Krankheit zu verhindern, erhalten die Patienten außerdem Medikamente. Diese wirken einer Aktivierung der Blutplättchen und damit einer Thrombusbildung entgegen. Unbedingt vermeiden sollten Betroffene der Schaufensterkrankheit Druckstellen und Verletzungen durch enge Schuhe oder fehlerhafte Fußpflege. Leiden Patienten bereits unter Ruheschmerzen, muss die Verengung mit einem Ballonkatheter geweitet oder operativ mit Bypass (Überbrückung der verengten Arterie durch einen Gefäßeratz) angelegt werden. Wird die Schaufensterkrankheit nicht rechtzeitig behandelt, kann im schlimmsten Fall die Amputation der entsprechenden Extremität erforderlich werden.