Die Bezeichnung Leistenbruch (hernia inguinalis) hat nichts mit dem Bruch eines Knochens zu tun. Vielmehr handelt es sich um eine Schwachstelle (Bruchpforte) in der vorderen Bauchwand, dem Leistenkanal. An dieser Stelle können sich Gewebeteile aus der Bauchhöhle nach außen schieben. Am Bauch sieht man dann eine mehr oder weniger große Beule (Bruchsack). Diese lässt sich oft mit leichtem Druck in den Bauch zurückschieben.
Da sich durch die Lücke auch Darmteile nach außen schieben und absterben können, besteht bei einem Leistenbruch unbedingt Handlungsbedarf. Die Leistenbruch-Operation selbst gehört zu den häufigsten chirurgischen Eingriffen. Im Helios St. Josefshospital Uerdingen versuchen wir diese – soweit möglich – minimalinvasiv zu operieren.
Bei einem Nabelbruch (Nabelhernie) handelt es sich um eine Bindegewebsschwäche des Nabelrings, durch den bis zur Geburt die Nabelschnur geführt hat. Im Normalfall vernarbt der Narbelring direkt nach der Abnabelung. Manchmal verschließt sich diese Öffnung in der Bauchdecke jedoch nur langsam und eine Lücke (Bruchpforte) bleibt bestehen.
Bei Nabelbrüchen besteht wie auch beim Leistenbruch die Gefahr, dass Teile des Darms in der Bruchlücke eingeklemmt werden. Dies stellt immer einen Notfall dar und muss sofort operiert werden.
Im Gegensatz zum Leistenbruch entsteht der Narbenbruch (Hernia ventralis) im Bereich von alten OP-Narben. Diese können auch Jahre nach einer Operation auftreten. Damit ist der Narbenbruch eine der häufigsten Langzeitkomplikationen nach einer Operation.
Bei Narbenbrüchen besteht wie auch beim Leistenbruch die Gefahr, dass Teile des Darms in der Bruchlücke eingeklemmt werden. Dies stellt immer einen Notfall dar und muss sofort operiert werden.
Jacqueline Schmidt
(02151) 452-7637