„Die Kooperation hat ein wichtiges Ziel: Wir möchten Ärztinnen und Ärzte für die Arbeit in unserer Region gewinnen“, fasste Vize-Landrat Frederik Schmitt bei der Überreichung der Stipendien zusammen. Die Förderung, die nach Erreichen des Physikums gewährt wird, soll den Studierenden ermöglichen, sich noch intensiver auf ihr Studium konzentrieren zu können. Im Gegenzug gehen sie damit die Verpflichtung ein, danach mindestens drei Jahre in einem Krankenhaus, bei einem Allgemeinmediziner oder im Gesundheitsamt des Landkreises Fulda zu arbeiten.
„Wir erhoffen uns davon einen Klebe-Effekt – dass also die dreijährige Tätigkeit bei den Stipendiaten dafür sorgt, auch darüber hinaus im Landkreis zu bleiben. Und wir haben damit Erfolg“, sagte Frederik Schmitt. 32 Stipendien sind seit dem Start des Programms im Jahr 2015 vergeben worden. Vier ehemalige Stipendiaten sind bisher nach den drei Pflichtjahren als Ärzte im Landkreis Fulda geblieben. Fünf Studierende absolvieren aktuell ihre drei verpflichtenden Jahre, und insgesamt 18 befinden sich derzeit noch im Studium.
Dr. Thomas Menzel, Vorstandssprecher des Klinikums Fulda, benannte ein Beispiel für die Wirksamkeit des Konzeptes: „Bei uns ist die erste Stipendiatin des damaligen Vorläuferprogramms immer noch beschäftigt – heute als Oberärztin.“ Dr. Menzel lobte insgesamt die Gemeinsamkeit der Aktivitäten durch die Akteure in der Region und erwähnte dabei auch die Kooperation mit der Uni Marburg, durch die Studierende der Medizin den klinischen Teil in Fulda absolvieren können.
Michael Sammet, Geschäftsführer des Herz-Jesu-Krankenhauses, dankte dem Landkreis für die vorausschauende Initiative, die direkt der Region zugutekomme. „Die Entwicklung zeigt, dass wir in der Medizin jährlich 5000 Studierende zu wenig ausbilden. So ist das Fulda-Stipendium zwar ein Tropfen auf den heißen Stein, aber ich hoffe, dass es sich herumspricht und die Zahl der Interessierten weiter steigt.“
Dr. Andreas Rügamer, Ärztlicher Direktor des Krankenhauses Helios St. Elisabeth, lobte das Konzept, das geeignet sei, die Personalnot langfristig etwas zu lindern und gerade auch in kleineren Häusern zugutekomme.
Vize-Landrat Schmitt überreichte schließlich die Urkunden stellvertretend an die beiden anwesenden Stipendiaten. Laura Henkel (23) stammt aus Geisa und studiert im sechsten Semester Medizin in Würzburg. Sie kennt das Klinikum Fulda bereits von ihrer Ausbildung zur Krankenschwester, die sie zur Überbrückung der Wartezeit auf das Medizinstudium begann. Nico Zentgraf (26) stammt aus Künzell und studiert derzeit im siebten Semester in Tübingen. Begonnen hat er seine medizinische Tätigkeit ebenfalls im Landkreis Fulda. Der 26-Jährige überbrückte seine Wartezeit auf einen Studienplatz mit einem FSJ und einer anschließenden Ausbildung zum Notfallsanitäter beim Malteser-Hilfsdienst, bei dem er auch aktuell eingesetzt wird.
Neu gefördert werden außerdem Katharina Babic (32) aus Neuhof, Celine Maria Neder (25) aus Fulda und Lisa Michaelis (25) Hünfeld-Michelsrombach.
Frederik Schmitt warb dafür, sich bereits jetzt für die nächste Phase zu bewerben. Voraussetzungen dafür sind zum einen das Physikum und zum anderen ein Bezug zum Landkreis Fulda.
Informationen unter www.fulda-stipendium.de
Bildunterschrift
Bei der Übergabe der Stipendien (von links): Priv.-Doz. Dr. Thomas Menzel (Vorstandssprecher Klinikum Fulda), Christof Erb (Geschäftsführer Gesundheitskonferenz), Stipendiatin Laura Henkel, Dr. Andreas Rügamer (Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Unfallchirurgie und Orthopädie an der Helios St. Elisabeth Klinik Hünfeld), Stipendiat Nico Zentgraf, Erster Kreisbeigeordneter und Gesundheitsdezernent Frederik Schmitt, Michael Sammet (Geschäftsführer Herz-Jesu-Krankenhaus). Foto: Sebastian Mannert
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