Am 15. September ist Europäischer Prostata-Tag – ein Tag der Aufklärung und Information. Auf welche Signale sollte Mann achten und wie können Probleme mit der Prostata erkannt werden?
Dr. med. Robert Smiszek: Die Prostata ist eines der empfindlichsten inneren Organe des Mannes. Sie kann von Entzündungen, Vergrößerungen oder auch Tumoren betroffen sein. Die Symptome können dabei ähnlich sein, weshalb die Vorsorgeuntersuchung wichtig ist, um Veränderungen und Erkrankungen zu beobachten und frühzeitig zu erkennen. Wer längere Zeit unter Beschwerden wie z. B. Problemen beim Wasserlassen leidet, sollte sich einen Termin beim Urologen machen.
Wer ist besonders gefährdet für Prostataerkrankungen?
Der größte Risikofaktor ist das Alter: Denn das langsame Wachsen der Prostata ist ein natürlicher Prozess des Alterns. Bei Männern unter 40 ist bspw. eine gutartige Prostatavergrößerung eher selten, im höheren Alter nimmt die Zahl der Betroffenen jedoch zu. Weiterhin können Hormone, Gene, Übergewicht oder auch Rauchen Einfluss auf die Prostata nehmen.
Ab wann und wie oft sind Vorsorgeuntersuchungen sinnvoll?
Männer ab 45 Jahren können sich einmal jährlich im Rahmen des gesetzlichen Früherkennungsprogramm untersuchen lassen. Der Arzt tastet dazu die Genitalien und die dazu gehörigen Lymphknoten in der Leiste ab, zudem die Prostata selbst vom Enddarm aus. Sollten Sie Beschwerden haben, sind Vorsorgeuntersuchungen auch in jüngerem Alter oder in kürzeren Abständen ratsam.
Muss ich Angst vor der Vorsorgeuntersuchung haben?
Nein. Natürlich gehört die Vorsorgeuntersuchung beim Urologen nicht zu den beliebtesten Arztbesuchen, dennoch gibt es keinen Grund zur Sorge. Die Untersuchung selbst, bei der die Größe der Prostata geprüft wird, dauert nur wenige Minuten. Die einzig medizinisch anerkannte Methode zur effektiven Vorsorge und Früherkennung ist die Vorsorgeuntersuchung. Prostatakrebs ist die bei Männern am häufigsten auftretende Krebsart – gleichzeitig ist sie die zweithäufigste Krebstodursache.
Was passiert, wenn eine Prostataerkrankung erkannt wird? Muss gleich operiert werden?
Das kommt auf die Diagnose und die Beschwerden an. Bei der gutartigen Prostatavergrößerung können auch mit der Gabe von Medikamenten gute Ergebnisse erzielt werden. Sollte eine Operation doch notwendig sein, verfügt die Helios Klinik Köthen über eine moderne, besonders schonende blutungsarme Laser-Technik (ThuLEP), und diese in der Hand von Operateuren mit langjähriger Erfahrung. Dabei wird das Prostatagewebe mit einem Laser entfernt und der Patient kann nach einem kurzen Aufenthalt wieder nach Hause.
Wie kann ich vermeiden, Probleme mit der Prostata zu bekommen?
Maßnahmen, die vor Prostataerkrankungen schützen, gibt es per se nicht. Auch Patienten ohne die klassischen Risikofaktoren können betroffen sein. Erste Forschungen lassen vermuten, dass beispielsweise Walnüsse einen positiven Einfluss auf Prostatakrebsentstehung haben können. Schützen kann man sich nicht – Vorsorge ist aber auch hier besser als Nachsorge.
Gehen Prostatavergrößerung oder Krebs sofort einher mit dem Verlust von Libido und Potenz?
Grundsätzlich nicht. Bei der gutartigen Vergrößerung der Prostata oder bei einem unbehandelten Tumor gibt es in den meisten Fällen keine Auswirkungen auf die sexuelle Funktion. Allerdings können Entzündungen – akut oder chronisch – oder medikamentöse, chirurgische und bestrahlende Therapiemaßnahmen Einfluss auf die Sexualität nehmen. Meist können die Symptome einer Prostatavergrößerung und Potenzstörungen eine gemeinsame Ursache haben, nämlich Durchblutungsstörungen im kleinen Becken. Selbst bei Potenzstörungen nach einer Operation gibt es verschiedene Möglichkeiten, diese erfolgreich zu behandeln und sowohl Potenz als auch Libido wieder zu verbessern.
Die Helios Klinik Köthen ist ein Akademisches Lehrkrankenhaus der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Die Klinik hat ein zertifiziertes Traumazentrum und ein zertifiziertes Endo-Prothetik-Zentrum sowie ein zertifiziertes Hernienzentrum. In der modernen Geburtsabteilung kommen jedes Jahr rund 450 Kinder zur Welt. Über 400 Mitarbeiter versorgen jährlich 11.000 stationäre und ca. 13.000 ambulante Patienten.
Helios ist Europas führender privater Krankenhausbetreiber mit insgesamt rund 110.000 Mitarbeitern. Zum Unternehmen gehören unter dem Dach der Holding Helios Health die Helios Kliniken in Deutschland sowie Quirónsalud in Spanien. Rund 21 Millionen Patienten entscheiden sich jährlich für eine medizinische Behandlung bei Helios. 2019 erzielte das Unternehmen einen Gesamtumsatz von 9,2 Milliarden Euro.
In Deutschland verfügt Helios über 89 Kliniken, 128 Medizinische Versorgungszentren (MVZ) und sechs Präventionszentren. Jährlich werden in Deutschland rund 5,6 Millionen Patienten behandelt, davon 4,4 Millionen ambulant. Helios beschäftigt in Deutschland 73.000 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2019 einen Umsatz von rund sechs Milliarden Euro. Helios ist Partner des Kliniknetzwerks „Wir für Gesundheit“. Sitz der Unternehmenszentrale ist Berlin.
Quirónsalud betreibt 51 Kliniken, 71 ambulante Gesundheitszentren sowie rund 300 Einrichtungen für betriebliches Gesundheitsmanagement. Jährlich werden hier rund 15,4 Millionen Patienten behandelt, davon 14,6 Millionen ambulant. Quirónsalud beschäftigt rund 37.500 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2019 einen Umsatz von über drei Milliarden Euro.
Helios Deutschland und Quirónsalud gehören zum Gesundheitskonzern Fresenius.